Tallinn

Tallinn
Tallinn
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Staat: Estland Estland
Kreis: Flag of et-Harju maakond.svg Harju
Koordinaten: 59° 25′ N, 24° 46′ O59.41666666666724.76666666666744Koordinaten: 59° 25′ N, 24° 46′ O
Höhe: 44 m
Fläche: 159,2 km²
 
Einwohner: 412.341 (01.12.2010)
Bevölkerungsdichte: 2.590 Einwohner je km²
Zeitzone: EET (UTC+2)
Telefonvorwahl: (+372) 6
Postleitzahl: 15080
Kfz-Kennzeichen: A/B
 
Bürgermeister: Edgar Savisaar

(Estnische Zentrumspartei)

Postanschrift: Vana-Viru 12
15080 Tallinn
Webpräsenz:
Karte von Estland, Position von Tallinn hervorgehoben
Tallinn vom Hafen aus
Blick über die Dächer der Altstadt

Tallinn [ˈtalːɪnː], estnische Aussprache [ˈtɒʲʎlinː][1] (amtlich bis zum 24. Februar 1918 Reval [ˈʀeval], ein im deutschsprachigen Raum auch danach noch gebräuchlicher Name; andere ältere Namen: russisch Ревель = Rewel und vormals Колывань = Kolywan, dänisch Lyndanisse, schwedisch Lindanäs), ist die Hauptstadt von Estland. Sie liegt am Finnischen Meerbusen der Ostsee, etwa 80 Kilometer südlich von Helsinki.

Der Name Tallinn, den die Stadt seit der Eroberung durch den dänischen König Waldemar 1219 im Estnischen trägt, wird üblicherweise von „Taani-linn(a)“ (Dänische Stadt oder Dänische Burg, lateinisch: Castrum Danorum) abgeleitet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Tallinn aus dem All

Klima

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Tallinn
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) −2,1 −2,3 1,6 8,0 14,6 19,2 21,0 19,8 14,7 9,3 3,3 −0,1 Ø 8,9
Min. Temperatur (°C) −7,5 −8,2 −4,9 0,0 4,9 9,8 12,0 11,5 7,4 3,5 −1,3 −5,2 Ø 1,8
Niederschlag (mm) 48,3 32,4 32,0 36,5 37,9 56,9 78,4 82,2 74,0 72,7 67,2 56,6 Σ 675,1
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Quelle: [1]

Stadtgliederung

Distrikte Tallinns

Tallinn unterteilt sich in die Distrikte Haabersti, Kesklinn, Kristiine, Lasnamäe, Mustamäe, Nõmme, Pirita und Põhja-Tallinn sowie 84 Stadtteile.

Nachbarschaft

Tallinn grenzt im Nordosten an Viimsi, im Osten an Jõelähtme, im Südosten an Rae, im Süden an Saku, im Südwesten an Vasalemma und im Westen an Harku.

Geschichte

Ansicht von 1630
Karte Tallinns von 1810
Der Hafen von Reval 1845 auf einem Gemälde von Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski
Tallinn um die Jahrhundertwende
Tallinn 1941

Die Ursprünge Revals[2] gehen auf eine hölzerne Burg (auf dem heutigen Domberg) und einen vermuteten estnischen Handelsplatz zurück, die Mitte des 11. Jahrhunderts gebaut wurden. Gleichzeitig wurde in dieser Zeit der Hafen Tallinns angelegt. Der Name Reval rührt vom estnischen Namen des historischen Landkreises her, dessen Zentrum die Stadt war, und wurde für die Burg und die spätere Stadt erst von Dänen und Deutschen geprägt (estn. auch Rävälä, nach Heinrich von Lettland Revele, nach dem Waldemar-Erdbuch Revælæ).

Dänische Herrschaft

Im Jahre 1219 eroberte der dänische König Waldemar II. die alte estnische Burg (Schlacht von Lyndanisse) auf dem Domberg, errichtete sie neu und begann mit dem Bau einer Domkirche für den von Dänemark um 1167 im Zuge seiner Missionierung ernannten Bischof der Esten, Suffragan des Erzbischofs von Lund. Dänemark konnte die Burg jedoch nicht lange gegen die aufständischen Esten und die vordringenden Deutschen halten. 1227 eroberte der Schwertbrüderorden Reval mit päpstlicher Genehmigung und erhielt die Burg und einen Großteil des heutigen Estland zur Verwaltung aus der Hand des päpstlichen Statthalters in Estland.

Wahrscheinlich, um seine Stellung gegen die ländlichen Vasallen zu stärken, ließ der Schwertbrüderorden im Jahre 1230 aus Gotland 200 westfälische und niedersächsische Kaufleute anwerben, die sich, mit Zollfreiheit und Land belehnt, unterhalb der Burg ansiedelten. Obwohl eine Gründungsurkunde nicht überliefert ist, ist hierin wohl die eigentliche Gründung einer Stadt Reval zu sehen.

Als der Orden es ablehnte, seine Lehnsherrschaften und die Burg drei Jahre später wieder an den päpstlichen Legaten zu übergeben, machte der dänische König seine Ansprüche auf Reval und Estland wieder geltend. Nach einer vernichtenden Niederlage des Ordens gegen ein litauisches Heer im Jahre 1236 strebte der Schwertbrüderorden die Vereinigung mit dem Deutschen Orden an, die der Papst nur gegen die Herausgabe Revals genehmigte. So ging der Schwertbrüderorden 1237 als Livländischer Orden in den Deutschen Orden über und Reval fiel 1238 an Dänemark. In diesem Zusammenhang wurde Reval zum ersten Mal als civitas (Bürgerschaft, Stadt) erwähnt.

Unter der erneuten dänischen Herrschaft bis zum Jahre 1346 gewann die Stadt rasch an Größe und wirtschaftlicher Bedeutung. Im Jahre 1248 erhielt sie vom dänischen König das lübische Stadtrecht, das bis 1865 galt. Das Lübecker Stadtrecht galt allerdings nicht auf dem Domberg. Mit der gleichen Urkunde wurden die ersten Ratsherren ernannt. Die Stadt erhielt nach und nach umfangreiche Privilegien, die sie vom Landesherrn weitestgehend unabhängig machten. Die Amtssprache in Tallinn war bis 1889 Deutsch.

Obwohl Reval unter (zunehmend lockerer) dänischer Herrschaft stand, behielt die Stadt eine deutsche Oberschicht, und da diese fast ausschließlich aus Kaufleuten bestand, war ein baldiger enger Kontakt zur Hanse nicht verwunderlich. Dass sich Reval als der Hanse zugehörig betrachtete, ist bereits für 1252 belegbar und findet spätestens 1285 ausdrückliche Erwähnung. Von wirtschaftlicher Bedeutung war die dänische Entscheidung von 1294, allen deutschen Kaufleuten den Handelsweg nach Nowgorod über Reval und Narwa zu gestatten. Damit konnte Reval zu einem Knotenpunkt des hansischen Ostseehandels werden.

