KIT-Bibliothek

KIT-Bibliothek
Die KIT-Bibliothek Süd (links der Altbau, rechts der Erweiterungsbau von 2006)
Die KIT-Bibliothek Nord

Die KIT-Bibliothek ist die zentrale Bibliothek des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Sie ist Ende 2009 entstanden infolge der Fusion von Universität Karlsruhe und Forschungszentrum Karlsruhe. Die beiden Zentralbibliotheken an den Standorten Campus Nord und Campus Süd sichern gemeinsam mit einem Netz dezentraler Teilbibliotheken die Informationsversorgung für Forschung und Lehre von 25.000 Studierenden und 8000 Wissenschaftlern. Neben dem primären Auftrag der Literatur- und Informationsversorgung des KIT, ist die Bibliothek auch ein wichtiger Informationsdienstleister für interessierte Bürger am Hochschulstandort Karlsruhe. Damit bildet die KIT-Bibliothek ein zentrales Modul in der Informationsinfrastruktur der Technologieregion Karlsruhe.

Inhaltsverzeichnis

Bestände und Benutzung

  • Die Bibliothek verfügt an ihren Standorten über einen Gesamtbestand von über zwei Millionen Büchern und 28.000 Zeitschriften, sowie multimediale Dokumente und Mikroformen. Die Medien sind in wesentlichen Teilen frei zugänglich, systematisch aufgestellt. Registrierte Benutzer können die KIT-Bibliothek Süd rund um die Uhr (24-Stunden -Bibliothek) nutzen und über ein Selbstverbuchungssystem Bücher entleihen und zurückgeben; die KIT-Bibliothek Nord bietet ihre Dienstleistungen werktags an.
  • 600.000 Forschungsberichte bilden einen Bestandsschwerpunkt der KIT-Bibliothek Nord; Die KIT-Bibliothek Süd verfügt über eine große Sammlung häufig benötigter Lehrbücher in Mehrfachexemplaren (Lehrbuchsammlung)
  • Die Bibliothek bietet ihren Benutzern ein breites fachliches Spektrum: Von Architektur und Bauwesen, Mathematik, Physik und Chemie, Informatik über Natur- und Ingenieurwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis zu Energie und Umwelt, Materialforschung, Kerntechnik, Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie sind alle Disziplinen vertreten.
  • Die KIT-Bibliothek bietet insgesamt über 1300 Arbeitsplätze, davon alleine 1000 in der KIT-Bibliothek Süd. Die vernetzten und mit Funk ausgestattete Arbeitsplätze in der 24-Stunden-Bibliothek garantieren den Besuchern zeitgemäße Lern- und Arbeitsmöglichkeiten. Ein Bücher-Lieferdienst zwischen den Zentralbibliotheken und der Fachbibliothek Hochschule Karlsruhe ermöglicht eine schnelle Verfügbarkeit von Büchern an den unterschiedlichen Standorten.

Die Zentralbibliotheken

KIT-Bibliothek Süd (ehemals Universitätsbibliothek Karlsruhe)

  • Wesentliche Dienste können seit April 2006 (Eröffnung der 24-Stunden-Bibliothek) rund um die Uhr genutzt werden. Die systematische Aufstellung der aktuellen Literatur (Bücher und Zeitschriften) in vier Fachbereichen ("Fachlesesälen") kennzeichnet den Übergang von der Magazin- zur Freihandbibliothek. Durch die sukzessive Integration zahlreicher dezentraler Fachbibliotheken wandelt sich das bisher zweischichtige Bibliothekssystem in ein einschichtiges.
  • Geschichte: Die KIT-Bibliothek Süd wurde 1840 als Bibliothek des damaligen Polytechnikums gegründet; 1854 erhielt sie eigene Räumlichkeiten in einem Flügel des Hauptgebäudes. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bestand von 200.000 Bänden zu 60 % vernichtet. 1966 bezog die Universitätsbibliothek den heute unter Denkmalschutz stehenden „Bücherturm“ an der Straße am Forum. Mit der Eröffnung des 2006 fertiggestellten Erweiterungsbaus wurde der 24-Stunden-Betrieb aufgenommen.
  • Öffnungszeiten: Rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Auskunft und Leihstelle: Mo - Fr 9 - 19 Uhr, Samstag 9 - 12.30 Uhr.
  • Lage: Google Maps Lageplan

