Fünftes Buch Sozialgesetzbuch

Fünftes Buch Sozialgesetzbuch

Im Sozialgesetzbuch - Fünftes Buch - Gesetzliche Krankenversicherung / Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) sind alle Bestimmungen zur Gesetzlichen Krankenversicherung zusammengefasst. Das SGB V trat am 1. Januar 1989 in Kraft.

Basisdaten
Titel: Sozialgesetzbuch Fünftes Buch
- Gesetzliche Krankenversicherung -
Kurztitel: Sozialgesetzbuch Fünftes Buch
Abkürzung: SGB V
Art: Bundesgesetz
Geltungsbereich: Bundesrepublik Deutschland
Rechtsmaterie: Sozialrecht
Fundstellennachweis: 860-5
Datum des Gesetzes: 20. Dezember 1988
(BGBl. I S. 2477, 2482)
Inkrafttreten am: 1. Januar 1989
Letzte Änderung durch: Art. 3 G vom 28. Juli 2011
(BGBl. I S. 1622, 1625 ff.)
Inkrafttreten der
letzten Änderung:
überw. 4. August 2011
(Art. 7 Abs. 1, 2 G vom 28. Juli 2011)
Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten.

Zuvor war die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) vor allem im zweiten Buch der Reichsversicherungsordnung (RVO) geregelt.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Die im SGB V geregelte Krankenversicherung ist als Solidargemeinschaft beschrieben, die die Aufgabe hat, die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu bessern. Derzeit sind etwa 90 % der deutschen Bevölkerung in der Gesetzlichen Krankenversicherung versichert.

Aufbau

Das SGB V ist in zwölf Kapitel mit über 400 Paragraphen unterteilt, von diesen Paragraphen sind einige im Zuge der vielen Reformen allerdings wieder entfallen.

Die Kapitel sind:

  1. Allgemeine Vorschriften
  2. Versicherter Personenkreis
  3. Leistungen der Krankenversicherung
  4. Beziehungen der Krankenkassen zu den Leistungserbringern
  5. Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen
  6. Organisation der Krankenkassen
  7. Verbände der Krankenkassen
  8. Finanzierung
  9. Medizinischer Dienst der Krankenversicherung
  10. Versicherungs- und Leistungsdaten, Datenschutz, Datentransparenz
  11. Straf- und Bußgeldvorschriften
  12. Übergangsregelungen aus Anlaß der Herstellung der Einheit Deutschlands
  13. Weitere Übergangsvorschriften

Geschichte

Als Geburtsstunde der gesetzlichen Krankenversicherung als Teil der Sozialversicherung gilt der 17. November 1881. Reichskanzler Otto von Bismarck verlas an diesem Tag vor dem Reichstag die Kaiserliche Botschaft. Am 29. Mai 1883 verabschiedete der Reichstag das Gesetz zur Krankenversicherung, das am 15. Juni verkündet wurde und mit dem 1. Dezember 1884 in Kraft trat. Die Krankenversicherung ist der älteste Teil der Sozialversicherung. Später folgten ihr die gesetzliche Unfallversicherung (1884), die Invaliden- und Alterssicherung (1889), die Angestelltenversicherung (1911) und die Arbeitslosenversicherung (1927). Als letztes kam 1995 die Pflegeversicherung hinzu.

Seit dem 1. Januar 1914 wurde die Sozialversicherung in der Reichsversicherungsordnung (RVO) geregelt. Die RVO wurde seit 1976 schrittweise durch mehrere Sozialgesetzbücher abgelöst. In einigen kleineren verbliebenen Abschnitten, z. B. zu den Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft, ist die RVO bis heute geltendes Recht. Ganz überwiegend finden sich die Regelungen zur gesetzlichen Krankenversicherung heute aber im seit 1989 geltenden SGB V.

Mehrere Reformen der gesetzlichen Krankenversicherung sind seitdem in Kraft getreten. In erster Linie waren diese von dem politischen Willen bestimmt, die Ausgaben im Gesundheitswesen zu begrenzen. Zuletzt wurde die Insolvenzfähigkeit der Krankenversicherungen eingeführt (GKV-OrgWV). Die Sicherstellung der weiteren Finanzierung des Systems der Gesetzlichen Krankenversicherung war durch das GKV-FinG bezweckt worden.

Weblinks

Literatur

  • Ulrich Becker, Thorsten Kingreen, SGB V. Kommentar, 2. Auflage, Verlag C.H. Beck. München 2010. ISBN 978-3-406-60085-2
  • Sodan (Hrsg.), Handbuch des Krankenversicherungsrechts, 1. Auflage, Verlag C.H. Beck, München 2010. ISBN 978-3-406-58417-6

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