Lauf an der Pegnitz

Lauf an der Pegnitz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Lauf a.d.Pegnitz
Lauf an der Pegnitz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lauf a.d.Pegnitz hervorgehoben
49.51027777777811.277222222222327
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Nürnberger Land
Höhe: 327 m ü. NN
Fläche: 59,8 km²
Einwohner:

26.127 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 437 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91207
Vorwahlen: 09123 (09126)
Kfz-Kennzeichen: LAU
Gemeindeschlüssel: 09 5 74 138
Stadtgliederung: 29 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Urlasstraße 22
91207 Lauf a.d.Pegnitz
Webpräsenz: www.lauf.de
Erster Bürgermeister: Benedikt Bisping (Grüne)
Lage der Stadt Lauf a.d.Pegnitz im Landkreis Nürnberger Land
Nürnberg Nürnberg Landkreis Roth Landkreis Erlangen-Höchstadt Landkreis Bayreuth Landkreis Forchheim Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Landkreis Amberg-Sulzbach Engelthaler Forst Zerzabelshofer Forst Schönberg (gemeindefreies Gebiet) Rückersdorfer Forst Laufamholzer Forst Günthersbühler Forst Forsthof (gemeindefreies Gebiet) Fischbach (gemeindefreies Gebiet) Feuchter Forst Brunn (gemeindefreies Gebiet) Behringersdorfer Forst Feucht Offenhausen (Mittelfranken) Alfeld (Mittelfranken) Altdorf bei Nürnberg Burgthann Engelthal Happurg Henfenfeld Hersbruck Kirchensittenbach Lauf an der Pegnitz Leinburg Ottensoos Pommelsbrunn Reichenschwand Röthenbach an der Pegnitz Rückersdorf (Mittelfranken) Schwaig bei Nürnberg Schwarzenbruck Velden (Pegnitz) Vorra Winkelhaid Schnaittach Neunkirchen am Sand Simmelsdorf Winkelhaid (gemeindefreies Gebiet) Haimendorfer Forst Neuhaus an der PegnitzKarte
Über dieses Bild

Lauf an der Pegnitz (amtlich: Lauf a.d.Pegnitz, fränk.: „Laff“) ist die Kreisstadt des mittelfränkischen Landkreises Nürnberger Land.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Stadtgliederung

Lauf besteht aus 27 Stadtteilen:[2]

  • Kotzenhof
  • Kuhnhof
  • Lauf (links der Pegnitz)
  • Lauf (rechts der Pegnitz)
  • Letten
  • Neunhof
  • Nuschelberg
  • Oedenberg
  • Rudolfshof

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Eckental, Schnaittach, Neunkirchen am Sand, Ottensoos, Leinburg, Röthenbach an der Pegnitz, das gemeindefreie Gebiet Schönberg, nochmals Röthenbach, Rückersdorf, die gemeindefreien Gebiete Rückersdorfer Forst, Günthersbühler Forst und Geschaidt sowie Heroldsberg.

Nürnberg liegt 18 Kilometer entfernt.

Geschichte

Ansicht um 1648 von Mathäus Merian

Bereits vor der Stadtgründung wurden an der hier mit stärkerem Gefälle fließenden Pegnitz Mühlen errichtet. Die im 11. Jahrhundert entstandene Siedlung wurde unter Kaiser Karl IV. als Teil von dessen neuböhmischem Territorium im Jahr 1355 zur Stadt erhoben. Er ließ auch, wahrscheinlich auf staufischen Fundamenten, auf einer vorgelagerten Pegnitzinsel das Wenzelschloss mit seinem einzigartigem Wappensaal erbauen.

Nach dem Zusammenbruch der neuböhmischen Herrschaft kam Lauf als bayerisches Amt unter die Herrschaft der Landshuter Linie des Hauses Wittelsbach. Im Landshuter Erbfolgekrieg konnte sich die Reichsstadt Nürnberg als Verbündeter der Münchner Linie der Wittelsbacher die Herrschaft über Lauf sichern. Im Zweiten Markgrafenkrieg wurde Lauf durch Truppen des Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach Albrecht Alcibiades zweimal erobert und am 3. Juni 1553 in Brand gesteckt.[4][5] Die Stadt war bereits in vorindustrieller Zeit wirtschaftlich bedeutend: an der Pegnitz standen neben Mühlen auch Hammerwerke. Heute erinnert daran das Industriemuseum, das sich in mehreren ehemaligen Industriegebäuden in Flussnähe befindet. Im Jahre 1806 kam Lauf zum neuen Königreich Bayern. Im Rahmen der Gebietsreform vergrößerte sich die Stadt durch Eingemeindungen. Lauf ist größte Gemeinde und Kreissitz des seit 1972 entstandenen stark vergrößerten Landkreises Nürnberger Land. Zuvor war Lauf Kreissitz des eigenen Landkreises Lauf an der Pegnitz.[6]

Nürnberger Tor

Eingemeindungen

Politik

Stadtrat

Altes Rathaus am Marktplatz
Stadtlogo

Der Stadtrat von Lauf a.d.Pegnitz setzt sich aus 30 Stadträten und dem Ersten Bürgermeister zusammen.

