Kampfgeschwader 30

Kampfgeschwader 30
Kampfgeschwader 30
KG 20.jpg
Geschwaderwappen
Aktiv 15. November 1939–18. April 1945
Land Flagge Deutschlands von 1933 bis 1945 Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Grobgliederung Stab und 4 Gruppen
Stationierungsort Stab Greifswald
I. Gruppe Greifswald
II. Gruppe Barth
III. Gruppe Barth
IV. (Ergänzungs-) Gruppe
Spitzname Adler-Geschwader
Ausrüstung Junkers Ju 88
Zweiter Weltkrieg Norwegenfeldzug
Westfeldzug
Deutsch-Sowjetischer Krieg
Kämpfe um Sizilien
Italien
Unternehmen Steinbock
Landung in der Normandie

Das Kampfgeschwader 30 war ein Verband der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Aufgrund seines Wappens wurde es auch Adler-Geschwader genannt.

Inhaltsverzeichnis

Aufstellung

Der Geschwaderstab entstand am 15. November 1939 in Greifswald. Die I.–III. Gruppe entstanden im Herbst/Winter 1939/1940.[1] Im Spätsommer 1940 entstand die IV. (Ergänzungs-) Gruppe. Das Geschwader war mit der Junkers Ju 88 ausgestattet. Die Geschwaderkennung war 4 D.

Geschwaderkommodore

Dienstgrad Name Zeit
Oberstleutnant Walter Loebel 15. November 1939 bis 16. August 1940
Oberst Herbert Rieckhoff 17. August 1940 bis 20. Oktober 1940
Oberstleutnant Erich Bloedorn Oktober 1940 bis Mai 1943
Oberstleutnant Wilhelm Kern 18. Mai 1943 bis 10. September 1943
Oberstleutnant Sigmund-Ulrich von Gravenreuth September 1943 bis 16. Oktober 1944
Oberst Bernhard Jope Oktober 1944 bis Februar 1945
Oberst Hans Heise Februar 1945 bis April 1945

Geschichte

Nach Beginn des Norwegenfeldzugs verlegte das Geschwader nach Aalborg in Dänemark um von hier aus in die Kämpfe um Norwegen, insbesondere in Narvik einzugreifen.[2]

Zum Beginn des Westfeldzuges verlegte das Geschwader nach Oldenburg und unterstützte von hier aus das Vorgehen des Heeres gegen die Niederlande. Nach der Kapitulation der niederländischen Truppen verlegte es zum Flughafen Schiphol, wo es bis zur französischen Kapitulation verblieb.[2] Danach nahm es im Rahmen des X. Fliegerkorps der Luftflotte 5 an der Luftschlacht um England teil. Bis Mai 1941 bekämpfte es, von dänischen Flughäfen aus, Industrieziele auf der Britischen Insel.[2]

Nach dem Angriff auf die Sowjetunion bekam das Geschwader Flugplätze in Stavanger, Bardufoss und Banak in Norwegen zugewiesen. Von dort griff es in die Kämpfe am Porlarkreis zur Eroberung von Murmansk ein. Im Sommer 1942 war es an der Bekämpfung der alliierten Konvois PQ 16, 17 und 18 im Nordmeer beteiligt.[2]

Im November 1942 verlegte das Geschwader nach Comiso auf Sizilien, um im Mittelmeer alliierte Nachubkonvois zu bekämpfen. Nach der alliierten Invasion in Italien griff es in der Folge in die Kämpfe um Sizilien und das italienische Festland ein. Ab Dezember 1943 nahm es neue Flugplätze in Belgien ein.[2]

Von Anfang 1944 bis Mai 1944 nahmen die I. und die II. Gruppe am Unternehmen Steinbock teil.[3] Die III. Gruppe war zur Auffrischung in Deutschland und kam erst im März zum Geschwader zurück. Nach der alliierten Landung in der Normandie griff es dort die Landungstruppen an. Danach ab November 1944 wurde es in Kampfgeschwader(J) 30 umbenannt (das (J) stand für Jagd). Im tschechischen Raum wurde es auf Jagdmaschinen umgerüstet. [4]

Literatur

  • Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945, Verlag Heinz Nickel, ISBN 3-925480-15-3
  • Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1941–1945, Bechtermünz Verlag, ISBN 3-86047-591-6.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Dierich, S. 118
  2. a b c d e Wolfgang Dierich, S. 119
  3. Ulf Balke, S. 390
  4. Wolfgang Dierich, S. 120

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