- Karl Heinrich von Paucker
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Karl Heinrich von Paucker (* 7. Dezemberjul./ 19. Dezember 1820greg. in Mitau; † 7. Augustjul./ 19. August 1883greg. in Reval) war ein deutsch-kurländischer Professor für Klassische Philologie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn eines evangelischen Oberlehrers in Lettland besuchte Paucker seit 1833 das Mitauer Gymnasium. An der Universität Dorpat studierte er bei Ludwig Preller Klassische Philologie. Im Dezember 1844 ging er nach Berlin, wo er drei Jahre August Böckh hörte. Nach Dorpat zurückgekehrt, wurde er im März 1850 zum Magister promoviert.
Im selben Jahre wurde er Oberlehrer (vor allem für Griechisch) am Gymnasium in Mitau, bis er 1861 als a. o. Professor für Klassische Philologie und Pädagogik an die Universität Dorpat berufen wurde. Nachdem er im März 1870 zum Dr. phil. promoviert worden war, wurde er o. Professor, 1872–1874 auch Dekan der Philosophischen Fakultät. Nach 25jähriger Dienstzeit wurde er 1875 in den Ruhestand versetzt.
Eine neue Berufung an die traditionsreiche Universität Kasan in Russland lehnte er ab, übernahm aber noch für einige Jahre die Stellung als Direktor der Kurländischen Gouvernementsschule in Mitau. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Reval.
Pauckers zahlreiche antiquarische Abhandlungen erschienen teils in den „Arbeiten der Kurländischen Gesellschaft“ (Alcon, der Heros der paionischen Heilkraft; das attische Palladiou u. a.), teils in Eduard Gerhard’s „Denkmälern“ (Achilles auf Leuke; Termeros; Perseus und Andromeda; Dioskuren in Delphi u. a.).
Die philologische Arbeit erstreckte sich auf die lateinische Sprachgeschichte, Wortbildungslehre und Lexikografie.
Veröffentlichungen
- De Sophocle medici herois sacerdote, Magisterarbeit 1850 [1]
- De latinitate scriptorum historiae Augustae, Dissertation 1870
- Beiträge zur Lateinischen Lexicographie und Wortbildungsgeschichte, 1874 [2]
Literatur
- Hermann Rönsch: Karl von Paucker, in: Biographisches Jahrbuch für Alterthumskunde 6, 1883, S. 93 ff.
- Richard Hoche: Paucker, Karl Heinrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 240.
Weblinks
- Album academicum der Kaiserlichen Universität Dorpat, Dorpat 1889
Inhaber der Lehrstühle für „altklassische Philologie, Ästhetik und Kunstgeschichte“ an der ehemaligen Universität DorpatErster Lehrstuhl: Karl Morgenstern (1802–1834) | Ludwig Preller (1838–1843) | Ludolf Stephani (1846–1850) | Ludwig Mercklin (1851–1862) | Ludwig Schwabe (1863–1872) | Wilhelm Hoerschelmann (1875–1895)
Zweiter Lehrstuhl: Johann Valentin Francke (1821–1830) | Christian Friedrich Neue (1831–1861) | Karl Heinrich von Paucker (1861–1875) | Ludwig Mendelssohn (1876–1896)
Dritter Lehrstuhl (Archäologie): Eugen Petersen (1873–1879) | Georg Loeschcke (1879–1889) | Wladimir Malmberg (1890–1907)
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