- Karl Löning
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Karl Löning (* 1791; † 18. Juli 1819 in Wiesbaden) war seit 1814 Apotheker in Idstein. Er hatte das Gymnasium in Idstein besucht und seine Ausbildung zum Apotheker in Aschaffenburg und Nürnberg erhalten.
Vita
Am 1. Juli 1819 verübte Löning ein Attentat auf den nassauischen Regierungspräsidenten Ibell in Langenschwalbach. Das Attentat scheiterte, Ibell überlebte und Löning wurde verhaftet. Im Gefängnis füge er sich durch das Verschlucken von Glasscherben so schwere Verletzungen zu, dass er daran am 18. Juli starb.
Aufgrund der zeitlichen Nähe und des ähnlichen Vorgehens handelt es sich bei dem Attentat Lönings vermutlich um eine Nachahmungstat zu dem Anschlag Karl Ludwig Sands auf den Schriftsteller Kotzebue und damit um eine der ersten in der Geschichte. Dazu beigetragen hat sicherlich die publizistische Verbreitung und auf Seiten der Nationalen auch Glorifizierung der Tat Sands.
Die beiden waren Auslöser und Vorwand für die sogenannten Karlsbader Beschlüsse. Nationale und Liberale versuchten Löning als psychopathischen Einzelgänger darzustellen. Die herrschenden Dynastien und Regierungen sahen in seinem Attentatsversuch einen weiteren Beweis weitergehender Verschwörungen gegen die etablierte Ordnung und damit ein zu bekämpfendes Bedrohungsszenario.
Löning war Mitglied im der 1814 gegründeten Idsteiner Deutschen Gesellschaft und stand in Kontakt mit Fritz und Wilhelm Snell sowie zu den „Gießener Schwarzen“. Eine Beteiligung oder Verschwörung einer größeren Gruppe wurde vermutet, konnte aber nie nachgewiesen werden.
Literatur
- Wilhelm Sauer: Das Herzogtum Nassau in den Jahren 1813–1820, Wiesbaden 1893, S. 100–149.
- Wilfried Schüler: Das Herzogtum Nassau 1806–1866. Deutsche Geschichte im Kleinformat, Wiesbaden 2006, S. 96-101.
Weblink
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