- Karol Estreicher (der Jüngere)
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Karol Estreicher (* 4. März 1906 in Krakau; † 29. April 1984 ebenda) war ein polnischer Kunsthistoriker, Professor an der Krakauer Jagiellonen-Universität und Direktor des Universitätsmuseums im Collegium Maius.
Er war Sohn von Professor Stanisław Estreicher (1869–1939) und Helene geb. Longchamps de Bérier.
Er studierte Kunstgeschichte an der Jagiellonen-Universität und wurde 1928 Doktor. 1950 wurde er zum außerordentlichen Professor berufen, 1972 zum ordentlichen Professor.
1951–1976 bekleidete er den Posten des Direktor des Universitätsmuseums im Collegium Maius.
Am Anfang des Zweiten Weltkrieges flüchtete er mit den polnischen Kulturschätzen durch Rumänien nach Großbritannien. In Zusammenarbeit mit der polnischen Exilregierung schuf er eine achtköpfige Gruppe, die den Raub polnischer Kulturgüter dokumentierte.
Nach dem Sieg der Alliierten brachte er die nach Deutschland verschleppten Kunstwerke nach Polen zurück, darunter Leonardo da Vincis „Dame mit dem Hermelin“ und den Krakauer Veit-Stoß-Hochaltar.
Er setzte die von seinem Großvater begonnene Herausgabe der „Bibliografia Polska“ fort.
Er war Mitglied des polnischen P.E.N.-Clubs.
Er protestierte gegen die Einverleibung der Berlinka zur Jagiellonischen Bibliothek.
Zum 25. Todestag von Professor Estreicher am 29. April 2009 wurde in seiner Villa in Wola Justowska das Museum der Estreicher-Familie eröffnet.
Quellen
- Krystyna Grzybowska: Estreicherowie. Kronika rodzinna. Wydawnictwo Literackie, Krakau 1999, ISBN 8308030025
- Encyklopedia Krakowa. Wydawnictwo Naukowe PWN, Warschau – Krakau 2000, S. 192–194 ISBN 8301133252
- Zbigniew Witek: Karol Estreicher (1906–1984). Band I (Dokumenty tajne i jawne – Geheime und öffentliche Dokumente), Krakau 2007.
- Zbigniew Witek: Karol Estreicher (1906–1984). Band II (Losy spuścizny – Die Geschicke des Nachlasses), Krakau 2007.
- Zbigniew Witek: Karol Estreicher (1906–1984). Band III (Życie po życiu – Das Leben nach dem Leben), Krakau 2008.
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