- Katja Günther
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Katja Günther, geb. am 05.08.1977, ist eine deutsche Rechtsanwältin mit Sitz in München. Sie tritt seit 2006 im deutschsprachigen Raum als Eintreiberin von Forderungen dubioser und betrügerischer Internetfirmen mittels Massenmahnungen in Erscheinung und wurde 2009 zu Schadenersatz wegen Beihilfe zum versuchten Betrug verurteilt.
Wirken
Sowohl Verbraucherschutzorganisationen wie die deutsche Stiftung Warentest,[1] die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein[2], Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz[3] und der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI)[4] als auch Verbrauchermagazine wie Akte 09[5][6][7] und WISO[8] und Rechtsanwaltskanzleien[9] warnen davor, diesen Forderungen nachzukommen. Es wird allgemein empfohlen, mit eingeschriebenem Brief von dem angeblich im Internet ordnungsgemäß zustande gekommenen Vertrag zurückzutreten und sich von weiteren Mahnungen nicht beunruhigen zu lassen; erst mit Erhalt eines – auch ungerechtfertigten – gerichtlichen Mahnbescheides muss der Betroffene wieder aktiv werden, indem er dem Mahnbescheid widerspricht.[10] Günther soll mit ihrer Vorgehensweise laut der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein täglich bis zu 20.000 Euro an Forderungen eingetrieben haben.[2]
Im Jahr 2009 wurde Katja Günther vom Amtsgericht Karlsruhe zu Schadenersatz wegen Beihilfe zum versuchten Betrug rechtskräftig verurteilt (AG Karlsruhe, Aktenzeichen 9 C 93/09),[2][11] außerdem wurde von der Rechtsanwaltskammer München ein berufsrechtliches Verfahren gegen sie eingeleitet.[1] Bei der Staatsanwaltschaft München gingen mehr als 1.000 Strafanzeigen wegen Nötigung, Betrugs und Gebührenüberhebung ein.[12] Da kein hinreichendes Verdachtsmoment bestehe, stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen im März 2010 ein.[12] Die Staatsanwaltschaft stellte dabei fest, dass die Forderungen aus zivilrechtlicher Sicht zweifelhaft und die Mahnpraxis sozialethisch fragwürdig erscheinen mögen, eine zivilrechtliche Auseinandersetzung jedem Bürger aber ohne weiteres zugemutet werden könne.[12]
Einzelnachweise
- ↑ a b Stiftung Warentest – Anwältin droht, Juni 2008
- ↑ a b c VZ Schleswig-Holstein – Deutschlands unbeliebteste Anwältin zu Schadensersatz wegen Beihilfe zum Betrug verurteilt, 6. Oktober 2009
- ↑ VZ Rheinland-Pfalz – Unredliche Klageandrohungen durch Rechtsanwältin Katja Günther, 18. September 2008
- ↑ Konsument – Internet: Anwältin Katja Günther verschickt Massenmahnungen, 20. Juni 2008
- ↑ Akte 09 – Katja Günther vor Gericht: Was sagt Deutschlands bekannteste Abzock-Anwältin, 12. Mai 2009
- ↑ Akte 09 – Deutschland versinkt in Mahnschreiben! Auf der Spur von Katja Günther, 10. Februar 2009
- ↑ Akte 09 – 600.000 Opfer atmen auf: Internet-Abzocker verurteilt, 1. September 2009
- ↑ WISO – Vorsicht, Vertragsfallen! Wie unseriöse Geschäftemacher arbeiten, 9. März 2009
- ↑ Kanzlei Richter – AG Karlsruhe: Schadensersatzhaftung der Abofallen-Anwältin Katja Günther wegen Beihilfe zum Betrug, 9. September 2009
- ↑ WISO-Sendung Mahnbescheid von Internet-Abzockern, 25. Mai 2009
- ↑ heise.de – Abofallen-Anwältin muss Schadensersatz zahlen, 25. August 2009
- ↑ a b c Katja Günther: Betrugs-Ermittlungen gegen Anwältin eingestellt. Augsburger Allgemeine (10. März 2010). Abgerufen am 11. März 2010.
Weblinks
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