Katharina Charlotte von Pfalz-Zweibrücken

Katharina Charlotte von Pfalz-Zweibrücken
Katharina Charlotte (1615-1651), Herzogin von Zweibrücken, Pfalzgräfin bei Rhein zu Neuburg, Herzogin von Jülich-Berg, Ölgemälde von Johann Spilberg, 1648, Stadtmuseum Düsseldorf

Katharina Charlotte von Pfalz-Zweibrücken (* 11. Januar 1615 in Zweibrücken; † 21. März 1651 in Düsseldorf) war eine Titular-Pfalzgräfin von Zweibrücken und durch Heirat Herzogin und Pfalzgräfin von Neuburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Katharina Charlotte war eine Tochter des Herzogs und Pfalzgrafen Johann II. von Zweibrücken (1584–1635) aus dessen zweiter Ehe Luise Juliane (1594–1640), Tochter des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz.

Die reformierte Prinzessin vermählte sich 1631 in Zweibrücken mit ihrem Onkel Herzog und Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg (1578–1653). Die Ehe der verschiedenen Glaubensrichtungen angehörenden Brautleute sollte die pfälzischen Familienbindungen festigen. Wolfgang Wilhelm war 1614 wieder zum Katholizismus konvertiert und bemühte sich, unterstützt vom Kaiser, dem König von Spanien und einiger deutscher Reichsfürsten, um einen päpstlichen Dispens für seine zweite Ehe. Papst Urban VIII. beriet sich in dieser Angelegenheit ausgiebig mit Kardinälen, denen die Lage in Deutschland vertraut war. Der Dispens wurde unter der Bedingung erteilt, dass eventuelle Kinder aus der Ehe im katholischen Glauben erzogen werden sollten und Wolfgang Wilhelm auf seine Gemahlin einwirken solle, damit auch sie zur katholischen Glaubenslehre zurückfinde. Dies bedeutete die sakramentalische Anerkennung von Ehen zwischen Katholiken und Protestanten, die aber unter Urbans Nachfolger Innozenz X. nicht mehr ausgestellt wurde. Katharina Charlotte blieb allerdings bis zu ihrem Lebensende Protestantin.

Katharina wurde am 4. April 1651 in der fürstlichen Gruft der Stiftskirche St. Lambertus beigesetzt, weil die Jesuiten und der Kölner Erzbischof die Bestattung der Calvinistin in der neu erbauten St. Andreaskirche verweigerten. Die Herzogin vermachte den Armen in Zweibrücken, Lichtenberg, Neucastell und Meisenheim eine jährliche Spende.[1]

Nachkommen

Aus ihrer Ehe hatte Katharina Charlotte zwei Kinder:

  • Ferdinand Philipp (* 7. Mai 1633 † 21. September 1633)
  • Eleonore Franziska (* 9. April 1634 † 23. November 1634)

Literatur

  • Der Grund Der Seligkeit/ Sampt Entwurff/ Wie ein Christ sich am füglichsten auß allem Religions-Streit wicklen/ unnd bey dem uhralten Apostolisch Catholischem Christenthumb/ so von zeiten der Aposteln an/ von allen Altgläubigen angenommen/ finden/ leben und bleiben sol : Zu welchem uralten Catholischen Glaubens-grund sich ... bekennet; Die Weylandt; Durchleuchtigste Fürstinne und Fraw/ Fraw Catharina Charlotta/ geborne und vermählte Pfaltzgräffinne bey Rhein in Bayern/ zu Gülich/ Cleve und Berg/ Hertzoginne/ Grävinne zu Veldenz/ der Marck/ und Ravensberg/ Frauw zu Ravenstein etc. christseligst: Angedenckens: Unsere gewesene gnädigste Fürstin und Frauw: In welchem auch/ Dero Fürstl: Durchl: bestendiglich biß ans End beharret/ und den 11/21 Martii des Jahrs 1651. durch einen sanfftseeligen todt auß dieser Welt geschieden. Und Hernachmals den 25. Martii/4. Aprilis ... zu Dusseldorff ... beygesetzt worden / In volckreicher versamblung ... vorgetragen und erkläret Durch Johannem Hundium
  • Christoph Friedrich von Ammon: Die gemischten Ehen, namentlich der Katholiken und Protestanten, nach den Ansichten des Christenthums, der Geschichte, des Rechtes und der Sittlichkeit, mit besonderer Rücksicht auf das religiöse Zeitbedürfniss dargestellt, Arnold, 1839, S. 163 ff.
  • Gustav Marseille: Studien zur kirchlichen Politik des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Neuburg, Düsseldorf 1898 (als Separatdruck 135 S.); Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins 13(1898), S. 1–111.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johann Michael von Söltl: Die frommen und milden Stiftungen der Wittelsbacher über einen großen Theil von Deutschland, Krüll, 1858, S. 125

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