Kanker (Distrikt)

Kanker (Distrikt)
Distrikt Kanker
Lagekarte des Distrikts
Bundesstaat: Chhattisgarh
Verwaltungssitz: Kanker
Fläche: 6506 km²
Einwohner: 650.934 (Zensus 2001)
Bevölkerungsdichte: 100 Ew./km²
Website: kanker.gov.in

Der Distrikt Kanker (auch: North Bastar Kanker, Uttar Bastar Kanker) ist ein Distrikt des indischen Bundesstaates Chhattisgarh. Verwaltungszentrum ist die namensgebende Stadt Kanker.

Inhaltsverzeichnis

Geographie und Landwirtschaft

Nationalstraße 43 von Keskal nach Kanker

Der Distrikt Kanker liegt in der Südhälfte Chhattisgarhs und erstreckt sich über ein Gebiet von 6.506 km²[1] zwischen 19°09’ und 20°06’ Nord sowie 80°30’ bis 81°15’ Ost. Er grenzt an die Distrikte Rajnandgaon und Durg im Norden, Dhamtari im Nordosten, Bastar im Südosten, Narayanpur im Süden und Gadchiroli im Westen. Letzterer gehört bereits zum Nachbarbundesstaat Maharashtra.

Der hügelige Distrikt ist immer noch stark bewaldet. Es dominieren Teak (Tectona grandis), Sal (Shorea robusta), Sirsa (Dalbergia latifolia) und andere. Die Region ist jedoch für die Holzgewinnung von geringer Bedeutung. Als Nutzbäume ist die Palmyra-Palme (Borassus flabifeller) am häufigsten, es werden auch Dattelpalmen genutzt, meist Phoenix silvestris und P. farinifera.

Der Anteil an bewässerten Feldern ist gering, Nassreis, mit einem durchschnittlichen Ertrag von 984 kg/ha (ø 1981–1991), ist jedoch die wichtigste Bodenfrucht. Es gibt praktisch keine Industrie. Jedoch wurden ausbeutungswürdige Eisenerzvorkommen entdeckt, die erst in geringem Umfang ausgebeutet werden.[2] 2001 waren 387 km Straßen geteert und 687 km ungeteert. Im Distrikt gibt es keine Eisenbahn.

Es fließen fünf Flüsse durch die nach Osten entwässernde Region: Mahanadi, Doodh, Hatkul, Sindur und Turu. Die Belastung mit Arsen ist aus natürlichen Gründen sowohl im Grund- als auch Oberflächenwasser gefährlich hoch, wenn auch nicht so schlimm wie im benachbarten Distrikt Rajnandgaon.[3]

Bevölkerung

Stammesangehöriger der Gond

Die Volkszählung 2001 ergab 650.934 Einwohner. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 100 Einwohnern pro Quadratkilometer. 95 % der Bevölkerung lebt auf dem Lande. Die Mehrzahl der Einwohner des Distrikts gehört der Stammesbevölkerung (Adivasi) an: Rund 365.000 Einwohner werden den scheduled tribes zugerechnet, sie machen 56,1 % der Gesamtbevölkerung aus. Die Gond bilden mit rund 320.000 die größte Gruppe. Ebenfalls zahlenmäßig stark sind die Stämme der Halba (ca. 40.000) und Oraon (ca. 2500). Angehörige der scheduled castes (Dalits) machten 4,2 % der Einwohner des Distrikts aus.

Für die Dekade bis 2001 war das Bevölkerungswachstum mit 18,4 % hoch. Die Einwohner mit ihren 127.294 Haushalten verteilen sich auf den Verwaltungssitz Kanker als der einzigen Stadt (24.478 Einwohner) und 1068 Dörfer, von denen etwa 88 % eine Grundschule haben. Der Alphabetisierungsgrad beträgt 73 % (Männer: 83 %, Frauen: 63 %). Es gibt 93 medizinische Einrichtungen. Zugang zu sauberem Trinkwasser besteht in 1007 Dörfern (94,3 %).

Ein Großteil der Bevölkerung (97,4 %) hängt dem Hinduismus an. Der Rest verteilt sich auf kleine Minderheiten von Muslimen und animistischen Stammesreligionen.[4]

Geschichte

Kanker war bis 1999 ein Teil des Distrikts Bastar. Zur Zeit der Kolonialherrschaft gehörte das Gebiet zum eigenständigen Fürstenstaat Kanker.

siehe auch Bastar (Distrikt)#Geschichte

Städte

Stadt Einwohner
(2001)[5]
Kanker 24.485

Einzelnachweise

  1. Know India: Districts: Chhattisgarh
  2. http://www.steelworld.com/coverstory0209.pdf Steelworld Fe. 2009
  3. Arsenic contamination in the Kanker district of central-east India: geology and health effect in: Environmental Geochemistry and Health, Vol. 28 (2006), S. 409–420; ISSN 0269-4042
  4. Census of India 2001: District Kanker * (14), Chhattisgarh (22)
  5. Census of India 2001: Population, population in the age group 0-6 and literates by sex - Cities/Towns (in alphabetic order)

Literatur

  • Bhat, S. C. (Ed.); The Encyclopædic District Gazetteers of India: Vol. 5: Central Zone; New Delhi 1997; ISBN 81-212-0556-5, S. 29–39

Weblinks


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