Kamakura-Maru-Typ

Kamakura-Maru-Typ
Kamakura Maru Typ
Die MSC Claudia zum Ende ihrer Karriere

Die MSC Claudia zum Ende ihrer Karriere

Schiffsdaten
Schiffsart Containerschiff
Reederei Nippon Yusen Kaisha KK, Tokyo, Japan
Mitsui O.S.K. Lines, Tokyo, Japan
Bauwerft Mitsubishi Heavy Industries, Kobe, Japan
Nippon Kokan, Tsurumi, Japan
Bauzeitraum 1970 bis 1972
Gebaute Einheiten 4
Fahrtgebiete Europa-Asien-Dienst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
261,20 (289,00) m (Lüa)
245,00 m (Lpp)
Breite 32,30 m
Vermessung 50.159 (59.295) BRT
Maschine
Maschine 2 x Mitsubishi Dampfturbine
Maschinen-
leistung
80.000 PS (58.840 kW)
Geschwindigkeit max. 26,5 kn (49 km/h)
Propeller 2 x Festpropeller
Ab Umbau
Maschine 2 x B&W 7K90GFCA Dieselmotor
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
40.603 kW (55.205 PS)
Geschwindigkeit max. 24,0 kn (44 km/h)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 35.405 (43.403) tdw
Container 1838 (2228) TEU

Die vier Schiffe des Kamakura-Maru-Typs waren eine Baureihe von Turbinenschiffen der Reederei Nippon Yusen Kaisha (NYK) und Mitsui O.S.K. Lines. Die vier Einheiten stellten schiffbaulich ein Bindeglied zwischen der zweiten und dritten Generation von Containerschiffen dar und zählte seinerzeit zu den weltweit schnellsten Schiffen ihrer Art.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Einsatz bei NYK und Mitsui O.S.K.

Die in den Jahren 1970 bis 1972 in Japan gebaute Baureihe bestand aus drei Einheiten der Werft Mitsubishi Heavy Industries in Kobe sowie einer Einheit der Werft Nippon Kokan in Tsurumi.

Die vier Schiffe waren der japanische Beitrag des Anfang der 1970er Jahre begonnenen Trio-Containerdienstes. Das TRIO-Konsortium bestand aus Hapag-Lloyd, Overseas Containers Limited (OCL – bestehend wiederum aus Ocean Transport & Trading Ltd, der Blue Funnel Line, P & O, der British & Commonwealth Shipping Company sowie Furness, Withy & Co.), Ben Line Containers (Ben Line Steamers und Ellerman Lines), Nippon Yusen Kaisha und Mitsui O.S.K. Lines. Mit dem TRIO-Dienst bauten diese Reedereien einen von Europa über den Sueskanal oder Kapstadt und den Panamakanal gehenden Containerliniendienst nach Kobe, Tokyo, Singapur und Hong Kong auf. Der Dienst galt als Schrittmacher und Marktführer der Region.

Das erste abgelieferte Schiff des Typs war die Kamakura Maru, welche am 31. März 1971 vom Stapel lief und im Dezember desselben Jahres den TRIO-Containerliniendienst eröffnete.

Infolge der steigenden Brennstofpreise nach der Ölkrise von 1973 wurden die Schiffe gegen Ende der 1970er Jahre baute man die Antriebsanlagen auf jeweils zwei Dieselmotoren um, wobei sich das Äußere der Schiffe beim Ersatz der zwei vordem seitlich stehenden Schornsteine durch einen größeren mittleren Schornstein auffällig änderte. Die Kurama Maru wurde beim Umbau zusätzlich um rund 28 Meter verlängert wodurch sich die Containerkapazität auf 2238 TEU vergrößerte.

Weitere Karriere

Die drei NYK-Einheiten Kamakura Maru, Kitano Maru und Kurama Maru blieben bis 1988/89 im Dienst der ersten Reederei, die Rhine Maru sogar bis 1995. Nach teilweise mehreren Verkäufen und Umbenennungen kaufte die schweizer Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) drei der Schiffe ab Mitte der 1990er Jahre an. Nachdem die ehemalige Kurama Maru schon 1998 abgebrochen wurde, dienten bemerkenswerterweise alle verbliebenen Schiffe in den letzten Jahren ihrer Karriere wieder gemeinsam für nur eine Reederei. In den Jahren 2003 bis 2008 wurden schließlich auch die MSC-Schiffe verschrottet.

Die Schiffe

Containerschiffe des Typs Kamakura Maru
Bauname IMO Nummer Werft/Baunummer Stapellauf
Indienststellung
Reederei Umbenennungen und Verbleib
Kamakura Maru 7104673 Mitsubishi Heavy Industries/1023 31. März 1971
Dezember 1971
NYK 1988 → Oceanus Osaka, 1995 MSC Claudia, 28. Dezember 2008 → Abbruch in Alang[1]
Kitano Maru 7125392 Nippon Kokan/887 November 1971
1972
NYK 1988 → Oceanus Tokyo, 1993 → Neptune Aventurine, 1994 → Oceanus Tokyo, 1994 → ZIM Jamaica, 1996 → MSC Pamela, 16. März 2003 → Abbruch in Alang[1]
Kurama Maru 7120512 Mitsubishi Heavy Industries/1024 31. März 1971
Dezember 1971
NYK 1989 → Kurama, 1996 → Aramac, 29. Juli 1998 → Abbruch in Chittagong[2]
Rhine Maru 7111999 Mitsubishi Heavy Industries/1025 1972
1972
Mitsui-OSK 1995 → Double Haven, 1995 → Sea Dominance, 1996 → MSC Sonia, 1. Dezember 2007 → Ansovy, 27. Dezember 2007 → Abbruch in Alang[1]

Literatur

  • Witthöft, Hans Jürgen: Container. Eine Kiste macht Revolution. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2000, ISBN 3-7822-0777-7.
  • Cudahy, Brian J.: Box boats. How container ships changed the world. Fordham University press, New York 2006, ISBN 0-8232-2568-2.

Einzelnachweise

  1. a b c Equasis
  2. Die Kurama bei shipphotos.co.uk (englisch)

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