Mohammed Khallouk

Mohammed Khallouk

Mohammed Khallouk (* 7. Oktober 1971 in Salé, Marokko) ist ein Politologe, Arabist und Islamwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Nach dem Erwerb der Hochschulreife studierte Khallouk von 1993 bis 1997 Arabistik und Islamwissenschaft mit Abschluss Licence an der Mohammed V. Universität Rabat. Die Bewunderung für Nietzsche animierte ihn daraufhin, nach Deutschland zu emigrieren. Am Studienkolleg Marburg wurde er mit der deutschen Kultur, deutscher Geschichte, Politik und Literatur vertraut. Er entschloss sich, in Marburg zu bleiben, und nahm 1999 an der dortigen Philipps-Universität das Studium der Politikwissenschaft auf, wobei er sich in besonderem Maße Konflikten im Arabo-Islamischen Raum und dem Kulturaustausch zwischen Europa und der Islamischen Welt zuwandte.

Für seine 2003 erschienene, über den Nahostkonflikt handelnde Magisterarbeit ist er mit dem DAAD-Preis der Philipps-Universität Marburg für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender ausgezeichnet worden. Gefördert durch ein Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung, promovierte Khallouk bei Hans Karl Rupp in Marburg 2004 bis 2007 über Islamischen Fundamentalismus in seinem Herkunftsland Marokko.[1]

Er verfasst Artikel und Essays zu politischen und zeitgeschichtlichen Themen, die bei Zeitschriften und Internetportalen veröffentlicht wurden. Sein Hauptaugenmerk gilt dabei dem Miteinander von westlicher und islamischer Zivilisation und einem von gemeinsamen Werten getragenen Kulturdialog zwischen Orient und Okzident. Für sein Engagement im Sinne eines besseren gegenseitigen Verständnisses beider Zivilisationen ist er 2009 mit dem Kulturpreis der Euro-Mediterrenean Association for Cooperation and Developement e.V. (EMA) ausgezeichnet worden. Zugleich rezensiert Khallouk deutschsprachige Gegenwartsliteratur und übersetzt sie ins Arabische.

Khallouk habilitiert bei Michael Wolffsohn an der Universität der Bundeswehr München über Positionen und Kontroversen zu den Juden Marokkos in Historie und Gegenwart. Zugleich lehrt er Politikwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg. Seit 2010 ist er außerdem Beauftragter für wissenschaftliche Expertise des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD).

Schriften

  • Der Nahe Osten am Scheideweg – Haben Israelis und Palästinenser noch eine Chance zu friedlichem Zusammenleben, Lit Verlag, Münster 2003.
  • Islamischer Fundamentalismus vor den Toren Europas – Marokko zwischen Rückfall ins Mittelalter und westlicher Modernität, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008.
  • Reinhard Kiefer: Marokkanische Geschichten . Mit einem Text von Mohammed Khallouk und Fotos von Abdurrahman Mercan, Rimbaud Verlag, Aachen 2011.
Übersetzungen
  • Günter Grass: Zulm al aqwa (deutsch: Das Unrecht des Stärkeren): Eine Sammlung politischer Reden und Essays, übersetzt zusammen mit Adnan Abbas, Emad Ghanem und Mohamed Massad, Verlag Diwan Al-Masar, Bagdad und Beirut 2008.
  • Christoph Leisten: Marrakesch, Djemaa el Fna, Verlag Diwan Al-Masar, Bagdad und Beirut 2009.
  • Reinhard Kiefer: Café Moka – Nachschreibungen zu Agadir, Verlag Diwan Al-Masar, Bagdad und Beirut 2010.
  • Petra Christine Hardt: Buying, Protecting and Selling Rights - Wie urheberrechtlich geschützte Werke erworben, gesichert und verbreitet werden, Kalima Verlag, Dubai 2011.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.jcrelations.net/de/?item=3020

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Christoph Leisten — (* 30. Mai 1960 in Geilenkirchen, Nordrhein Westfalen) ist ein deutscher Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Einzeltitel 3 Anthologien und Literaturzeitschriften (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Reinhard Kiefer — (* 12. Oktober 1956 in Nordbögge) ist ein deutscher Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Auszeichnungen 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Salé — Jachthafen im Südosten der Altstadt. Blick von Rabat nach Norden. An der Stelle des Jachthafens führte bis ins 18. Jahrhundert ein Kanal zu einem kleinen Hafen innerhalb der Stadtmauer Salé (arabisch ‏سلا‎, DMG Salā) ist die Nachba …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter Arabisten — Die Liste bekannter Arabisten erfasst Forscher, Gelehrte und andere Persönlichkeiten, die sich mit der arabischen Sprache, Literatur und Kultur wissenschaftlich beschäftigen. Sie sind entweder für die Arabistik habilitiert, als Autoren relevant… …   Deutsch Wikipedia

  • HISTORY bibliography — General ■ Abun Nasr, Jamil M. History of the Maghrib. 2nd rev. ed. Cambridge: Cambridge University Press, 1975. ■ Ajayi, J. F. A, and Michael Crowder. History of West Africa. 2 vols. London: Longman Group, 1971, 1974. ■ Akkache, A. Tacfarinas.… …   Historical dictionary of the berbers (Imazighen)

  • Province de Driouch — La province de Driouch est une province du Maroc. Elle est située dans la région du Rif, au nord est du Maroc, dans l Oriental. Sa préfécture est Oujda. Les plus grandes villes de la province sont Ben tieb, Midar et Driouch.Le gouverneur de cette …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”