- Kloster Ilfeld
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Das Kloster Ilfeld war ein Prämonstratenserkloster in Ilfeld im Landkreis Nordhausen im Südharz.
Lage
Das Kloster befand sich im Tal der Behre an der südlichen Grenze des Harz, nördlich von Nordhausen.
Geschichte
Das Kloster wurde im Jahr 1189 von Graf Elger II. von Ilfeld-Hohnstein und seiner Frau Lutrude gestiftet. Beim Bau wurden große Teile der Ilburg verwendet, welche kurz zuvor aufgegeben wurde. Dadurch konnte der Bau sehr zügig vollendet werden. König Heinrich VI. bestätigte die Klosterstiftung in einer Urkunde vom 16. November 1190, ausgestellt in Saalfeld. Zu dieser Zeit waren die ersten Chorherren, von Pöhlde kommend, bereits eingezogen.
Im Jahr 1246 erfolgte eine größere Umgestaltung des Klosters und die Umwandlung in eine Abtei. In der Folge entwickelte sich Ilfeld zum Hauptort einer der sieben Zirkarien des Prämonstratenserordens in Mitteleuropa (der „Ilfeldia“).
Am 20. Mai 1322 verkauften die Grafen von Hohenstein die Gemeinde Wiegersdorf (seit 1948 ein Ortsteil von Ilfeld) an das Kloster. Im Jahr 1385 erfolgte die Gründung des selbständigen Fleckens Ilfeld vor den Toren des Klosters. In einem Brief an Abt Friedrich, datiert auf den 17. September 1385, gestatten die Grafen von Hohenstein die Gründung. Auch ist eine Dorfordnung für den Ort überliefert, welche 1423 von Abt Heinrich erlassen wurde. Das Kloster war zu dieser Zeit wirtschaftlich sehr stark und hatte großen Grundbesitz.
Die hohen Abgaben der Landbevölkerung (Zehnt) führten zur Unzufriedenheit der Bauern. Anfang Mai 1525 wurde das Kloster von aufständigen Bauern im Bauernkrieg geplündert und zeitweilig besetzt. Abt Bernhard hatte die Kostbarkeiten und Urkunden des Klosters bereits vorher auf die Burg Hohenstein gebracht. Der letzte Abt des Klosters, Thomas Stange, trat infolge der Reformation zum Protestantismus über und wandelte das Kloster 1546 in die evangelische Klosterschule Ilfeld um. Zwischen 1629 und 1631 gab es einen kurzfristigen Versuch die Abtei wiederherzustellen. Die Ländereien (mehr als 1500 ha Forst) des Klosters verblieben als Stift Ilfeld beim Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und gingen später als Sondervermögen an die Klosterkammer Hannover.
Von den ursprünglichen Klostergebäuden ist durch vielfache Um- und Neubauten praktisch nichts erhalten. Heute befindet sich auf dem Gelände die Neanderklinik Harzwald GmbH.
Weblinks
Wikisource: Ilfeld in der Topographia Braunschweig Lüneburg (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
51.5841110.7866Koordinaten: 51° 35′ 2,8″ N, 10° 47′ 11,76″ OKategorien:- Ehemaliges Prämonstratenserkloster in Deutschland
- Ehemaliges Kloster in Thüringen
- Klosterkammer Hannover
- Ilfeld
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