KIT-Bibliothek Nord (ehemals Zentralbibliothek der Hauptabteilung Bibliothek und Medien des Forschungszentrums Karlsruhe)

  • Die Bibliothek versorgt als wissenschaftliche Spezialbibliothek primär Wissenschaftler mit Fachliteratur in gedruckter und elektronischer Form. Neben dem zentralen Angebot betreut die Bibliothek rund 40 Instituts- und Abteilungsbibliotheken vor Ort.
  • Geschichte: 1956 wurde die Bibliothek als Literaturabteilung (LA) der Kernreaktor Bau- und Betriebsgesellschaft mbH in der Karlstrasse in Karlsruhe gegründet, wo sie bis 1959 verblieb. Von 1959 - 1962 war sie auf dem Gelände des Kernforschungszentrums Karlsruhe (heute Campus Nord des KIT) im Institut für Neutronenphysik und Reaktortechnik (INR) integriert, bevor sie 1964, nach einer Übergangszeit in einer "Feuerwehrbaracke", ein eigenes Gebäude auf dem Gelände des Kernforschungszentrums Karlsruhe bezog, in dem sie sich noch heute befindet.
  • Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: 8.00 - 18.30 Uhr, Freitag 8.00 - 17.00 Uhr
  • Lage: Google Maps Lageplan

Digitale Bibliothek

  • Zentraler Bestandsnachweis für Medien aller Art ist der KIT-Katalog. Die inhaltliche Erschließung neu erworbener Medien nach einheitlichen Grundsätzen, sowie differenzierte Recherchemöglichkeiten garantieren einen schnellen Zugang zu den Medien.
  • Daneben betreibt die KIT-Bibliothek weitere Kataloge, teilweise mit Portalcharakter regionalen (Bibliotheksportal Karlsruhe) bzw. internationalen Zuschnitts (Karlsruher Virtueller Katalog (KVK), HGF-Publikationsdatenbank).
  • In Karlsruhe nicht vorhandene Literatur kann gebührenpflichtig über Fernleihe beschafft werden.
  • Die Bibliothek stellt Wissenschaftlern und Studierenden des KIT den Zugang zu zahlreichen lizenzierten und freien Fachdatenbanken (bibliographische, Fakten- und Volltextdatenbanken) zur Verfügung sowie zu Volltexten von E-Books, E-Journals, Online-Vorlesungen und audiovisuellen Materialien.
  • Bibliotheksbenutzer haben online Zugriff auf ihr Bibliothekskonto und können wesentliche Funktionen (Verlängern, Vormerken, Kontoauszüge …) selbst durchführen.

Mediendienste und -sammlungen

  • Das Digitale Video- und Audioarchiv DIVA ist die zentrale Plattform für multimediale Lehr- und Lernmaterialien des KIT im Internet. Es beinhaltet in erster Linie Videos und Audiobeiträge aus eigener Produktion und bietet einen audiovisuellen Nachrichtenspiegel in Form von Film- und Hörfunkbeiträgen über das KIT.
  • Bilder für Forschung und Lehre werden in der digitalen Bilddatenbank PIA (Picture Archive) zentral verzeichnet und angeboten.
  • Das Filmarchiv der KIT-Bibliothek stellt Spielfilme und Dokumentarfilme auf DVD und Videokassetten für den wissenschaftlichen Bedarf bereit.
  • Das Medienzentrum unterstützt Mitarbeiter und Studierende bei AV-Produktionen. Es verleiht professionelles Equipment und bietet Medienarbeitsplätze und Schulungen zur filmischen Gestaltung.

