- Kishida Kunio
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Kishida Kunio (jap. 岸田 國士; * 2. November 1890 in Tokyo; † 5. März 1954) war ein japanischer Schriftsteller, Literaturkritiker, Übersetzer und Dramatiker und als solcher ein Wegbereiter des westeuropäischen Dramas in Japan. Seine ältere Schwester ist ebenfalls Schriftstellerin und die Ehefrau des Übersetzers Ken Nobuhara. Seine älteste Tochter Kishida Eriko ist Kinderbuchautorin und Dichterin, seine jüngere Tochter die Schauspielerin Kishida Kyōko.
Leben
Er wurde als ältester Sohn des aus der Präfektur Wakayama stammenden Soldaten Kishida Shōzō[1] in Tokyo geboren. Er besuchte die Militärakademie und wurde als Leutnant des Heeres dem 48. Infanterieregiment in Kurume zugeteilt. Sein Interesse an Literatur führte dazu, dass Kishida mit 28 Jahren die Armee verließ, vom Vater enterbt wurde und an der Universität Tokio französische Literatur und modernes Drama studierte. 1919 reiste er über französisch Indochina nach Frankreich, studierte 1921-22 bei Jacques Copeau und ging im Théâtre du Vieux-Colombier ein und aus. Nach seiner Rückkehr nach Japan 1923, ein Jahr nachdem sein Vater verstorben war, veröffentlichte er eine Anzahl von Dramen, darunter Furui omocha (古い玩具, 1924), Chiroru no Aki (チロルの秋, 1924), Kami Fūsen (紙風船, 1925) und Ochiba Nikki (落葉日記, 1927). Er übersetzte zudem verschiedene Werke von Jules Renard ins Japanische.
1932 unterrichtete er an der neu gegründeten Meiji-Universität in Tokyo Literatur. 1935 entstand sein bedeutendstes Stück Sawa shi no futari musume (Die zwei Töchter der Familie Sawa). 1937 gründete er mit Shishi Bunroku und Kubota Mantarō die Theatergruppe Bungaku-za (文学座). Über zwei Reisen (1937 im Auftrag der Literaturzeitschrift Bungei shunjū und 1938 im Auftrag der Regierung) an die Schauplätze des Japanisch-Chinesischen Krieges reflektierte er in dem Buch Jūgun gojūnichi.
Kishida erlitt 1954 während einer Probe zu einer Inszenierung eines Maxim Gorki Stücks unter dem Titel Donzoko どん底 einen Schlaganfall, an dem er einen Tag später im Krankenhaus verstarb. Nach ihm wurde der Kishida Kunio gikyoku shō, einer der renommiertesten Theaterpreise Japans, benannt.
Weblinks
- Werke Kishidas bei Aozora (japanisch).
- J. Thomas Rimer: "Paris in Nanjing: Kishida Kunio Follows the Troops" in: Marlene J. Mayo, J. Thomas Rimer, H. Eleanor Kerkham: "War, occupation, and creativity: Japan and East Asia, 1920-1960", University of Hawaii Press, 2001, ISBN 9780824824334, S. 176-187
- John Scott Miller: "Historical dictionary of modern Japanese literature and theater", Scarecrow Press, 2009, ISBN 9780810858107, S. 53
- Louis Frédéric: "Japan encyclopedia", Harvard University Press, 2005, ISBN 9780674017535, Harvard University Press, 2005, S. 528
- Phillip Zarilli, Bruce McConachie, Gary Jay Williams,Carol Fisher Sorgenfrei: "Theatre histories: an introduction", 2. Auflage Taylor & Francis, 2010, ISBN 9780415462235, S. 406
- Find A Grave - Kunio Kishida
Einzelnachweise
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Kishida der Familienname, Kunio der Vorname.
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