KZ-Außenlager Hannover-Limmer

KZ-Außenlager Hannover-Limmer
Gedenkstein für das KZ-Außenlager Hannover-Limmer

Das KZ-Außenlager Hannover-Limmer war eines der Außenlager des KZ Neuengamme. Es befand sich im hannoverschen Stadtteil Limmer und bestand von Ende August 1944 bis Anfang April 1945. [1]

Inhaltsverzeichnis

Lager und Lagerpersonal

In drei Holzbaracken waren Frauen, ausschließlich politische KZ-Häftlinge, untergebracht. Des Weiteren gab es einen Wasch- und Toilettenraum, Küche, Krankenrevier und einen Verwaltungsraum. Das Frauenlager befand sich zwischen dem Continentalwerk und dem Dorf Limmer. Belegt war es ab dem 31. August 1944 mit 500 Frauen vor allem aus Frankreich, aber auch aus anderen Ländern. Weitere Frauen aus dem KZ Salzgitter-Watenstedt kamen im November und Dezember sowie aus dem KZ Hannover-Langenhagen Anfang Januar 1945 nach der Zerstörung des dortigen Lagers weitere Frauen hinzu, sodass am Ende März 1011 Häftlinge gezählt wurden.

Die Frauen hatten im Werk Limmer der Continental AG im Zwei-Schichtsystem von jeweils 12 Stunden für die Produktion von Gasmasken zu arbeiten. Ein kleinerer Teil der Frauen war in den Brinker Eisenwerken und in den Harry-Habag-Brotfabriken beschäftigt.

Für sechs Wochen übernahm ab März 1945 der SS-Hauptsturmführer Otto Thümmel die Lagerleitung; für die Bewachung im Lager waren SS-Aufseherinnen und außerhalb ehemalige Wehrmachtsangehörige zuständig. Unter den Aufseherinnen war Lina Hillebrecht besonders gefürchtet.

Auflösung des Lagers

Am 6. April 1945 wurde das Lager geräumt und die etwa 1000 marschfähigen KZ-Häftlinge zu Fuss in Richtung Norden befohlen. Lediglich diejenigen, die krank waren, blieben zurück und wurden am 10. April von der britischen Armee befreit. Nach einem dreitägigen Marsch kamen die Frauen nach mehreren Richtungsänderungen im KZ Bergen-Belsen an, in dem diejenigen, die die Strapazen überlebt hatten, am 15. April von britischen Soldaten befreit wurden.

Gedenkstätte

Im Jahre 1987 wurde eine Bronzetafel, die auf einem Gedenkstein angebracht ist, an der Sackmannstraße/Stockhartweg zur Erinnerung an das Leid der Frauen eingeweiht. In einem Antrag aus dem Jahre 2004 wurde der Bezirksrat Hannover-Limmer aufgefordert, eine würdige Gedenkstätte auf dem Lagergelände zu errichten.[2] Des Weiteren bildete sich im Jahre 2008 eine Gruppe, die Initiativen zur Errichtung einer Gedenkstätte weiter verfolgt[3].

Literatur

  • Hans Elger: Hannover-Langenhagen, in: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 5, Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. Beck-Verlag, München 2007, S. 434ff, ISBN 3-406-52965-8.

Weblink

Einzelnachweis

  1. Bundesministerium der Justiz: Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG Nr. 570, Hannover-Limmer
  2. Antrag an den Berzirksrat. Online verfügbar: Schreiben an die Bezirksbürgermeisterin
  3. Arbeitskreis "Ein Mahnmal für das Frauen-KZ in Limmer"
52.3814359.68499

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