- KiCAD (Elektrotechnik)
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KiCAD ist ein kommerzielles CAD/CAE-Programm für die Konstruktion und Dokumentation von Elektroanlagen, Stromlaufplänen und Schaltanlagen. Es wird in mehreren Versionen mit verschiedenen Funktionsumfängen angeboten. Mit der Lite-Version können einfache Elektro-Zeichnungen erstellt werden. Die Vollversion enthält eine integrierte Betriebsmittel-und Apparate-Verwaltung und kann mit der betrieblichen Warenwirtschaft vernetzt werden. Das CAD/CAE Programm wird heute speziell im Bereich Elektroingeneering im Gebiet der Elektrotechnik eingesetzt.
Einführung
KiCAD basiert auf dem Konzept, dass ein Projekt aus Zeichnungen besteht, die am Bildschirm gezeichnet werden und mit Zusatzinformationen versehen werden können. Man kann ein Projekt mit ein paar Zeichnungen anfangen und im Projektverlauf umnummerieren, Zeichnungen dazu nehmen, technische Informationen oder Artikelinformationen im gewünschten Umfang aufnehmen. Von Anfang an wurde Wert auf die Übernahme und automatische Konvertierung der Zeichnungsdaten von älteren KiCAD-Versionen in neuere Programmversionen gelegt. Auch die aktuelle Version 9 kann 25 Jahre alte Zeichnungsdaten lesen und verarbeiten.
Geschichte
1982: Die Anfänge mit CP/M und Z80-Assembler
Im Jahr 1982 kam mit dem Northstar Advantage ein Tischcomputer mit für die Zeit guten grafischen Möglichkeiten auf den Markt. Die Möglichkeiten der Computer waren begrenzt, der Northstar Advantage benutzte CP/M als Betriebssystem, hatte 64kB RAM und eine 5 MB Festplatte. Der Grafikeditor von KiCAD musste damals in Z80-Assembler geschrieben werden.
Die Ausgabe der Zeichnungen erfolgte auf HP-Plottern die über serielle Schnittstellen angeschlossen waren.
1984: MSDOS und der IBM PC/XT
Die Version 2 wurde für den IBM PC/XT entwickelt und kam 1984 mit Unterstützung für die damals üblichen Grafikkarten CGA und Hercules auf den Markt. Der grössere Arbeitsspeicher ermöglichte, den Funktionsumfang erheblich zu erweitern und die Entwicklung des Bearbeitungsprogramms von Assembler auf die damals neue Sprache C umzustellen.
Ab 1986 brachte die Version 3 Unterstützung für weitere Grafikkarten, weitere Plotter und Verbesserungen für den Anwender: Die Verwendung und Verwaltung von mehreren Bauteilbibliotheken, von Textbausteindateien und die halbautomatische Erzeugung von Apparatelisten und Angeboten.
In den folgenden Jahren setzten sich Logitech- und Microsoft-Mäuse sowie die VGA-Grafik als Standard durch. Daneben brachte KiCAD 4 auch die Unterstützung für hochauflösende Grafikkarten nach dem GKS-Standard und die Zeichnungsausgabe auf Nadeldruckern. Dem Anwender standen neu die Erzeugung von Gerätebeschriftungen und Stücklisten sowie Querverweise zur Verfügung.
Neu war die Möglichkeit, Zeichnungen im HPGL- oder Text-Format zu exportieren und zu importieren.
1993: Windows
Die Version 5 stand im Zeichen der Umstellung von MSDOS auf Windows. Neben der damit einhergehenden Umstellung der Handhabung brachte diese Version Verbesserungen in der Erzeugung von Dispositionszeichnungen.
In den folgenden Jahren diente die Version 6 der Produktpflege, brachte neue grafische Elemente und den DXF-Export und -Import.
1997 Hydraulik/Pneumatik
Das KiCAD deckt hauptsächlich den Bereich Elektrotechnik ab. 1997 werden Bibliotheken um Bauteile für Hydraulik und Pneumatik erweitert.
2000: Projektverwaltung und Betriebsmittelverwaltung
Während die Vorgängerversionen Zeichnungen als Einzelblätter verwaltet hatten und Zusammenfassungen durch Auswertungen erzeugt wurden, brachte die Version 7 eine Projektverwaltung mit und führte neu die Bearbeitung von Betriebsmitteln ein.
In der Folge wurden 2003 in KiCAD 8 die vorher separaten Auswertungsprogramme in die Projektverwaltung integriert und die Betriebsmittel- und Apparate-Funktionen ausgebaut. Raster- und WMF-Grafiken können in Zeichnungen integriert werden.
2005 Prozessautomation
Bibliotheken werden um Bauteile für Prozessautomation erweitert.
2007: Erweiterungen
Betriebsmittel sehen Zeichnungselemente für Aufbauzeichnung, Prinzipschema, Schaltplan und Artikelliste vor. Dispositionsbauteile werden automatisch mit dem Elektrobauteil verknüpft. Erweiterung der Dispositionsbauteilbibliothek.
2008 Bibliotheken SPS/DIN
Umfangreiche Erweiterung der SPS Bibliothek (ca. 900 neue Komponenten) und im folgenden Jahr Umschaltung der Betriebsmittelkennung nach DIN40719 und EN 61346-2.
2010 Betriebsmittelkennzeichnung
Neue Betriebsmittelkennzeichnung mit Zusatzkennungen Bauwerk und Objekt. Mit dieser Entwicklung ist praktisch jede Betriebsmittelkennzeichnungsart möglich. Strompfade kopieren, anreihen oder ganze Schemaseiten kopieren aus beliebigem Projekt, mit automatischer Übernahme der Betriebsmittel und automatischer Fehleranalyse.
2011 Rechtschreibprüfung
Seit 2011 enthält KiCAD 9 eine Rechtschreibprüfung. Prinzipschemabauteile (Hydraulik/Pneumatik/Prozessautomation) werden automatisch mit dem Elektrobauteil verknüpft.
Weblinks
Commons: KiCAD – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- CAD-Programm
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