CSU SPD Grüne Freie
Wähler
FDP Gesamt
2002 14 8 2 5 1 30 Sitze
2008 11 7 5 6 1 30 Sitze

(Stand: Kommunalwahlen vom 2. März 2008)

Erster Bürgermeister ist durch die Stichwahl am 16. März 2008 Benedikt Bisping (Bündnis 90/Die Grünen). Er hat sein Amt am 1. Mai 2008 angetreten. Zweiter Bürgermeister ist Manfred Scheld (Freie Wähler) und Dritter Bürgermeister ist Georg Schweikert (SPD).

Wappen

Das älteste Siegel der Stadt Lauf an der Pegnitz stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Es zeigt zwei Türme und die Stadtmauer und dazwischen das kleine Wappen der Könige von Böhmen, denen die Stadt zu jener Zeit gehörte. Seitdem blieb diese Zusammenstellung die gleiche, nur das kleine Wappen wurde durch die Wappen der neuen Herrscher ersetzt. Als im Jahre 1473 die Herzöge von Bayern die Stadt erwarben, wurde der böhmische Löwe durch die Rauten der Familie Wittelsbach ersetzt. 1505 wurde Lauf Eigentum der Stadt Nürnberg. Seitdem enthält das kleine Wappen das Wappen von Nürnberg.

Partnergemeinde und Partnerstädte

Lauf an der Pegnitz unterhält Partnerschaften mit dem französischen Brive-la-Gaillarde, mit dem schwedischen Nyköping, mit dem griechischen Drama und dem bayerischen Tirschenreuth.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Turm der Sankt-Leonhards-Kirche

Theater

Im Ort Dehnberg, das zur Stadt Lauf gehört, befindet sich in einem alten Hopfenbauerngehöft das Dehnberger Hoftheater. In dem mustergültig hergerichteten Anwesen werden Eigenproduktionen, aber auch Gastspiele nationaler Bühnengrößen aufgeführt. Ebenso finden dort Konzerte aus Klassik, Jazz und anderen Sparten statt.

Medien

  • Pegnitz-Zeitung
  • Mitteilungsblatt für die Stadt Lauf
  • Pegnitztaler Wochenblatt

Sehenswürdigkeiten

Marktplatz am Hersbrucker Tor

Im Bereich des historischen Marktplatzes sind beide Stadttore sehr gut erhalten, wie auch einige schön renovierte Fachwerkhäuser. Bemerkenswert sind einzelne Seitengassen mit Fachwerkensembles, Mühlen, Judenturm und Resten der ehemaligen Stadtmauer, sowie Teile des ehemaligen Spitals mit Kirchenruine aus dem 14. Jahrhundert, jetzt Altenheim. Unter den meisten Anwesen des Marktplatzes wurden zudem Felsenkeller angelegt. Diese gehen bis auf das 15. Jahrhundert zurück und wurden als Lager- und Bierkeller genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten sie in Vergessenheit, bis sie gegen Ende des 20. Jahrhunderts durch engagierte Besitzer in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Verein „Altstadtfreunde Lauf“ hergerichtet wurden. Der Verein veranstaltet auf Anfrage Führungen durch die Keller. Sehenswert ist das unterhalb der Altstadt direkt an der Pegnitz liegende Industriemuseum.

Das Wenzelschloss, die auf einer Insel im Fluss gelegene Wasserburg, errichtete Karl IV. von 1356 bis 1360 als Zwischenstation der goldenen Straße zwischen Nürnberg und Prag. Die Anlage erhebt sich über einem leicht verzogenen Dreiecksgrundriss.

Historische Wasserversorgung Tauchersreuth

Ein sehenswertes technisches Denkmal ist die historische Wasserversorgung, erbaut 1907, im Stadtteil Tauchersreuth

Feste

Am letzten Juniwochenende findet rund um den Marktplatz das Laufer Altstadtfest mit einem umfangreichen musikalischen und kulinarischen Angebot statt, eine Woche später folgt mit dem Kunigundenfest eine für die Region besondere Kirchweih. Höhepunkte des Kunigundenfest sind der Festumzug und eine Aufführung von Schülern der Laufer Schulen auf dem Kunigundenberg am Sonntag und Montag sowie das Feuerwerk zum Abschluss der Kirchweih am Dienstag. Mitte September findet die Hämmernkirchweih vor dem Wenzelschloss statt, die von der Marchingband des TSV Lauf ausgerichtet wird.

