- Klaus Günther (Fußballspieler)
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Klaus Günther (* 12. Januar 1941) war Fußballtorwart in der DDR und in der Bundesrepublik. Für Lok Stendal, Chemie Leipzig und Borussia Dortmund spielte er jeweils in der höchsten Fußball-Klasse. Mit Chemie Leipzig wurde Günther 1964 DDR-Meister gewann 1966 den DDR-Fußballpokal.
Seine ersten Spiele im Männerbereich absolvierte der 1,80 m große Günther in den Jahren 1960 und 1961 bei der drittklassigen BSG Aktivist Böhlen. In der Saison 1961/62 bestritt er zwei Spiele für Lok Stendal in der DDR-Oberliga, kehrte aber nach einem Jahr wieder zur BSG Aktivist Böhlen zurück. Als Böhlen nach Abschaffung der II. DDR-Liga in die Bezirksliga Leipzig zurückgestuft wurde, wechselte Günther im Sommer 1963 zum Oberligisten BSG Chemie Leipzig. Die BSG Chemie war im Zuge der Neuordnung des Leipziger Fußballs zum Sammelbecken der nicht förderungswürdigen Spieler der aufgelösten Klubs SC Lokomotive und SC Rotation geworden, während dem SC Leipzig die angeblich besten Leipziger Fußballspieler zugewiesen wurden.
Günther war von Beginn an der Stammtorwart bei Chemie Leipzig, absolvierte in der ersten Saison 19 von 26 ausgetragenen Oberligapunktspielen. Am Ende der Saison war der „Rest von Leipzig“ überraschend DDR-Meister geworden. Am dritten Platz nach der Saison 1964/65 war Günther ebenfalls mit 16 Oberligaeinsätzen beteiligt. Auch in den beiden Europapokalspielen gegen Vasas Györ (0:2, 2:4) wurde er eingesetzt. In der Saison 1965/66 holte sich Chemie Leipzig seinen zweiten Titel binnen drei Jahren. Am 30. April 1966 gewannen die Chemiker mit Günther im Tor das Endspiel um den DDR-Fußballpokal durch einen 1:0-Sieg über Lok Stendal. Zuvor hatte Günther in der Oberligasaison 20-mal das Tor gehütet.
Durch den Pokalgewinn hatte sich Chemie Leipzig für den Wettbewerb um den Europapokal der Pokalsieger 1966/67 qualifiziert. Im Gegensatz zu 1964 überstand Leipzig diesmal nach 3:0 und 2:2 gegen Legia Warschau die erste Runde, scheiterte aber in der zweiten Runde mit 2:1 und 0:1 an Standard Lüttich. Günther stand auch diesen vier Europapokalspielen im Tor. Nach dem Rückspiel gegen Lüttich am 14. Dezember 1966 setzte sich Günther auf dem Amsterdamer Flughafen von seiner Mannschaft ab und reiste in die Bundesrepublik, wo er sich bei seinem Onkel in Gaggenau niederließ. Den von der DDR-Staatssicherheit initiierten Versuchen seitens seines bisherigen Trainers Alfred Kunze sowie seines Vaters, ihn zur Rückkehr in die DDR zu bewegen, widerstand er.
Da seitens der DDR-Behörden der Straftatbestand der „Republikflucht“ vorlag, erteilte der DDR-Fußballverband für Günther keine Freigabe für ausländische Vereine und veranlasste eine Sperre bis zum Juli 1968. Nach Ablauf dieser Sperre spielte Günther für den Bundesligisten Borussia Dortmund. Er wurde von Beginn der Saison 1968/69 eingesetzt und absolvierte 22 der 34 Punktspiele. Nach dem 1. Spieltag der Saison 1969/70 musste Günther drei Monate pausieren und kam so in dieser Spielzeit nur zu sieben Bundesligaspielen. Seine letzte Saison bei Borussia Dortmund absolvierte der inzwischen 30-Jährige 1970/71. Inzwischen hatte ihm der sieben Jahre jüngere Jürgen Rynio den Rang abgelaufen und Günther kam in dieser Spielzeit nur noch in acht Bundesligaspielen zum Einsatz. Nach 66 Erstligaeinsätzen in der DDR und 39 Bundesligaspielen verabschiedete sich Günther daraufhin vom Leistungssport und spielte als Freizeitsportler noch bis 1972 beim VfB Gaggenau.
Literatur
- Hanns Leske, Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3
- Baingo/Horn, Geschichte der DDR-Oberliga. Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-428-3
- Uwe Nuttelmann, DDR-Oberliga. Eigenverlag 2007, ISBN 3-930814-33-1
Weblinks
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