- CeramTec
-
CeramTec GmbH Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gründung 1996 / 1903 Sitz Plochingen, Deutschland - Ulf-D. Zimmermann, Vorsitzender der Geschäftsführung
- Jürgen Huber, Mitglied der Geschäftsführung
- Rolf-Michael Müller, Mitglied der Geschäftsführung
Mitarbeiter 3.200 (2010) Umsatz 390 Mio. Euro (2010) Branche Hochleistungskeramik, Technische Keramik Website http://www.ceramtec.com/ Die CeramTec GmbH ist ein Hersteller und Entwickler von Komponenten aus technischer Keramik. Die Produkte finden vor allem in Medizintechnik, Automobilbau, Elektronik, Geräte- und Maschinenbau, Wehrtechnik sowie in der chemischen Industrie Verwendung. Stammsitz des Unternehmens ist Plochingen in Baden-Württemberg.
Tochterunternehmen, Niederlassungen und Repräsentanzen befinden sich in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Tschechien, Polen, England, Schweden, Vereinigte Staaten, Mexiko, Brasilien, China, Malaysia, Korea, Japan, und Indien.
Hauptstandorte in Deutschland sind Plochingen, Lauf und Marktredwitz neben weiteren Standorten in Ebersbach, Lohmar, Wilhermsdorf und Wittlich. Die Geschichte der drei Hauptstandorte ist eng mit der Geschichte des Unternehmens in seiner heutigen Form verbunden, welche auch die Entwicklung der keramischen Industrie in Deutschland widerspiegelt.
Das Unternehmen ist Mitglied im Verband der Keramischen Industrie (VKI).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Unternehmen CeramTec entstand 1996 im Zuge der Akquisition der Hoechst CeramTec AG durch die Cerasiv GmbH.
Am Standort Marktredwitz wurden 1903 die Thomaswerke gegründet, welche im Jahr 1908 von der Philipp Rosenthal & Co. AG übernommen wurden. Diese kooperierte ab 1921 mit der AEG im Bereich technische Porzellane. Diese Partnerschaft wurde 1936 im Bereich Technische Keramik vertieft, es erfolgte die Gründung der Rosenthal Isolatoren GmbH, auch als RIG bekannt.
1971 wurde im Rahmen einer Neuordnung der Zusammenarbeit die Rosenthal Stemag Technische Keramik GmbH zur Herstellung von technischer Keramik gegründet. Dieses Unternehmen wurde 1974 in die Rosenthal Technik AG umbenannt, 1985 von der Hoechst AG erworben und ab diesem Zeitpunkt als Hoechst CeramTec AG geführt. Im Jahr 1996 wurde diese von der Cerasiv GmbH mit Sitz in Plochingen übernommen, das neu geformte Unternehmen firmierte als CeramTec AG.
Der Standort in Lauf an der Pegnitz geht auf die Gründung der STEMAG AG (Steatit-Magnesia Aktiengesellschaft) im Jahr 1921 zurück. 1970 zunächst in die AEG eingegliedert, ging das Unternehmen im Zuge der Neuordnung der Partnerschaft zwischen Rosenthal und AEG 1971 in der Rosenthal Stemag Technische Keramik GmbH auf.
Am Standort Plochingen entstand 1951 die Südplastik Gummi- und Kunststoffverarbeitung GmbH, welche 1953 durch die Feldmühle AG übernommen und in Südplastik und -keramik GmbH (SPK) umbenannt wurde. Im Jahr 1991 bündelte die Feldmühle AG ihre Keramik-Aktivitäten in der neu gegründeten Cerasiv GmbH, veräußerte diese aber bereits 1992 an die Metallgesellschaft AG zur Einbindung in deren Tochtergesellschaft Dynamit Nobel AG. Mit der Übernahme der Hoechst CeramTec AG durch die Cerasiv GmbH im Jahr 1996 kam es zur Gründung der CeramTec AG als einem Unternehmen der Metallgesellschaft AG (mg technologies AG).
Die Metallgesellschaft AG musste sich 2004 von ihrem Teilkonzern Dynamit Nobel AG trennen. Haupterwerber wurde der amerikanische Finanzinvestor KKR, der Teile der Dynamit Nobel AG in seine Beteiligung Rockwood Holdings Inc. integrierte. Damit ging auch die CeramTec AG in den Besitz der Rockwood Gruppe mit Sitz in Princeton (New Jersey) in den Vereinigten Staaten, über. Die CeramTec AG wuchs als Unternehmen konstant weiter und erwarb 2007 die Emil Müller GmbH in Wilhermsdorf, welche als Tochtergesellschaft eingegliedert wurde. Eine weitere Akquisition erfolgte 2008: die ETEC Gesellschaft für Technische Keramik mbH wurde ebenfalls als Tochtergesellschaft eingegliedert und in CeramTec-ETEC GmbH umbenannt. Die CeramTec AG änderte im September 2010 die Rechtsform in eine GmbH. CeramTec ist Weltmarktführer im Bereich der Technischen Hochleistungskeramik.[1]
Anwendungen und Produkte
Die Einsatzgebiete erstrecken sich von keramischen Komponenten für künstliche Hüft- und Kniegelenke über Dentalkeramik, Dicht- und Regelscheiben sowie Kartuschen in Sanitärarmaturen, Schneidplatten zur Metallbearbeitung, Träger für elektronische Schaltungen, Geräte- und Maschinenelemente, Sicherungsbauteile, Schutzelemente, ballistische Schutzkeramik für Personen- und Fahrzeugschutz, Verschleißschutzbauteile, Tauchformen für Haushalts-, Operations- und Untersuchungshandschuhe bis hin zu Piezokeramiken als Kernbauteile von Sensorik- und Aktorik-Produkten.
Produktmarken
- BIOLOX – Hüft- und Kniegelenksprothesenkomponenten
- SPK – Schneidplatten zum Drehen und Fräsen von Gussbauteilen und gehärteten Stählen
- CeramCool – Kühlkörper für Hochleistungs-LEDs und -Electronics
- Aloslide – Anlaufspur für Skisprungschanzen
- Ceramaseal – vakuumdichte Keramik-Metall-Bauteile
- CeramDisc – Dicht- und Regelscheiben in Sanitärarmaturen
- Alotec – Produkte und Teile für Verschleiß- und ballistischen Schutz
Hauptwerkstoffe
Oxidkeramiken
- Aluminiumoxid (Rubalit)
- Zirkonoxid
- Aluminiumtitanat (Alutit)
- Silikatkeramik
- Piezokeramik (SONOX)
Nichtoxidkeramiken
- Siliciumkarbid (ROCAR/Sicadur)
- Siliciumnitrid
- Aluminiumnitrid (Alunit)
Verbundwerkstoffe
- Metal Matrix Composite (MMC)
- Ceramic Matrix Composite (CMC)
Einzelnachweise
- ↑ Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
Kategorien:- Unternehmen (Landkreis Esslingen)
- Plochingen
- Lauf an der Pegnitz
- Marktredwitz
Wikimedia Foundation.