Reval und der Deutsche Orden

Nach der Niederschlagung eines großen Estenaufstandes mit der Hilfe des Deutschen Ordens entließ der dänische König 1346 seine estländischen Vasallen aus ihrem Treueid und verkaufte seine Rechte an Nord-Estland dem Deutschen Orden. Reval, das sich im Jahr vor dem Verkauf alle bestehenden und einige neue Privilegien durch den dänischen König hatte bestätigen lassen, bekam nun durch den neuen Landesherrn sämtliche Privilegien zugesichert und konnte so seine rechtliche und autonome Stellung während des Wechsels noch ausbauen.

Reval, Teil des „Livländischen Drittels“ der Hanse, erhielt 1346 zusammen mit Riga und Pernau das Stapelrecht, das alle mit Russland Handel treibenden Kaufleute dazu verpflichtete, eine der drei Städte anzulaufen und für einen Zeitraum von drei bis acht Tagen ihre Waren auf dem Markt anzubieten. Mehrere exklusive Handelsrechte für die Revaler Kaufleute beendeten den bis dahin für jeden offenen Freihandel in der Stadt. Die bisher wichtigste Handelsstadt der Ostsee, Wisby, konnte sich von der Plünderung durch den dänischen König 1361 und in den darauf folgenden Kriegsjahren nicht wieder zu ihrer vorherigen Vormachtstellung erholen, und als zur Jahrhundertwende auch die Vitalienbrüder aus der Ostsee verbannt werden konnten, war Reval die wichtigste Stadt des hansischen Osthandels.

Der Russlandhandel blieb allerdings nicht immer ungetrübt. Nach mehreren unsicheren Jahren brach 1471 der Handel mit Nowgorod durch Angriffe der Moskauer ganz ab, und 1478 wurde das bis dahin unabhängige Fürstentum von den Moskauern endgültig erobert. Das Großfürstentum Moskau führte auch Krieg gegen Livland, mit dem es nun eine gemeinsame Grenze besaß. Der Einfall der Moskauer Russen in Livland 1481 brachte der von Flüchtlingen überfüllten Stadt einen schweren Pestausbruch. Weitere schwere Seuchenjahre der Stadt waren 1464, 1495/96 und 1519/20. Nach einer kurzen Friedensperiode, in der das Nowgoroder Handelskontor wieder eröffnet und erneut geschlossen wurde, folgte 1501–1503 ein erfolgreicher Kriegszug des Deutschen Ordens gegen Moskau, an den sich ein bis 1558 dauernder Friede anschloss.

Die Kriege mit den Moskauer Russen brachten für Livland und Reval schwere Verluste an Wirtschaft und Bevölkerung. Erst 1514 gelang die erneute Errichtung einer Handelsbeziehung der livländischen Städte Reval und Dorpat mit Nowgorod, die zu einer neueren wirtschaftlichen Blüte bis in die 1550-er Jahre führte. Im 16. Jahrhundert hat die Stadt ca. 6.000-7.000 Einwohner.

Die Reformation erreichte Reval 1523/24. Ihren endgültigen Durchbruch erlebte sie, als sich im Juli 1524 Vertreter der livländischen Städte und Ritter im Revaler Rathaus versammelten und beschlossen, bei der protestantischen Lehre zu bleiben und sie mit allen Mitteln zu verteidigen. Im September des gleichen Jahres kam es zu einem Bildersturm, dem die Ausstattung dreier Kirchen zum Opfer fiel. Die Verluste blieben dabei verhältnismäßig gering, da der Rat bereits am nächsten Tag die öffentliche Ordnung wieder herstellen konnte und für die Rückerstattung der geraubten Kunstschätze sorgte. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Reformation in Livland und auch in Reval unblutig erfolgte. Am 9. September 1525 wurde die neue Lehre in Reval durch der Erlass einer lutherischen Kirchenordnung seitens des Rates und der Gilden „amtlich“.

Schutzmacht Schweden und russische Herrschaft

Die restliche Zeit der Ordensherrschaft war von inneren und äußeren Streitigkeiten geprägt, bis Moskau bei seinem Einfall 1558–1561 den Deutschen Orden in Livland besiegte. Reval wandte sich an Schweden als Schutzmacht, womit eine bis zum Großen Nordischen Krieg 1710 anhaltende schwedische Herrschaft in der Stadt begann.

1549 erhielt die Olaikirche einen gotischen Turm mit der zu dieser Zeit außergewöhnlichen Höhe von 159 Meter; bis zum Brand von 1629 blieb er das höchste Gebäude der Welt. Heute ist er nach einem Wiederaufbau im 19. Jh. nur noch 123,7 Meter hoch.

1561 wurde die Stadt in der Zeit des Livländischen Krieges schwedisch. Die Schweden reduzierten nach und nach die Vorrechte der Deutschen, jedoch nicht in dem Ausmaß, wie es die Esten im Hinblick auf den Status der Bauern in Schweden zunächst erhofften.

  • 1631 – Gründung des ersten Gymnasiums
  • 1684 – vernichtender Brand auf dem Domberg
  • 1710 – Pestepidemie, Tallinn hatte danach noch 2.000 Einwohner

Infolge des Großen Nordischen Krieges fiel Reval 1710 an Russland. Peter I. setzte die alten deutschen Ratsgeschlechter wieder vollständig in ihre ursprünglichen Positionen, in den nächsten zwei Jahrhunderten wurden die Rechte der Stadtregierung dann schrittweise reduziert.

Republik Estland 1918–1940

Am 14. Februar 1918 wird die selbständige Republik Estland ausgerufen; die Stadt, die nun Tallinn hieß, wird schließlich Hauptstadt des unabhängigen Estlands. Die eigentliche Unabhängigkeit wurde im Freiheitskrieg (1918–1920) erkämpft und durch den Friedensvertrag mit dem sowjetischen Russland gekrönt.

Sowjetrepublik und Zweiter Weltkrieg

Kriegsdenkmal in Tallinn
In der Nähe des Fährhafens, Stadthalle mit Konzertsaal, eine Hinterlassenschaft aus der Sowjetzeit

Ein geheimes Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt (im August 1939) machte den Weg für die Eroberung Estlands durch die Sowjetunion frei. Die deutschbaltische Bevölkerung wurde vom Tallinner Hafen aus auf Befehl Hitlers in den neu geschaffenen Reichsgau Wartheland umgesiedelt. Nach der sowjetischen Okkupation im Juni 1940 wurde die Estnische Sozialistische Sowjetrepublik ausgerufen, deren Hauptstadt Tallinn blieb. Es begannen die ersten Deportationen der estnischen Bevölkerung – insbesondere der politischen und kulturellen Elite – nach Sibirien und Nordrussland. In den sowjetischen Terrorwellen nach 1940 und dann wieder ab 1944/45 wurde insgesamt jeder fünfzehnte Este ermordet und jeder siebzehnte zumindest für zehn Jahre nach Sibirien verschleppt[3].