Wirtschaft

Ein wichtiger Wirtschaftszweig in Lauf ist die Herstellung von technischer Keramik. Mehrere Firmen von überregionaler Bedeutung sind ansässig, wie zum Beispiel CeramTec.

Bildung

  • Christoph-Jacob-Treu-Gymnasium
Christoph-Jacob-Treu-Gymnasium
  • Oskar-Sembach-Realschule
  • 2 Hauptschulen
  • 5 Grundschulen
  • Montessori-Schule
  • Berufsschule Nürnberger Land
  • Berufsfachschule für Rettungsassistenten
  • Sonderpädagogisches Förderzentrum
  • Dr. Bernhard Leniger Schule - Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Verkehr

Seit dem Beitritt zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg hat Lauf drei Bahnstationen: Der Bahnhof Lauf (links Pegnitz) wurde 1859 von der AG der Bayerischen Ostbahnen im Verlauf der Eisenbahnstrecke von Nürnberg über Amberg und Schwandorf nach Regensburg eröffnet. 1877 kam auf der rechten Seite der Pegnitz der Bahnhof Lauf (rechts Pegnitz) an der Strecke über Schnabelwaid nach Bayreuth und Richtung Marktredwitz und Cheb dazu. Mit der Eröffnung der S-Bahn Nürnberg 1987 entstand an der „linken Pegnitzstrecke“ der Haltepunkt Lauf West. Seit Dezember 2010 verkehrt die S-Bahn-Linie 1 sowohl über Hersbruck (links Pegnitz) nach Hartmannshof als auch über Nürnberg Hbf nach Bamberg. Der Bahnhof rechts der Pegnitz ist Haltepunkt der Regionalbahnen R3 nach Neuhaus (Pegnnitz) und R31 nach Simmelsdorf-Hüttenbach. Die „rechte Pegnitzstrecke“ ist bislang noch nicht elektrifiziert, dies soll aber bis 2018 geschehen.[8][9]

Des Weiteren existieren Stadtbuslinien, die alle Ortsteile mit der Innenstadt und den Bahnhöfen verbinden.

Die Autobahnanschlussstelle Lauf/Hersbruck an der BAB 9 München – Nürnberg – Berlin liegt ca. einen Kilometer östlich der Stadt.

Die Autobahnanschlussstelle Lauf Süd liegt ebenso an der BAB 9 München – Nürnberg – Berlin unmittelbar am Laufer Industriegebiet und nahe dem Landratsamt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Lauf an der Pegnitz

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Anneliese Rebmann: Lauf an der Pegnitz in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel/Niederlande 1982, ISBN 90-288-1829-4.
  • Adolf Volkmar Dienstbier: Lauf an der Pegnitz. Geschichte und Sehenswürdigkeiten einer Stadt zwischen Natur und Industrie. Selbstverlag, Lauf an der Pegnitz 1983.
  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München (Hrsg.): Industrie-Museum Lauf. Spuren der Industriekultur im Landkreis Nürnberger Land. Eine Festschrift zur Eröffnung des Museums in Lauf an der Pegnitz. Lipp, München 1992, ISBN 3-87490-553-5 (=Reihe: Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Nr. 57).
  • Ewald Glückert, L. Herbst: Lauf an der Pegnitz. Das Gesicht einer liebenswerten, fränkischen Stadt. Röthenbach a. d. Pegnitz 1994, ISBN 3-924891-03-6.
  • ZeitenLauf - Publikationen zur Zeitgeschichte. Herausgegeben von der Stadt Lauf a.d. Pegnitz. Ewald Glückert, unter Mitarbeit von Ursula Maget, Irene Teichmann und Stefan Harries. http://www.lauf.de/index.php?mid=157

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Die Laufer Stadtteile, Internetauftritt der Stadt Lauf an der Pegnitz, abgerufen am 4. November 2011
  3. Ortsdatenbankeintrag zum Dorf
  4. Lauf, in: Robert Giersch, Andreas Schlunk & Bertold von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft.
  5. Johannes Voigt:Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach, Berlin, Decker, 1852, Band 2, 6. Abschnitt, S. 55.
  6. Peter Fleischmann: Lauf (Stadt und Pflegamt). In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (Gesamtausgabe online).
  7. Städtepartnerschaften der Stadt Lauf, abgerufen am 25. Juni 2011
  8. Emilia Müller: Langfristige Verkehrsplanung im Raum Nürnberg sichert zukünftige Mobilität. Pressemitteilung vom 21. Januar 2008.
  9. Projekt Nr. 16 - Neue Vorhaben - ABS Nürnberg – Marktredwitz – Reichenbach / Grenze D/CZ (– Prag). (Nicht mehr online verfügbar.) In: Bundesverkehrswegeplan. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, ehemals im Original, abgerufen am 27. Juli 2010.

Weblinks

 Commons: Lauf an der Pegnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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