- Kampfgeschwader 55
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Kampfgeschwader 55
GeschwaderwappenAktiv November 1938–1945 Land Deutsches Reich Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Luftwaffe Grobgliederung Stab und 4 Gruppen Stationierungsort Stab Gießen
I. Gruppe Langendiebach
II. Gruppe Gießen
III. Gruppe NeudorfSpitzname Greif-Geschwader Ausrüstung Heinkel He 111 Zweiter Weltkrieg Polenfeldzug
Westfeldzug
Luftschlacht um England
OstfrontDas Kampfgeschwader 55 war ein Verband der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Aufgrund seines Wappens wurde es auch Greif-Geschwader genannt.
Inhaltsverzeichnis
Aufstellung
Das Kampfgeschwader entstand im November 1938 aus dem umbenannten Kampfgeschwader 155, das 1937 aufgestellt wurde. Dieses war wiederum Nachfolger des Kampfgeschwader 254, welches 1936 gebildet wurde. Die Heimathorste waren für den Stab und die II. Gruppe Gießen, für die I. Gruppe Langendiebach und die III. Gruppe Neudorf bei Oppeln. Als Ausbildungseinheit fungierte ab Mai 1941 die IV. Gruppe. Das Geschwader mit seinen drei Gruppen hatte eine Sollstärke von 120 Kampfflugzeugen Heinkel He 111.[1] Die Geschwaderkennung war G 1.
Geschwaderkommodore
Dienstgrad Name Zeit Generalmajor Wilhelm Süssmann 1. Mai 1939 bis 6. März 1940 Oberst Alois Stoeckl 7. März bis 14. August 1940 Oberstleutnant Hans Korte 15. August 1940 bis 31. Januar 1941 Oberstleutnant Benno Kosch 1. Februar 1941 bis 26. August 1942 Oberstleutnant Ernst Kühl 27. August 1942 bis 7. August 1943 Oberstleutnant Wilhelm Antrup 8. August 1943 bis 1. Oktober 1944 Geschichte
Das Kampfgeschwader wurde nach Beginn des Angriffs auf Polen am 3. September 1939 der Luftflotte 4 unterstellt die die Heeresgruppe Süd unterstützen sollte. Bis zum 20. September flog es 774 Einsätze gegen Ortschaften, Eisenbahn- und Truppenziele sowie Flugplätze.
Danach verlegte das Geschwader in den Bereich der Westfront, wo es bis zum Beginn der Kämpfe, bis auf Aufklärungsflüge, zu keinen größeren Einsätzen kam. Vom 10. Mai 1940 bis zum 25. Juni nahm das Geschwader am Westfeldzug teil. Nach der Beendigung der Kampfhandlungen blieb das Geschwader zur Ausbildung auf Fliegerhorste in der Nähe von Paris.
Vom 25. Juni 1940 bis zum 11. Juni 1941 war das Geschwader an der Luftschlacht um England beteiligt und verlor bis zum 31. Oktober 73 Flugzeuge. Insgesamt flog es 4742 Einsätze über der britischen Insel.[2]
Angriffsziele in England
(Liste nicht vollständig)Datum Ziel 14. August 1940 Middle Wallop 26. August 1940 Portsmouth 28. August 1940 Liverpool 15. September 1940 Portland 25. September 1940 Bristol 26. September 1940 Southampton 30. September 1940 Yeovil 13–14. November 1940 Birmingham 14–15. November 1940 Coventry 19–20. November 1940 Birmingham 3–4. Januar 1941 Manchester 11.-12., 13.–14. Januar 1941 London Beim Angriff auf die Sowjetunion war das Geschwader dem V. Fliegerkorps in der Luftflotte 4 unterstellt und kämpfte im Südabschnitt der Ostfront. Nur für die Teilnahme an den Luftangriffen auf Moskau wurde es kurzfristig in den Mittelabschnitt verlegt und kehrte dann wieder in den süden zurück. Dort blieb es bis 1944, nur von kurzen Auffrischungsphasen unterbrochen, im Einsatz. Am 12. August 1944 wurde der letzte Einsatz an der Ostfront geflogen und das Geschwader verlegte in die Heimat. Ab September 1944 rüstete das Geschwader auf Jagdflugzeuge um und wurde unter der Bezeichnung KG (J) 55 eingesetzt. Am 8. Mai 1945 wurde das Geschwader aufgelöst.