1941 besetzte die deutsche Wehrmacht Tallinn, wodurch die Stadt und das Land von einer Willkürherrschaft in die nächste geriet. Hitler verfolgte das Ziel, Estland dem Deutschen Reich anzugliedern. Die von den Esten erhoffte Wiederherstellung der Unabhängigkeit erfolgte nicht. Dennoch beteiligten sich viele junge Esten am Vormarsch der deutschen Wehrmacht nach Osten und nahmen auch an Vernichtungsaktionen teil. Die deutsche Besatzungsmacht ließ die jüdische Bevölkerung Tallinns und Estlands nahezu gänzlich ermorden.

Am 9. März 1944 erfolgte ein schwerer sowjetischer Luftangriff. Es wurden 11 % der Altstadt zerstört und 600 Tote gezählt. Während des Krieges blieb der Charakter der Altstadt trotz der Bombardierungen durch die sowjetische Luftwaffe gegen die in und um Tallinn stationierten deutschen Truppen erhalten. Die Wehrmacht wurde bis Ende 1944 von der Sowjetarmee im Zuge der Baltischen Operation aus Tallinn und Estland zurückgedrängt und die sowjetische Herrschaft wiederhergestellt. In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 286 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[4]

Republik Estland ab 1991

Nach 51 Jahren wurde Tallinn am 20. August 1991, zur Zeit des Moskauer Putsches, erneut zur Hauptstadt eines unabhängigen Estlands. Infolge des immensen Wirtschaftswachstums und des in manchen Schichten stark gestiegenen Wohlstandes sind rund um Tallinn innerhalb weniger Jahre riesige Neubaugebiete entstanden. So wurden beispielsweise im südlich von Tallinn gelegenen Gebiet Peetri auf einem ehemaligen Moor Ein- und Mehrfamilienhäuser gebaut. Vor allem junge Familien, die in den letzten Jahren von der wirtschaftlichen Entwicklung profitiert haben, lassen sich hier nieder. Es entsteht ein starker Kontrast zu den großen Siedlungen im sozialistischen Stil. Die Preise für Appartements in den Neubaugebieten sind teilweise bereits auf westlichem Niveau.

Eines der höchsten Bürogebäude der Stadt: Die 1999 errichtete, 94 Meter hohe „Eesti Ühispank“
Smuuli-Brücke, Tallinn

Ende April 2007 kam es in Tallinn durch Krawalle und Plünderungen hauptsächlich russischstämmiger Jugendlicher zu den stärksten Unruhen seit dem Zerfall der Sowjetunion. Grund dafür war die von estnischen Behörden nach längerer vorheriger Ankündigung am 27. April 2007 veranlasste Umsetzung des Bronze-Soldaten von Tallinn von seinem ursprünglichen Standort im Stadtzentrum auf einen Militärfriedhof. Die Esten verbinden dieses Denkmal eher mit der sowjetischen Besatzungszeit als mit der Befreiung von der nazideutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg, der das Denkmal gewidmet ist (und die es für Russen und die russische Minderheit in Estland symbolisiert). Infolge des Denkmalstreits kam es zu einer schweren Krise in den Beziehungen zwischen Estland und Russland, das sich vehement gegen die Umsetzung der Statue wandte.

Historische Stadttopographie

Teil der Stadtmauer
Stadtansicht

Der Domberg und die Unterstadt waren bis 1877 sowohl in Verwaltung wie auch Rechtsprechung zwei autonome Städte.[5]

Der Domberg, auf dem der Bischof, der Vertreter des Landesherrn, des Deutschen Ordens, und die Vertretung der Ritterschaft saßen, ist bis heute Zentrum der Staatsgewalt. Hier haben das Parlament der Republik Estland (Riigikogu) und die Regierung ihren Sitz. Der Domberg erhebt sich 48 m über der Unterstadt.

Die Unterstadt ist, geschichtlich gesehen, die eigentliche Stadt Reval. Hier lebte der Großteil der Stadtbevölkerung, Handwerker und Kaufleute. Die Stadt war dem Landesherrn gegenüber unabhängig. Es waren lediglich geringe jährliche Zahlungen an Zins und Pacht an den Orden zu leisten, und im Falle eines feierlichen Einzuges in die Stadt musste sie dem Landesherrn huldigen. In Rechtsfragen wandte sich die Stadt an Lübeck.

Bischof

Der Bischof war allein geistlicher Hirte und kein Landesherr. Seine Besitz bestand aus Tafelgütern in der Diözese. Mit dem Verlust seines Episkopalrechts an die Stadt Reval durch das lübische Stadtrecht war er dieser gegenüber auch seiner geistlichen Machtstellung beraubt. Der Bischof von Reval war auch während der Ordenszeit Suffragan des Erzbischofs von Lund, der in dieser Zeit jedoch keinen Einfluss auf die Bischofswahl hatte. Das Domkapitel war mit vier Domherren ausgesprochen klein und als Einkünfte standen ihm lediglich fromme Stiftungen und einige Dörfer in der Revaler Umgebung zur Verfügung. Auf dem Domberg befand sich neben dem Dom, der Vertretung des Deutschen Ordens und dem Sitz der v. a. harrisch-wierischen Ritterschaft nur noch eine kleine Bevölkerung von Handwerkern und Dienern.

Einwohnerschaft

Die Unterstadt nahm für ihre verhältnismäßig kleine Fläche (an ihrer längsten Nord-Süd-Achse maß die Stadt etwa 1 Kilometer, in der Breite weniger als 700 Meter) eine recht große Anzahl an Menschen auf. Es sind aus der Ordenszeit keine Einwohnerzahlen für die ganze Stadt vorhanden, aber für die Unterstadt existiert eine Schossliste von 1538, die rund 800 Personen umfasst, was im Vergleich zu späteren Einwohnerlisten und nach vorsichtiger Spekulation wohl eine Bevölkerungszahl von etwa 5000 Einwohnern annehmen lässt. Für die Domstadt steht das „Wackenbuch“ von 1575 zur Verfügung, mit dessen Hilfe sich etwa 1.000 Personen (zusammen mit Dom, Ordensschloss und anwesenden Vasallen) vermuten lassen. Die Vorstädte werden nach ihrer Größe in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts auf etwa 700 Bewohner geschätzt, was für die gesamte Stadt Reval zu dieser Zeit eine Bevölkerungszahl von etwa 6.700 Einwohnern ergibt.

Frühere Schätzungen dürften noch ungenauer sein. Eine Schossliste von 1372 führt rund 650 Schosspflichtige auf. Wenn man sich die Vereinfachung erlaubt und die spätere Bevölkerungsschätzung für dieses Jahr anteilig herunterrechnet, dann ergäbe dies zusammen mit der Domstadt eine Bevölkerung von vielleicht knapp 5.000 Einwohnern (die Vorstädte existierten zu dieser Zeit noch nicht). Damit gehörte Reval zu den mittelgroßen europäischen Städten, weitab von Großstädten mit etwa 40.000 Einwohnern wie Köln, Wien und Prag oder mit 20.000 Einwohnern wie Lübeck, Nürnberg, Bremen oder Danzig. In seiner Bevölkerungszahl vergleichbar war Reval eher mit Städten wie Göttingen, Hildesheim oder Stockholm, wobei die Zahlen durch Konjunktur, Kriege und Seuchen auch stark schwanken konnten.

