Karl Kowarik

Karl Kowarik
Karl Kowarik

Karl Josef Kowarik (* 22. April 1903 in Wien; † 6. Mai 1987 ebendort) war ein österreichischer Politiker (NSDAP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Jugend und Ausbildung (1903 bis 1927)

Kowarik entwickelte bereits früh pangermanistische Ansichten. In seiner Jugend war Kowarik erst Mitglied des Deutschen Turnerbundes, später der Deutschen Studentenschaft. 1927 war er als Mitglied eines Studentenkorps an verschiedenen Unruhen an den österreichischen Hochschulen beteiligt, die sich unter anderem gegen die angebliche Überfremdung der Hochschulen durch zugereiste Ostjuden richteten. Kowarik erlernte den Beruf eines Forst-Ingenieurs.

Politische Karriere (1927 bis 1945)

Kowarik trat 1927 der Hitlerjugend (HJ) und 1930 der NSDAP bei. Bis 1934 stieg er zum Führer der gesamtösterreichischen HJ auf. Nach dem gescheiterten nationalsozialistischen Juliputsch in Wien 1934 wurde Kowarik kurzzeitig verhaftet. Anschließend floh er ins Deutsche Reich um fortan zwischen beiden Ländern zu pendeln und die illegale HJ aufzubauen. Er wurde 1938 HJ-Führer in der Berliner Reichsjugendführung.

Nach dem deutschen „Anschluss Österreichs“ wechselte Kowarik von der Hitlerjugend zur SS, in der er 1943 den Rang eines Sturmbannführers erreichte. Ab April 1938 war Kowarik bei der Gauleitung in Wien tätig, war dort ab 1939 Kreisleiter und zusätzlich ab Oktober 1940 HJ-Gebietsführer in Wien.

Während des Zweiten Weltkrieges gehörte er der Waffen-SS an.

Im März 1942 trat er im Nachrückverfahren für den gefallenen Max Hölzel als Abgeordneter in den nationalsozialistischen Reichstag ein, dem er bis zum Ende der NS-Herrschaft angehörte.

Spätere Jahre (1945 bis 1987)

Nach 1945 war Kowarik eine Zentralfigur im österreichischen Nachkriegsfaschismus. Von 1957 bis 1960 amtierte er als Generalsekretär der FPÖ, außerdem organisierte er verschiedene Jugendbünde, die sich unter anderem an der Bekämpfung des Massenstreiks von 1950 beteiligten. 1975 versuchte er eine Österreichisch-Rhodesische Gesellschaft zu Gründen, was jedoch durch den damaligen Innenminister Otto Rösch untersagt wurde. Hinzu kam eine eifrige Tätigkeit in der World Anti-Communist League (WACL).

Kowariks Sohn Helmut Kowarik ist heute Abgeordneter der FPÖ im Wiener Gemeinderat.

Literatur

  • Joachim Lilla (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich, Arndt, Kiel 2000. ISBN 3-88741-116-1.
  • E. Kienast (Hg.): Der Großdeutsche Reichstag 1938, IV. Wahlperiode, R. v. Decker´s Verlag, G. Schenck, Ausgabe Juni 1943, Berlin

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