Auszeichnungen
Name Dienstgrad Einheit Ritterkreuz Eichenlaub Kless, Friedrich Major II./KG 55 14. Oktober 1940 Thurner, Hans Leutnant III./KG 55 6. August 1941 17. September 1944 Karbe, Adalbert Oberleutnant 3./KG 55 12. November 1941 Wittmer, Heinrich Hauptmann III./KG 55 12. November 1941 Bliesener, Fritz Leutnant 5./KG 55 20. Dezember 1941 Kiel, Rudolf Hauptmann I./KG 55 20. Dezember 1941 Kühl, Dr. jur. Ernst Oberst der Reserve KG 55 17. Oktober 1942 18. Dezember 1943 Antrup, Wilhelm Hauptmann 5./KG 55 13. November 1942 18. November 1944 Koller, Albert Oberleutnant 4./KG 55 13. November 1942 Lipp, Karl Oberfeldwebel 4./KG 55 16. November 1942 Barth, Eitel-Albert Oberleutnant 4./KG 55 24. März 1943 Oberländer, Werner Oberleutnant 2./KG 55 24. März 1943 Pilz, Walter Feldwebel 5./KG 55 24. März 1943 Rudat, Horst Oberleutnant 2./KG 55 24. März 1943 Müller, Philipp Hauptmann 1./KG 55 2. April 1943 Luxenburger, Josef Oberleutnant 4./KG 55 3. April 1943 Mylius, Wilhelm Hauptmann 6./KG 55 3. April 1943 Placzek, Franz Oberfeldwebel 2./KG 55 3. April 1943 Baumgartl, Erich Oberleutnant 3./KG 55 31. Juli 1943 Schmidt, Franz Oberleutnant III./KG 55 19. August 1943 Höfer, Heinrich Hauptmann II./KG 55 3. September 1943 18. November 1944 Boos, Johann Oberfeldwebel 9./KG 55 9. Oktober 1943 Seib, Robert Oberleutnant 6./KG 55 9. Oktober 1943 Meyer, Otto Oberfeldwebel III./KG 55 29. Februar 1944 Schmidtmann, Fritz Hauptmann 4./KG 55 29. Februar 1944 Bennemann, Hans Oberleutnant 7./KG 55 26. März 1944 Brennecke, Wilhelm Oberfeldwebel Stab II./KG 55 26. März 1944 Bermadinger, Matthias Oberleutnant 14./KG 55 5. April 1944 Braun, Willi Fahnenjunker-Feldwebel 4./KG 55 9. Juni 1944 Dietrich, Gerhard Fahnenjunker-Feldwebel Stab/KG 55 9. Juni 1944 Schmidt, Werner Hauptmann 9./KG 55 19. August 1944 König, Viktor Feldwebel 14. (Eis.)/KG 55 6. Oktober 1944 Veith, Alfred Oberleutnant 5./KG 55 24. Oktober 1944 Bollmann, Fred Major d.Res. III./KG 55 29. Oktober 1944 Thoß, Werner Oberleutnant 5./KG 55 29. Oktober 1944 Herkner, Erich Leutnant 14. (Eis.)/KG 55 6. Dezember 1944 Banholzer, Alfred Hauptmann 1./KG 55 14. Januar 1945 Dettke, Oskar Hauptmann 9./KG 55 7. April 1945 Südel, Heinrich Oberleutnant I./KG 55 7. April 1945 Schäfer, Karl Oberfeldwebel 14. (Eis)/KG 55 16. April 1945 Literatur
- Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945, Verlag Heinz Nickel, ISBN 3-925480-15-3
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945, Verlag Heinz Nickel, ISBN 3-925480-15-3, S. 128
- ↑ Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945, Verlag Heinz Nickel, ISBN 3-925480-15-3, S. 128–130
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