Die meisten Revaler Bürger waren deutsch und kamen, sofern sie nicht in Reval geboren wurden, aus dem Reich. Während des ganzen Mittelalters bildete Lübeck die Durchgangsstation und gelegentlich auch die Heimatstadt für kommende Revaler Neubürger. Die Fernhandel treibenden Kaufleute bildeten, über die Hansestädte verteilt, ein dichtes soziales Netz, häufig auch durch Verwandtschaft, sodass es nicht verwunderlich ist, wenn sich eine Familie gleichzeitig in Reval, Lübeck und anderen Hansestädten befand. Eine Untersuchung der in Revaler Bürgernamen des 14. Jahrhunderts vorkommenden Ortsbezeichnungen ergab, dass sich etwa die Hälfte aller Ortsnamen im rheinisch-westfälischen Raum wiederfinden lassen, die andere Hälfte setzt sich hauptsächlich aus dem gesamten norddeutschen Raum zusammen.

Soziale Zusammensetzung der Bevölkerung

Das soziale Leben der Stadt wurde neben der Verwandtschaft oder der Nachbarschaft zu einem wesentlichen Teil durch die Berufsgruppen, die Zünfte und die drei Gilden, die Kinder- oder Großen Gilde, die Kanuitgilde und die Olaigilde, bestimmt, wobei mit der Geselligkeit innerhalb dieser Genossenschaften eine halb berufliche, halb private Sphäre geschaffen wurde. Die Gilden waren als kirchliche Korporationen gegründet, vereinigten aber bald die angesehenen Berufe und Zünfte und hatten wichtige soziale Funktionen. In ihnen wurden Beerdigungen und Hochzeiten ihrer Mitglieder gemeinsam begangen, man veranstaltete gesellige Mahlzeiten und Tanzfeste, legte Regeln für gutes Benehmen fest (bei Verstoß gingen genau angegebene Geldstrafen in die Gildenkasse) und half sich gegenseitig in Unglücksfällen. Die Gilden unterhielten eigene Altäre und so genannte Tafelgilden zur Speisung der Armen.

Ein strenges soziales Unterscheidungsmerkmal bildete die Nationalität (Abstammung bzw. Herkunftsland). Die Stadt setzte sich im Wesentlichen aus drei Nationalitäten zusammen, aus Deutschen, Schweden und Esten (die sog. Undeutschen), und die Schossliste von 1538 ergibt folgendes Bild: Etwa ein Fünftel der schosspflichtigen Bevölkerung scheint schwedisch gewesen zu sein, jeweils zwei Fünftel deutsch und estnisch. Von ihrer sozialen Rangordnung her dürfte die gesamte Oberschicht und mehr als die Hälfte der Mittelschicht aus Deutschen bestanden haben. Der Rest der Mittelschicht setzt sich zu etwa einem Viertel aus Schweden und einem Fünftel aus Esten zusammen. Die Unterschicht bestand zu drei Vierteln aus Esten und, von vereinzelten Deutschen abgesehen, aus Schweden. Die sozialen Schichtungen richteten sich in diesem Fall nach der Schosszahlung und der Wohnsituation.

Nur sehr vorsichtig lässt sich die nationale Zusammensetzung auf dem Domberg beurteilen, da die Hauptquelle, das Wackenbuch von 1575, aus der Zeit der schwedischen Herrschaft stammt. Mit dem Wechsel des Landesherrn wird auch ein Wechsel in der Zusammensetzung der Bevölkerung der Domstadt, des Sitzes des Landesherrn, einhergegangen sein, zumal bei den im Wackenbuch aufgeführten vielen schwedischen Namen nicht auszuschließen ist, dass die schwedischen Schreiber deutsche Namen schlicht in schwedischer Form niederschrieben. Für die Ordenszeit kann dennoch angenommen werden, dass sich die Oberschicht nahezu komplett aus Deutschen, die Unterschicht größtenteils aus Esten zusammensetzte.

Kirchspiele

Nikolaikirche (estn.: Niguliste kirik)

Die beiden Kirchspiele der Unterstadt entsprechen zwei verschiedenen städtischen Keimzellen. Zum einen ist der südliche Stadtteil charakterisiert durch den Alten Markt und die von ihm sternförmig ausgehenden Straßen. Hier bestand auf der Höhe des Verbindungsweges zum Domberg vermutlich bereits ein estnischer Handelsplatz, der in seiner Infrastruktur von den 200 gerufenen deutschen Kaufleuten übernommen wurde. Die für diesen Stadtteil zuständige Pfarrkirche, St. Nikolai, wird 1316 erstmals urkundlich erwähnt, geht aber wahrscheinlich auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück und ist mit Sicherheit eine Gründung der deutschen Kaufleute. Wie in vielen anderen Hansestädten ist sie dem Heiligen Nikolaus, dem Patron der Seefahrer, gewidmet.

Olaikirche (estn.: Oleviste kirik)

Zum anderen ist der lang gezogene nördliche Stadtteil durch die Langstraße bestimmt, die Hauptverbindungsstraße zwischen Hafen und Domberg, an der sich vor allem schwedische und russische Kaufleute niederließen. Die dortige, weit im Norden der Stadt befindliche Pfarrkirche ist St. Olai, erstmals erwähnt 1267, als die dänische Königin Margrete I. ihr Parochialrecht über die Kirche dem Revaler Zisterzienserinnenkloster zu St. Michael überlässt. Wie weit der Ursprung dieser Kirche in die Vergangenheit zurückreicht, ist unbekannt, es kann aber angenommen werden, dass sie entweder eine Gründung des dänischen Königs oder schwedischer Kaufleute ist, die wahrscheinlich schon vor der Stadtgründung hier einen Handelsplatz besaßen. Benannt ist sie nach dem heilig gesprochenen norwegischen König Olav. Nach dem großen Stadtbrand 1433, der das Mönchskloster St. Olai, die Münze und einen Teil des Marktplatzes verwüstete, ging die Kirche in den Besitz der Stadt über. Dass der nördliche Stadtteil eine ursprünglich von Fremden besiedelte Gemeinde war, zeigt auch die russische Kirche, die unweit von St. Olai stand. Beide Stadtteile wurden 1265 auf Befehl der dänischen Königin Margrete I. zusammengefügt und mit einer Stadtmauer umgeben.

Klöster und Kapellen

Innerhalb der Stadtmauer befinden sich zwei Klöster: eines der Dominikaner und eines der Zisterzienserinnen. Das Dominikanerkloster zu St. Katharina entstand wahrscheinlich zuerst 1229 auf dem Domberg, wurde aber 1246 in der Stadt neu begründet und unterhielt enge Verbindungen zu den skandinavischen Dominikanern. Es erfreute sich Zeit seines Bestehens bei den Bürgern großer Beliebtheit, was sich in starkem materiellem Wachstum durch Schenkungen und Stiftungen äußerte. Die Dominikaner kamen durch ihre Predigertätigkeit immer wieder in Konflikt mit dem Bischof und zur Reformation in schwere Auseinandersetzungen mit der Stadt, die 1523 mit der Ausweisung der Mönche aus der Stadt endeten.

