Kapellenberg Ergoldsbach

Kapellenberg Ergoldsbach

f1

Kapellenberg
Höhe 464 m ü. HN
Lage Ergoldsbach, Bayern
Gebirge Unterbayerisches Hügelland
Geographische Lage 48° 41′ 27″ N, 12° 12′ 31″ O48.69083333333312.208611111111464Koordinaten: 48° 41′ 27″ N, 12° 12′ 31″ O
Kapellenberg Ergoldsbach (Bayern)
Kapellenberg Ergoldsbach
Typ hügelartige Erhebung

Der Kapellenberg (vom Bayerischen Landesvermessungsamt auch als Schloßberg bezeichnet[1]) (464 m) ist eine Erhebung im Osten des Marktes Ergoldsbach. Entstanden ist er vor 2 bis 5 Mio. Jahren als Teil des Tertiärhügellandes durch Ablagerung von Sand und Mergel während des Miozäns und Formung während des Pliozäns. Im Westen und Süden wird er durch das Zentrum von Ergoldsbach begrenzt, im Norden wird er durch ein neues Baugebiet eingefasst, während die Erhebung zum Osten hin langsam ausläuft. Eine besondere Rolle kommt dem Kapellenberg durch die vielfältigen geschichtlichen und aktuellen Nutzungen zu.

Der Kapellenberg ist überwiegend mit Laubwald bepflanzt, wobei vor allem der westliche Teil von alten Ahorn-, Kastanien- und Buchenbeständen geprägt ist. Dieser Teil des Bergs ist parkartig angelegt, während der östliche Teil als Nadelwald forstwirtschaftlich betrieben wird.

Inhaltsverzeichnis

Parkanlage

Lourdes Kapelle

Der Kapellenberg dient als Parkanlage für die Bewohner des Marktes Ergoldsbach. Drei Zugänge und eine Vielzahl von Wegen erschließen den Berg. Parkbänke, Aussichtspunkte sowie eine Reihe von Denkmälern (darunter zum Ergoldsbacher Heimatlied von Josef Kropf und verstorbener Verdienstträger des Marktes) sind vorzufinden. Im Norden findet sich eine Festwiese auf der jährlich ein orientalischer Wintermarkt stattfindet. In den Park integriert befindet sich eine Wallburg, eine Kapelle, ein Kreuzweg sowie ein Waldkindergarten.

Wallfestung

Am westlichen Ende des Hügelkamms befindet sich eine frühmittelalterliche Wallburg, die sog. alte Schanze. Vorhanden sind Wall- und Grabenreste der doppelten Umwallung, die einen Hof von knapp 5.000 m² Fläche auf drei Seiten einfrieden. Zum Ortszentrum hin machte das steile Gefälle der Erhebung eine Einfriedung nicht erforderlich. Möglicherweise war diese Seite jedoch mit Palisadenwerk gesichert. Die eingefasste Fläche ist unbepflanzt als Wiese erhalten.[2] 1891 stellte der königliche Generalmajor Carl Popp bei einer Vermessung der Anlage fest, dass der Aussengraben eine Tiefe von 13 m und 2,5 m Breite besaß. Außerdem betrug "(d)er Abstand der meist bis 2m breiten Kronen beider Wälle unter sich (...) bis zu 22 m und die Tiefe des zwischenliegenden, etwas breitsohligen Grabens oder Communikations-Raumes ca. 4m. Die alte Verschanzung bei Ergoldsbach besteht lediglich aus Erdwällen und Gräben, deren Verzug an die Kontur des Geländes angeschmiegt ist und deren Profile, wenn auch schon etwas verschleift, immer noch stärkere Ausmaße besitzen, als für eine einfache Feldverschanzung nötig gewesen wären. Der hohe Aufzug der Wälle, die Tiefe der Gräben, der Doppelwall und das Nichtvorhandensein von Gebäudespuren im Inneren des Werkes deuten an, dass wir eine nur provisorischen Wert beanspruchende Wehranlage aus älterer Zeit, eine Wallburg vor uns haben."[3]

Lourdeskapelle

Kreuzweg

1825 existierte bereits eine neuerbaute Kapelle auf dem Kapellenberg. Diese wurde 1895 abgebaut und nach Kläham versetzt. Mittlerweile wurde diese abgebrochen - lediglich eine Glocke, noch aus der Zeit aus Ergoldsbach, ist vorhanden. Im selben Jahr 1895 wurde auf dem nördlichen äußeren Wall der Wallfestung die neue Bergkapelle, gewidmet Unserer lieben Frau von Lourdes, kurz Lourdes Kapelle, unter Pfarrer Igl errichtet.[4] Hier werden regelmäßig Gottesdienste gehalten und wöchentlich Rosenkränze gebetet.

Kreuzweg

1889 wurde zusätzlich ein Kreuzweg mit vierzehn Stationen als Treppenanlage vom Ortszentrum zur Lourdes Kapelle errichtet. Dazu wurden Steinsäulen mit kolorierten Darstellungen aus Zinkguß aufgestellt.[5] Vor kurzer Zeit wurde eine fünfzehnte Station vom Frauenbund hinzugefügt (Informationen hierzu nötig!).

Einzelnachweise

  1. Bayern Viewer des Bayerischen Landesvermessungsamtes
  2. Burgen und Schlösser im Landkreis Landshut
  3. Ergoldsbach im Goldbachtal, Helmut Siegl, Dr. Hanskarl Hornung Verlag, München, 1984, S. 12–13.
  4. Ergoldsbach im Goldbachtal, Helmut Siegl, Dr. Hanskarl Hornung Verlag, München, 1984, S. 35, 52
  5. Ergoldsbach im Goldbachtal, Helmut Siegl, Dr. Hanskarl Hornung Verlag, München, 1984, S. 52

Weblinks


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