Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns

Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) ist die größte der 17 Kassenzahnärztlichen Vereinigungen in Deutschland. Mitglieder sind die 9.477 bayerischen Vertragszahnärzte und angestellten Zahnärzte, die in 7.176 Praxen tätig sind(Stand: November 2011). Die KZVB vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts diese Zahnärzte gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen und der Politik. Außerdem stellt sie die zahnmedizinische Versorgung der mehr als zehn Millionen gesetzlich krankenversicherten Patienten in Bayern sicher (Sicherstellungsauftrag). Die KZVB unterliegt der Rechtsaufsicht des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit (StMUG), entscheidet aber in eigener Zuständigkeit im Rahmen der Vorgaben durch das Sozialgesetzbuch (SGB V ) über ihre Angelegenheiten.

Die KZVB ist eine von 17 Landes-KZVen. Die Landes-KZVen entsprechen - mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen, das in zwei KZV-Bereiche aufgeteilt ist - den Bundesländern. Alle Landes-KZVen sind Mitglied der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV). Jede/r Zahnarzt/Zahnärztin muss Mitglied einer Landes-KZV sein, um mit den Krankenkassen die Behandlung von Kassenpatienten abrechnen zu können.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben der KZVB

Die KZVB vertritt die Interessen der bayerischen Vertragszahnärzte, Kieferorthopäden, Kieferchirurgen und deren Patienten gegenüber der Öffentlichkeit, ihrer Aufsichtsbehörde (StMUG), den Gesetzlichen Krankenkassen und weiteren Akteuren im Gesundheitswesen. Sie berät Ministerien, Behörden und Gesetzgeber in allen Fragen vertragszahnärztlicher Gesundheitspolitik. Als Organ der zahnärztlichen Selbstverwaltung ist die KZVB ein wichtiges Gegengewicht zu den Krankenkassen und ein Anwalt der bayerischen Vertragszahnärzte gegenüber der Politik.

Die KZVB verhandelt regelmäßig mit den Krankenkassen über den Leistungsumfang und das Honorar für vertragszahnärztliche Behandlungen. Sie sammelt die Abrechnungen der Kassenzahnärzte und leitet sie an die Krankenkassen weiter. Die Höhe der Honorare richtet sich nach dem Honorarverteilungsmaßstab (HVM). Aufgrund der Budgetierung zahnärztlicher Leistungen ist es in der Vergangenheit vorgekommen, dass zum Jahresende das Geld knapp wurde. Die KZVB reagierte darauf mit Puffertagen, einer Empfehlung, die Praxen an bestimmten Tagen zu schließen, weil möglicherweise nicht das volle Honorar für erbrachte Leistungen bezahlt werden kann. Deshalb fordern die Zahnärzte seit langem die Abschaffung dieses leistungsfeindlichen Steuerungsinstruments.

Trotz einiger Kritikpunkte leistet das GKV-System und damit auch die KZVB einen wichtigen Beitrag zur Existenzsicherung der Zahnärzte. Die Quartalsabrechnungen sind für die Zahnarztpraxen eine zuverlässige und stetige Einnahmequelle. Das Gesamtvolumen der Kassenabrechnungen in Bayern betrug im Jahr 2008 1,8 Milliarden Euro.

Die KZVB berät ihre Mitglieder in Fragen des Vertragszahnarztrechts und des Sozialrechts. Sie ist Ansprechpartner für Zahnarztpraxen in allen Fragen rund um die Abrechnung und sichert durch ihr Gutachterwesen die Qualität der vertragszahnärztlichen Versorgung. Die Leistungen der Zahnärzte werden unter fachlichen und wirtschaftlichen Aspekten nach vom Gesetzgeber vorgegebenen Kriterien geprüft. Davon profitieren sowohl die Zahnärzte als auch die Patienten. Die Bedarfsplanung wird ständig aktualisiert. Sie bildet die Grundlage für die Niederlassungsberatung.

Die KZVB regelt über ihre Bezirksstellen den zahnärztlichen Notdienst im Freistaat Bayern. Über das Notdienst-Portal www.notdienst-zahn.de können Patienten in Bayern schnell die nächstgelegene Zahnarztpraxis, die für den zahnärztlichen Notdienst eingeteilt ist, finden.

Service für Patienten in Bayern

Gleichzeitig bietet die KZVB auch kostenlose Beratung für gesetzlich versicherte Patienten an. Die Beratungsstelle beantwortet Fragen zur Zahnarztrechnung und zum Heil- und Kostenplan. Die Beratung ist kostenlos. Darüber hinaus bietet die KZVB in ihren Zahnärztehäusern in München und Nürnberg eine Anlaufstelle für gesetzlich versicherte Patienten, die vor einer Zahnersatzbehandlung eine zweite Meinung einholen möchten. Ein unabhängiger Beratungszahnarzt schaut sich den Gebißzustand des Patienten an und berät den Heil- und Kostenplan zusammen mit dem Patienten. Im August 2011 wurde der Service für Patienten um die Kieferorthopädie-Zweitmeinung erweitert. Eine KFO-Behandlung ist häufig auch eine Investitionsentscheidung. Deshalb ist es Wunsch vieler Patienten, vor einer kieferorthopädischen Behandlung eine zweite Meinung zu hören. Auch dieser Service ist kostenlos.

Die Organisation

Das höchste Beschlussorgan der KZVB ist die Vertreterversammlung (VV). Sie besteht aus 24 Delegierten, die alle sechs Jahre neu gewählt werden. Bei diesen Wahlen bewerben sich zahnärztliche Berufsverbände. Von der VV wird ein hauptamtlicher Vorstand gewählt. Für die Legislaturperiode 2005 bis 2010 war Dr. Janusz Rat aus München Vorsitzender des Vorstandes. Sein Stellvertreter war Dr. Martin Reißig aus Ingolstadt. Beide Vorstände gehören dem Berufsverband ZukunftZahnärzteBayern (ZZB) an. Für die Legislaturperiode 2011 bis 2016 wurde Dr. Janusz Rat als Vorsitzender des Vorstandes wiedergewählt. Sein Stellvertreter ist Dr. Stefan Böhm aus München, der ebenfalls dem Berufsverband ZZB angehört. Der Vorstand vertritt die bayerischen Zahnärzte nach außen. Unterstützt wird der Vorstand von zwei hauptamtlichen Geschäftsführern: Dr. Walter Donhauser als kaufmännischer Geschäftsführer, Dr. Christian Freund als juristischer Geschäftsführer und von ca. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung. Dem Vorstand arbeiten außerdem ehrenamtliche Referenten, Co-Referenten und Ausschussmitglieder zu. Regionale Ansprechpartner der KZVB sind die Vorsitzenden der Bezirksstellen. Die KZVB gibt in Gemeinschaft mit der Bayerischen Landeszahnärztekammer das Bayerische Zahnärzteblatt heraus. Zweiwöchentlich erscheint das Magazin kzvb TRANSPARENT mit standespolitischen Nachrichten, eine Publikation für alle bayerischen Vertragszahnarztpraxen. Auf der Internet-Seite www.kzvb.de bietet die KZVB Informationen und Service für Zahnärzte und Patienten. Auf der Internetseite www.bonuslaecheln.de informiert die KZVB über Vorsorge und Festzuschüsse. In Herausgebergemeinschaft mit den KZVen anderer Bundesländer erscheint vierteljährlich das Patientenmagazin Lückenlos. Es liegt kostenlos in bayerischen Praxen aus.

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