Das Zisterzienserinnenkloster wurde wahrscheinlich 1249 vom dänischen König gegründet. Die Kirche war St. Michael geweiht und gehörte zusammen mit der Klosteranlage erst mit einer Erweiterung der Stadtmauer zur inneren Stadtstruktur. Das Kloster war vom dänischen Königshaus sehr reich mit Privilegien ausgestattet, erwarb schon früh große Liegenschaften und nahm größtenteils unverheiratete Töchter des Adels auf, wodurch sich seine relativ schlechten Beziehungen zur bürgerlichen Stadtbevölkerung erklären. Nach der Reformation wurde es in eine weibliche Erziehungsanstalt umgewandelt.

Neben den ansässigen Klöstern hatten einige auswärtige Klöster Höfe in Reval. Der Hof der Zisterziensermönche Dünamünde (später Padis) wird zwar erst 1280 erwähnt, existierte aber wohl schon seit der ersten Dänenherrschaft. Direkt daneben lag der Hof der gotländischen Zisterzienser aus Roma, und diesem gegenüber lag der Hof der Zisterzienser aus Falkenau bei Dorpat auf einem Grundstück, das ihnen 1259 geschenkt wurde.

Heilig-Geist-Kirche (estn.: Pühavaimu kirik)

1316 wird erstmals die zu St. Olai gehörige Heilig-Geist-Kapelle erwähnt, die schon früh den Rang einer fast eigenständigen Kirche hatte und vor allem von den städtischen Undeutschen besucht wurde. Zu ihr gehörte das nach römischem Muster erbaute Heilig-Geist-Spital für Alte und Kranke. Weit älter war das Johannisspital, das 1237 erstmals erwähnt wurde. Es wurde als Leprosorium errichtet und nach dem Verschwinden des Aussatzes als Siechenhaus weitergeführt.

Außerhalb der Stadtmauer, vor der Schmiedepforte, befand sich die mit einem Kirchhof versehene Barbarakapelle, die zu St. Nikolai gehörte und deren Errichtung auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts geschätzt wird. Die Kapelle existiert heute nicht mehr, vermutlich wurde sie bereits 1570/71 bei der russischen Belagerung zerstört. Ebenfalls außerhalb, in der Nähe des Hafens, vor der großen Strandpforte, befand sich die für Schiffer und Reisende erbaute Gertrudenkapelle. Ihr Bau wurde 1438 gestattet, 1570 jedoch wurde sie bei einem Brand zerstört. Auf dem Tönnisberg (Antoniusberg) stand die Antoniuskapelle, deren ursprünglicher Zweck nicht mehr rekonstruierbar ist.

Der 1407 begonnene Bau des Augustinerklosters St. Brigitten zu Marienthal war spätestens zu seiner Weihe 1436 beendet, wobei dem Kloster bereits 1411 die Augustinerregel gegeben wurde und 1412 das Tochterkloster Marienwohlde bei Lübeck gegründet wurde. Gründer waren drei Revaler Kaufleute, die später in den Konvent eintraten. Das Kloster befand sich in der Nähe der Küste, vier Kilometer nordöstlich der Stadt, an der Grenze zur Stadtmark und wurde 1435 das erste Mal in einem Revaler Testament bedacht. Es diente der Aufnahme von Personen beiderlei Geschlechts, jedoch überwogen die Frauen, meistenteils Bürgertöchter, die meist auch die Äbtissin stellten. Das Kloster wurde während zweier russischer Belagerungen, 1575 und 1577, zerstört.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohnerzahl
16.Jh. 6–7.000
1710 2.000
1870 ca. 31.000
1934 137.792
1945 127.000
1959 281.714
1970 369.583
1979 441.800
1989 499.421
2003 386.000
2005 401.694
2007 396.200

2007: 37 Prozent der Bevölkerung sind ethnische Russen.

Religion

Tallinn ist Sitz des Konsistoriums und des Erzbischofs der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und Sitz der römisch-katholischen Apostolischen Administratur Estland. Der Großteil der Esten ist heute konfessionslos.

Politik und Verwaltung

Sitz des estnischen Parlamentes auf dem Domberg
Bürgermeister Edgar Savisaar

Hauptstadt

Tallinn ist die Hauptstadt der Republik Estland. In der Stadt haben der Präsident, die Regierung, das Parlament (Riigikogu), der Staatsgerichtshof (Riigikohus), die Ministerien sowie zahlreiche diplomatische Vertretungen ihren Sitz.

Verwaltung

Alle vier Jahre werden die Mitglieder des Tallinner Stadtrates gewählt. Die letzten Wahlen der 79 Ratsmitglieder fanden am 18. Oktober 2009 statt. Zu den Aufgaben des unter dem Vorsitz von Toomas Vitsut stehenden Stadtrates gehört unter anderem die Wahl des Bürgermeisters.[6] Dieses Amt hat seit April 2007 Edgar Savisaar inne.

Mit 44 Ratsmitgliedern verfügt die Estnische Zentrumspartei (Eesti Keskerakond) über die absolute Mehrheit. 14 Mitglieder stellt die liberale Estnische Reformpartei (Eesti Reformierakond), 13 die konservative Isamaa ja Res Publica Liit und die sozialdemokratische Sotsiaaldemokraatlik Erakond acht Abgeordnete.[7]

Die Tallinner Stadtregierung ist das ausführende Organ und umfasst neben dem Bürgermeister sieben Vizebürgermeister.[8]

Symbole

Die Flagge Tallinns zeigt jeweils drei horizontale blaue und weiße Streifen. Auf dem Wappen der Stadt sind unter anderem drei Löwen zu sehen, die eines der ältesten estnischen Symbole darstellen und seit dem 13. Jahrhundert Verwendung finden.

Partnerstädte

Tallinn pflegt Partnerschaften mit folgenden Städten:

Stadtbild und Architektur

Die Tallinner Altstadt wurde 1997 zur Liste des UNESCO-Weltkulturerbe hinzugefügt als „außergewöhnlich vollständiges und gut erhaltenes Beispiel einer mittelalterlichen nordeuropäischen Handelsstadt“.[9]

Unterstadt

Kanonenturm „Dicke Margarethe“ mit Vortor
Teil der Stadtmauer von Tallinn
Eingang zum Schwarzhäupterhaus

Das Zentrum bildet der Rathausplatz (estn.: Raekoja plats), der von dem 1322 erstmals erwähnten, aber schon im 13. Jh. errichteten gotischen Rathaus und anderen stattlichen Gebäuden umschlossen wird. Von der öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform des Rathauses bietet sich ein hervorragender Blick über Stadt, Hafen und Meerbusen. Das Wahrzeichen Tallinns – die Figur des Stadtknechts „Alter Thomas“ (estn.: Vana Toomas) – schmückt seit 1530 die Turmspitze. Die beiden Wasserspeier in Drachengestalt sind aus dem 17. Jh.