Publikationsdienste

  • Die Dokumentenserver EVA STAR (Campus Süd) und KAROLA (Campus Nord) garantieren die Langzeitarchivierung und Authentizität der eingebrachten Dokumente. KIT-Mitglieder können ihre Dissertation und Forschungsergebnisse kostenlos über die Dokumentenserver publizieren. Alle Dokumente werden Open Access d.h. frei im Internet bereitgestellt.
  • Die Datenbank der KIT-Publikationen verzeichnet die Veröffentlichungen der Mitarbeiter und vermittelt damit einen Überblick über die wissenschaftlichen Aktivitäten des KIT.
  • Der Wissenschaftsverlag KIT Scientific Publishing (vormals Universitätsverlag Karlsruhe) ist die zentrale Publikationsplattform für alle am KIT wissenschaftlich Tätigen. Monographien, Schriftenreihen und Forschungsberichte werden elektronisch und ggf. print-on-demand über den Ort- und Internetbuchhandel vertrieben und stehen zugleich Open Access zur Verfügung.
  • Das KIT gehört zu den ersten Forschungseinrichtungen in Deutschland, die mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft einen Publikationsfonds einrichten, aus dem Open Access-Artikelgebühren finanziert werden. Das neue Förderprogramm „Open Access Publizieren“ bietet finanzielle Unterstützung alternativer qualitätsgesicherter Begutachtungs- und Publikationsverfahren.

Beratung und Schulung

  • Mitarbeiter der Auskunftsschalter stehen für Fachauskünfte aller Art bereit; für spezielle Auskünfte können Fachreferenten hinzugezogen werden.
  • Zu Semesterbeginn und monatlich finden Einführungen in die Bibliotheksbenutzung statt; Gruppenführungen werden auf Anfrage durchgeführt.
  • Veranstaltungen zur Literatursuche in Fachdatenbanken finden ebenso regelmäßig statt wie Schulungen zur Recherche im KIT-Katalog. Darüber hinaus informiert die Bibliothek in Seminaren über spezielle Themen aus dem Informations- und Bibliothekswesen (z.B. Open Access).
  • Einen breiten Raum nimmt die Öffentlichkeitsarbeit ein: Pflege und Ausbau der Website, die Verbreitung aktueller News über RSS Feeds, der Bereitstellung gedruckter (Flyer) und audiovisueller Informationsmaterialien gehören ebenso dazu wie das Publizieren von Presseinformationen

EDV an der KIT-Bibliothek

Eine Stärke der KIT-Bibliothek Süd ist die Entwicklung und Einsatz von EDV-Anwendungen zur Automatisierung und Optimierung von Arbeitsabläufen. Hier nimmt die Bibliothek bereits seit den 70er Jahren eine Vorreiterrolle ein.

  • 1970 begann die damalige Universitätsbibliothek mit der zentralen Erfassung aller universitären Buchbestände mit dem Lochstreifen-System Flexowriter.
  • 1984 wurde die automatische Ausleihverbuchung (OLAF) eingeführt.
  • 1986 startete die laufende Katalogisierung im Südwestverbund (SWB), weshalb der alphabetische Katalog von PI auf RAK-WB umgestellt wurde.
  • 1995 - 1996 wurde an der damaligen Universitätsbibliothek der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK) entwickelt, welcher einen gleichzeitigen Onlinezugriff auf Katalogsysteme weltweit ermöglicht. Auf der gleichen Softwarebasis entstanden noch weitere Kataloge.
  • Seit 1996 wird das selbst entwickelte Informationssystem i3v eingesetzt, welches die Basis für eine geschäftsgangübergreifende EDV-Lösung bildet.
  • 2004: Einführung eines Recommender-Dienst (Biptip)
  • 2005: Entwicklung des auf Suchmaschinentechnologie basierenden Online-Katalogs XOPAC
  • 2006: Alle Medien und die Benutzerausweise der damaligen Universitätsbibliothek sind mit RFID-Chips ausgestattet. In Kombination mit einem Buchsicherungssystem ermöglicht dies die Ausleihe und Rückgabe von Büchern in Selbstbedienung 24 Stunden täglich, was zu einem massiven Anstieg der Benutzungszahlen führte.[1]
  • 2006: Einführung eines RSS-Alerting-Dienstes im OPAC
  • 2009: Inbetriebnahme des weltweit ersten Abholautomaten für Fernleih-Medien in einer Bibliothek

Weblinks

Quellen

  1. Die neue 24-Stundenbibliothek der Universität Karlsruhe Pressemitteilung der Fa. Bibliotheca RFID Library Systems AG als PDF-Datei (ca. 300 kB)
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