Gegenüber befindet sich die Ratsapotheke (estn.: Raeapteek). Sie wurde 1422 erstmals urkundlich erwähnt und ist damit eine der beiden ältesten noch tätigen Apotheken Europas (die andere ist in Dubrovnik). Nach Umbauten im 16. Jh. mietete die aus Ungarn stammende Familie Johann Burchart die Apotheke und führte sie über 300 Jahre.

Die Stadtmauer ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Im Mittelalter war Tallinn eine der am besten befestigten Städte an der Ostsee. Mit dem Bau der Befestigungen wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jh. begonnen und dauerte die folgenden 300 Jahre an. Da die Waffen ständig schlagkräftiger wurden, musste fortwährend nachgebessert werden. Die fertige Mauer war schließlich 2,35 km lang, 13–16 m hoch und 2–3 m dick und hatte über 40 Türme. Heute stehen noch 1,85 km Mauer und 26 Türme. Die Lehmpforte war eines der Haupttore des mittelalterlichen Tallinn, das mehrfach umgebaut wurde. Von ihm ist heute nur noch das Vortor erhalten. Die Stadtmauer hatte im Mittelalter sechs Tore (Pforten), alle hatten ein bis zwei Vortore, Hängebrücken über den Wallgraben und Fallgitter. Die Große Strandpforte mit der „Dicken Margarethe“. Als die Große Strandpforte gebaut wurde, stand sie so nah am Ufer, dass bei Sturm die Wellen ans Tor schwappten. Erhalten ist das Vortor mit dem Kanonenturm Dicke Margarete, dessen Durchmesser 25 m beträgt. Heute beherbergt er das estnische Seefahrtsmuseum, das einen Überblick über die Geschichte der Seefahrt und Fischerei gibt.

Sehenswert ist der Kiek in de Kök, ein ehemaliger Kanonenturm aus dem 15. Jahrhundert, der seinerzeit der stärkste Kanonenturm des Baltikums war.

Die St.Nikolaikirche (estn.: Niguliste kirik), eine spätgotische Steinkirche, entstammt dem Anfang des 13. Jh.. Nennenswert sind der Hauptaltar vom Lübecker Meister Hermen Rode aus dem Jahre 1481 und das Fragment des Totentanzes vom Lübecker Meister Bernt Notke. Sie ist ein Beispiel der im 13. Jahrhundert verbreiteten „Kaufmannskirchen“ (der Dachstuhl der Kirche diente als Warenlager). Zudem diente sie als Wehrkirche. Ab dem 15. Jh. wurde sie zur Basilika umgebaut. Sie überstand als einzige Kirche den Bildersturm der Reformationszeit, weil, wie es heißt, der Kirchenvorsteher die Türschlösser mit Blei ausgießen ließ. Nach schwerer Zerstörung durch einen Bombenangriff im Jahre 1944 ist die Kirche heute Museum und Konzertsaal.

Die Heiliggeistkirche (estn.: Pühavaimu kirik), im 14. Jh. als Kapelle zum Heiligengeist-Armenspital hinzu gebaut mit zwei Funktionen: Kirche des Armenhauses und Ratskapelle. Sie besitzt einen spätmittelalterlichen Flügelaltar des Lübecker Meisters Bernt Notke aus dem 15. Jahrhundert, und eine Uhr aus dem 17. Jahrhundert, angefertigt vom Meister Christian Ackermann.

Die Olaikirche (estn.: Oleviste kirik), benannt nach dem norwegischen König Olaf II., der die Christianisierung Nordeuropas betrieb, wurde im 13. Jh. erstmals urkundlich erwähnt. Der Turm kann bestiegen werden und bietet eine hervorragende Aussicht über die gesamte Stadt.

Das Haus der Schwarzenhäupterbruderschaft: Diese Bruderschaft gab es nur in Alt-Livland (Estland und Lettland), sie war einzigartig in Europa. Sie vereinte unverheiratete deutschstämmige Kaufleute. Nach der Aufnahme in die Gilde führte deren Karriere die erfolgreichsten in den Rat der Stadt. Der Name kommt von ihrem Schutzheiligen, dem frühchristlichen Märtyrer Mauritius. Die Bruderschaft bestand von ca. 1400 bis 1940 in Tallinn und ist seitdem in Deutschland weiter aktiv. Die Fassade des Hauses ist im Stile der Niederländischen Renaissance des 16. Jh. gehalten. Auf Höhe des Erdgeschosses befinden sich die Wappen der Hansekontore Brügge, Nowgorod, London und Bergen. Die russischen Zaren Peter I., Paul und Alexander I. waren Ehrenmitglieder der Bruderschaft und haben dieses Haus besucht.

Am nördlichen Rand der Altstadt von Tallinn steht neben dem Wehrturm „Dicke Margarete“ die am 28. September 1996, exakt zwei Jahre nach dem Unglück, von Bildhauer Villu Jaanisoo aus Stahl und schwarzem Granit fertiggestellte Skulptur Katkenud liin (Unterbrochene Linie). Sie ist dem Gedenken an den Untergang des Fährschiffs Estonia gewidmet, der aufgrund einer ungenügend geschlossenen Ladeklappe erfolgte und hunderte Menschen das Leben kostete. Eine „Wasserstraße“ führt in einem weiten Bogen von einer Anhöhe zu einem Abgrund und bricht darüber ab. Weit jenseits der Bruchstelle setzt sich der Bogen fort, und die „Wasserstraße“ stürzt in das Erdreich hinein. Unter der unteren Abbruchstelle ruht eine schwarze Granitplatte, auf der die Namen der Ertrunkenen verzeichnet sind. Die Angehörigen legen hier und auf dem darüber stehenden Bogen Blumen, Kränze und Windlichter nieder.

Domberg

Dom

Von der mittelalterlichen Burg auf dem Domberg (estn. Toompea loss) sind nur noch die nördliche und westliche Mauer sowie drei Türme erhalten, darunter der Lange Hermann (estn.: Pikk Hermann), gebaut im 14. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert wurde er noch einmal um 10 m auf 50 m erhöht. Im Mittelalter wurde er unter anderem als Gefängnis genutzt. Nach der Loslösung vom Zarenreich im Jahr 1918 wurde am Turm erstmals die blau-schwarz-weiße Fahne gehisst, die 1940 im Zuge der sowjetischen Okkupation durch eine rote ersetzt wurde. 1989 wurde die estnische Flagge dort wieder aufgezogen und das geschieht heute täglich bei Sonnenaufgang; geht die Sonne unter, wird sie wieder eingeholt.

Daneben befindet sich das repräsentative Schloss, dessen wesentliche Umbauten im 18. Jahrhundert von der russischen Zarin Katharina II. veranlasst wurden. Heute ist es Sitz von Parlament und Regierung.

Die Domkirche liegt am Kirchplatz, an dem sich acht historische Straßen kreuzen, sie ist der Heiligen Jungfrau Maria gewidmet. Mit dem Bau wurde im 13. Jh. begonnen, sie ist somit eine der ältesten Kirchen der Stadt. Später im 14. Jh. wurde sie nach dem Vorbild der gotländischen Kirchen in eine dreischiffige Basilika im gotischen Stil umgebaut. Die Tallinner Gotik ist die so genannte Kalksteingotik. Im Brand 1684 trug die Kirche schwere Schäden davon. Der Großteil der Einrichtung wurde vernichtet. Das neue Interieur ist barock. 107 Wappenepitaphe estländischer Adliger sind erhalten, ebenso viele Grabdenkmäler bekannter Persönlichkeiten: von Pontus de la Gardie, dem Heerführer der Schweden im Livländischen Krieg, von dem bekannten Admiral, dem Weltumsegler und Entdecker Adam Johann von Krusenstern; von dem schottischen Admiral Samuel Greigh, der für Katharina II. viele Siege errang und andere mehr. Es gibt zwei Familienlogen aus dem 18. Jh., eine der Familie von Patkul und eine der Familie von Manteuffel. Die vorhandene Ladegast-Orgel wurde in der Werkstatt des Berliner Meisters Sauer perfektioniert. Die Domkirche ist heute eine lutherische Kirche mit einer 600-köpfigen Gemeinde.

Die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale (estn.: Aleksander Nevski katedraal) mit ihren weithin sichtbaren Zwiebeltürmen wurde 1894–1900 als Sinnbild der Russifizierung Estlands erbaut. Daher konnte sich die estnische Bevölkerung längere Zeit kaum über dieses dominante „fremde“ Bauwerk freuen. Inzwischen ist sie ein weiterer touristischer Anziehungspunkt in der Altstadt.

Neustadt und Vororte

Schloss Kadriorg

Am Stadtrand befindet sich das Schloss Katharinental (estn. Kadriorg). Revals deutscher Friedhof Ziegelskoppel (estn. Kopli), auf der gleichnamigen Halbinsel nördlich der Altstadt gelegen, Schauplatz einiger Erzählungen von Werner Bergengruen, und der Friedhof der Grauen, also der estnischen Bevölkerung, auf der Fischermai sind keine Sehenswürdigkeiten mehr. Beide wurden in den 1960er Jahren in Parks umgewandelt. Umfassungsmauern und Baumreihen lassen die frühere Nutzung noch erkennen, alle Grabsteine sind aber entfernt worden. Während in der Fischermai (Kalamaja) eine Inschrift an dem kürzlich restaurierten Eingangstor des Friedhofes wieder an die frühere Nutzung erinnert, lässt sich der Friedhof von Ziegelskoppel nur durch einen Vergleich alter und neuer Stadtpläne ausfindig machen.

Im Stadtteil Pirita nordöstlich des Stadtzentrums gibt es einen Jachthafen sowie einen ausgedehnten Sandstrand, der von einem Kiefernwald begrenzt wird. An warmen Sommertagen herrscht dort Partystimmung und der Strand ist deswegen oft sehr voll. Bei Joggern und Inlineskatern ist vor allem die Promenade zwischen Pirita und der Stadtmitte beliebt. Hier steht auch die eindrucksvolle Ruine der Zisterzienser-Abtei St. Brigitten, ein heute dachloses Kirchenschiff vom Ausmaß einer Hauptstadt-Kathedrale, zerstört durch russische Truppen im 16. Jahrhundert. Nebengebäude sind noch als Mauerreste zu erkennen.

Eine idyllische Abwechslung bietet dagegen die dem Festland vorgelagerte Insel Naissaar in der Tallinner Bucht.

Den besten Ausblick auf die Stadt und bei guten Sichtverhältnissen sogar bis zur finnischen Küste bietet der Fernsehturm (estn. Teletorn) mit seiner Aussichtsplattform und einem Restaurant, das derzeit allerdings wegen Sicherheitsmängeln geschlossen ist.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Gebäude der SEB Eesti Ühispank

Tallinn ist die wirtschaftsstärkste Stadt in Estland. Ca. 60% des estnischen BIP stammen aus Unternehmen in Tallinn. Infolge der Auflösung der UdSSR ging Russland als wichtigster Handelspartner verloren. In der darauf folgenden Privatisierung richtete man die Wirtschaft nach skandinavischem Vorbild ein. Die niedrige Steuerlast und das liberale Wirtschaftsumfeld machen es für Unternehmen attraktiv, in Tallinn anzusiedeln. So findet man in Tallinn Unternehmen wie Nokia, Philips oder Ericsson, auch die kostenlose VoIP-Software Skype ist im Jahr 2003 hier entstanden. In Tallinn befindet sich der größte Bankensektor in den baltischen Staaten. Viele nordeuropäische Banken sind hier aufgrund der gut ausgebildeten Arbeitskräfte und der umfangreich ausgebauten Telekommunikationsstrukur ansässig. Zu nennen sind hier die SEB, Swedbank, Nordea oder Sampo.

Ziele für die Zukunft sind der Ausbau der Bildung- und Forschungsstätten und der Infrastruktur. Außerdem soll die Stadtattraktivität steigen. Das Stadtbild ist heute noch stark von den sowjetischen Einflüssen geprägt.

Verkehr

Maschine der Estonian Air am Flughafen Tallinn

Tallinn ist ein bedeutender Ostsee-Fährhafen (Verbindungen nach Helsinki, Stockholm, Åland und Sankt Petersburg). Der internationale Flughafen Tallinn-Lennart Meri ist nur vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

Tallinn liegt an der Europastraße 67 („Via Baltica“) und ist Estlands wichtigster Knotenpunkt des Straßenverkehrs. Das Eisenbahnnetz Estlands in russischer Breitspur ist bescheiden; im internationalen Personenfernverkehr gibt es nur je eine Verbindung nach Moskau und St. Petersburg. Der Verkehr in die anderen Städte Estlands und das benachbarte Lettland wird größtenteils mit Linienbussen abgewickelt. Projektiert ist der Bau der Hochgeschwindigkeitsbahn Rail Baltica.

Die Stadt selbst ist durch den öffentlichen Stadtverkehr mit vier Straßenbahnlinien, dem Oberleitungsbus Tallinn (acht Linien) sowie mehreren Buslinien gut erschlossen. Das nur 39 km lange Straßenbahnnetz ist eines der wenigen europäischen Schienennetze mit Kapspur (1067 mm).

Bildung

Hauptgebäude der Universität

Die 1938 gegründete Estnische Akademie der Wissenschaften (Eesti Teaduste Akadeemia) befindet sich in Tallinn.

In der Stadt befinden sich unter anderem folgende Bildungseinrichtungen:

Kultur

Nationaloper Estonia
A. Le Coq Arena

Tallinn wurde im November 2007 neben dem finnischen Turku zu einer der Kulturhauptstädte Europas 2011 ernannt.[10] Unter dem Motto „Geschichten von der Meeresküste“ werden 2011 zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Festivals stattfinden, darunter die „Tallinner Meerestage“, die die Stadt wieder dem Meer näherbringen sollen. Etwa ein Dutzend architektonischer Installationen sollen im Stadtraum errichtet werden.[11]

Theater

Die Nationaloper Estonia (Raahvusooper Estonia) hat ihren Sitz in einem 1947 eröffneten Gebäude, das als Nachfolger des im Krieg zerstörten Originalbaus von 1913 durch die Architekten Alar Kotli und Edgar Johan Kuusik entworfen wurde. Theateraufführungen gibt es im Tallinna Linnateater, das 1965 als Repertoiretheater gegründet wurde und über sieben Bühnen in einem mittelalterlichen Gebäudekomplex sowie eine Außenbühne verfügt.[12] Das Estnische Russische Theater (Eesti Vene Teater) hieß von seiner Gründung 1948 bis 2005 Nationales Russisches Schauspielhaus (Riiklik Vene Draamateater). Außerdem besteht das Estnische Schauspielhaus (Eesti Draamateater).

Museen

Das Estnische Kunstmuseum (Eesti Kunstimuuseum) ist das größte Kunstmuseum der baltischen Staaten und besteht aus mehreren einzelnen Museen, darunter den Sammlungen im vom finnischen Architekten Pekka Vapaavuori errichteten Gebäude des Kumu (Kumu kunstimuuseum) im Stadtteil Kadriorg. Es wurde 2006 eröffnet und hat eine Ausstellungsfläche von 24.000 Quadratmetern, auf denen neben Moderner Kunst auch estnische Malerei ab dem achtzehnten Jahrhundert ausgestellt wird. Das Museum wurde 2008 mit dem European Museum of the Year Award als „Europäisches Museum des Jahres“ ausgezeichnet.[13] Das Kadriorg-Kunstmuseum (Kadrioru kunstimuuseum) zeigt westeuropäische und russische Malerei und Skulpturen vom 16. bis 20. Jahrhundert, darunter im zugehörigen Mikkel-Museum (Mikkeli muuseum) die Sammlung Johannes Mikkels. Das Niguliste-Museum (Niguliste muuseum) befindet sich in der Nikolaikirche (Niguliste kirik) und ist mittelalterlicher Kunst gewidmet. Weiter zeigen das Adamson-Eric-Museum (Adamson-Ericu muuseum) Werke des Künstlers Adamson-Eric und das Kristjan-Raud-Hausmuseum (Kristjan Raua majamuuseum) Arbeiten Kristjan Rauds.

Musik

Tallinn ist Sitz des Eesti Riiklik Sümfooniaorkester, des Nationalen Symphonieorchesters Estlands. Der Eurovision Song Contest 2002 fand in Tallinn statt, nachdem Tanel Padar, Dave Benton und 2XL mit einem gemeinsamen Titel bei der Ausgabe 2001 für Estland gewonnen hatten.

Sport

Während der Olympischen Spiele 1980 in Moskau wurden die Segelwettbewerbe vor Tallinn ausgetragen. Einige Einrichtungen, wie die Linnahall, das olympische Hotel, die Post und auch das Segelsportzentrum im Stadtteil Pirita wurden für dieses Ereignis gebaut.

Zu den ehemaligen olympischen Anlagen in Pirita (zehn Busminuten vom Stadtzentrum Tallinn) gehört der Jachthafen mit guter Infrastruktur für Fahrtensegler.

Zu den erfolgreichsten Fußballvereinen nach der Unabhängigkeit zählen FC Flora Tallinn und FC Levadia Tallinn. Flora spielt in der 2001 eröffneten, 9.692 Zuschauer fassenden A. Le Coq Arena, die auch der Nationalmannschaft als Heimspielstätte dient. Levadias Kadrioru staadion wurde 1926 eröffnet und fasst 4.750 Zuschauer. Größtes Stadion ist das 1956 erbaute Kalevi Keskstaadion mit 12.000 Plätzen.

Die 2001 eröffnete Saku Suurhall ist eine auch für Sportveranstaltungen genutzte Halle mit 10.000 Plätzen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Im Februar finden Tage der Barockmusik statt, im April das Jazzfestival Jazzkaar, im Juni Altstadt- und Johannisfest und ein Tanzfestival im August. Das FIlmfestival der Schwarzen Nächte wird im November und Dezember ausgetragen. Außerdem gibt es jedes Frühjahr eine Skateboard-Veranstaltung für professionelle Skateboarder, die Simpel Session, die in der Saku Suurhall stattfindet.[14]

Kulinarische Spezialitäten und Gastronomie

Die Altstadt von Tallinn bietet viele Restaurants wie auch Biergärten an. Im Sommer kann man in den verkehrsfreien Gassen draußen essen.

In einem Restaurant in Tallin

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Literatur

Bibliographien

Wissenschaftliche und literarische Werke

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Tallinn – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Tallinn – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Commons: Tallinn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Reval – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Armin Hetzer: Estnisch. Eine Einführung. Harrassowitz, Wiesbaden 2003, ISBN 3-447-04771-2, S. 6.
  2. Zur Geschichte Revals bis zur Reformation im folgenden vgl. NOTTBECK, EUGEN VON / NEUMANN, WILHELM: Geschichte und Kunstdenkmäler der Stadt Reval, Bd. 1: Die Geschichte der Stadt Reval, Reval 1904, Nachdruck Hannover 1973, S. 1-60; JOHANSEN, PAUL / MÜHLEN, HEINZ VON ZUR: Deutsch und Undeutsch im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Reval, Köln-Wien 1973, S. 28-85; MÜHLEN, HEINZ VON ZUR: Siedlungskontinuität und Rechtslage der Esten in Reval von der vordeutschen Zeit bis zum Spätmittelalter, in: Zeitschrift für Ostforschung ZfO 18 (1969), S. 630-647.
  3. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. Mai 2007
  4. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
  5. Zur Stadttopographie im folgenden vgl. NOTTBECK, EUGEN VON / NEUMANN, WILHELM: Geschichte und Kunstdenkmäler der Stadt Reval, Bd. 2: Die Kunstdenkmäler der Stadt, Reval 1904, Nachdruck Hannover 1973, S. 60–100; JOHANSEN, PAUL / MÜHLEN, HEINZ VON ZUR: Deutsch und Undeutsch im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Reval, Köln-Wien 1973, S.56–125; zur Kirchenstruktur zusätzlich Arthur Võõbus: Studies in the History of the Estonian People with Reference to the Aspects of social Conditions, in particular, the Religions and spiritual Life and the educational Pursuit, Bd. 1, Stockholm 1969.
  6. Tallinner Stadtrat (Abgerufen am 1. Juni 2010)
  7. balticbusinessnews.com, 27. Oktober 2009 (Abgerufen am 1. Juni 2010)
  8. Tallinner Stadtverwaltung (Abgerufen am 1. Juni 2010)
  9. UNESCO-Welterbeliste (Abgerufen am 29. Mai 2010)
  10. Pressemeldung der Europäischen Union, 15. November 2007 (Abgerufen am 1. Mai 2010)
  11. Tallinn 2011 (PDF-Datei; 1,9 MB) (Abgerufen am 1. Mai 2010)
  12. Tallinner Stadttheater (Abgerufen am 2. Mai 2010)
  13. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Mai 2008
  14. Simpel Session 2011 - Skateboard and BMX contest. Abgerufen am 9. März 2011.

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