Landkreis Nordhausen

Landkreis Nordhausen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Nordhausen Deutschlandkarte, Position des Landkreises Nordhausen hervorgehoben
51.510.73
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Verwaltungssitz: Nordhausen
Fläche: 714 km²
Einwohner:

89.963 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 126 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: NDH
Kreisschlüssel: 16 0 62
Kreisgliederung: 28 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Grimmelallee 23
99734 Nordhausen
Webpräsenz: www.landratsamt-
nordhausen.de
Landrat: Joachim Claus (CDU)
Lage des Landkreises Nordhausen in Thüringen
Weimar Eisenach Suhl Gera Jena Landkreis Altenburger Land Landkreis Greiz Tschechien Saale-Holzland-Kreis Freistaat Sachsen Freistaat Bayern Saale-Orla-Kreis Landkreis Sonneberg Niedersachsen Hessen Sachsen-Anhalt Landkreis Eichsfeld Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Landkreis Hildburghausen Landkreis Schmalkalden-Meiningen Ilm-Kreis Landkreis Weimarer Land Erfurt Landkreis Gotha Wartburgkreis Landkreis Sömmerda Kyffhäuserkreis Unstrut-Hainich-Kreis Landkreis NordhausenKarte
Über dieses Bild

Der Landkreis Nordhausen ist der nördlichste Landkreis von Thüringen. Nachbarkreise sind im Norden und Osten die beiden sachsen-anhaltischen Landkreise Harz und Mansfeld-Südharz, im Süden der Kyffhäuserkreis, im Westen der Landkreis Eichsfeld und im Nordwesten die niedersächsischen Landkreise Osterode am Harz und Goslar.

Der Patenlandkreis ist das Unterallgäu [2]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Im Norden wird der Landkreis vom Harz begrenzt, im Süden von den Höhenzügen der Dün, Hainleite und Windleite. Die höchste Erhebung befindet sich mit 634 m ü. NN im Harz, an der Grenze zu Niedersachsen. Wichtige Flüsse sind die Helme die Zorge und die Wipper.

Geschichte

Im Mittelalter gehörte die Region zur Grafschaft Hohnstein, Nordhausen selbst war ab 1220 Freie Reichsstadt. Durch den Westfälischen Frieden fiel das Kreisgebiet zum Großteil an Preußen. Im Jahre 1802 verlor Nordhausen seinen Reichsstadtstatus. 1816 entstand ein Kreis Nordhausen innerhalb der neugebildeten preußischen Provinz Sachsen. 1888 wurde der Kreis in Kreis Grafschaft Hohenstein umbenannt. Nordhausen war von 1882 bis 1945 kreisfreie Stadt. Zwischen 1943 und 1945 existierte bei Nordhausen in unterirdischen Tunnelanlagen das Konzentrationslager Dora-Mittelbau. 1945 wurde das Kreisgebiet von der US-Armee befreit, später der Sowjetischen Besatzungszone zugeschlagen und gehörte ab 1949 der DDR an. 1945 wurde der Kreis in Landkreis Nordhausen umbenannt. Aus dem Landkreis Nordhausen ging bei der Auflösung der Länder 1952 der Kreis Nordhausen hervor, der Teil des Bezirks Erfurt wurde. Seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 gehörte er wie schon von 1945 bis 1952 als Landkreis Nordhausen dem Land Thüringen an.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl :

  • 1994: 102 405
  • 1995: 101 870
  • 1996: 101 309
  • 1997: 100 743
  • 1998: 100 112
  • 1999: 99 355
  • 2000: 98 609
  • 2001: 97 685
  • 2002: 96 628
  • 2003: 95 620
  • 2004: 94 519
  • 2005: 93 612
  • 2006: 92 630
  • 2007: 91 762
  • 2008: 91 120
  • 2009: 90 357
  • 2010: 89 963
Datenquelle: ab 1994 Thüringer Landesamt für Statistik - Werte vom 31. Dezember

Politik

Landräte

  • Karl von Byla (1806–1852), von 1834 bis 1852
  • Joachim Claus (1990 bis 2012)

Kreistag

Kreistagswahl 2009
Wahlbeteiligung: 52,2 %
 %
40
30
20
10
0
28,5%
27,8%
24,9%
9,5%
6,1%
3,2%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2004
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-8,4%
+5,1%
-4,4%
+3,4%
+1,1%
+3,2%

Die 46 Sitze im Kreistag verteilen sich seit der Wahl am 7. Juni 2009 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:

Partei
Sitze
CDU
13
SPD
13
Die Linke
11
FDP
4
Grüne
3
NPD
2

Wappen

Das geschachte Feld steht für die ehemalige Grafschaft Hohnstein, der Baumstumpf für das 1945 schwer zerstörte Nordhausen. Der neu sprießende Zweig steht für eine neue Zukunft unter einem goldenen Himmel, symbolisiert durch das obere Feld.

Eine Übersicht zu den Wappen der Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Nordhausen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Norden des Landkreises stellt der Tourismus einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Insbesondere die Orte Rothesütte, Sophienhof, Neustadt/Harz und Ilfeld spielen dabei eine wichtige Rolle, liegen sie doch nur wenige Kilometer vom Brocken, dem höchsten Berg des Harzes, entfernt.

Bis 1990 spielte der Kalibergbau u. a. in Bleicherode und Sollstedt eine große Rolle. Im Zuge der politischen und wirtschaftlichen Wiedervereinigung wurden alle Bergbaubetriebe geschlossen, wodurch der größte Arbeitgeber der Region verloren ging.

Verkehr

Der Landkreis wird von Osten nach Westen von der A 38 (Südharztangente) durchzogen. Parallel zu dieser Autobahn verläuft die Bundesstraße 80 (Hinabstufung zur Landesstraße L3080). Von Norden nach Süden durchquert die Bundesstraße 4 den Landkreis (im Norden teilweise für LKW gesperrt). Nördlich von Nordhausen zweigt bei Netzkater die wichtige B 81 nach Magdeburg ab.

Wichtigste Eisenbahnstrecke ist die Halle-Kasseler Eisenbahn. Sie ist zweigleisig und seit 1994 elektrifiziert. Weitere wichtige Strecken sind die Linien von Nordhausen nach Seesen und Northeim („Südharzstrecke“) und von Wolkramshausen nach Erfurt. Nordhausen ist der südliche Endpunkt der Harzer Schmalspurbahnen.

Ökologie

Die Südharzer Karstlandschaft in den Kreisen Nordhausen, Mansfeld-Südharz und Osterode am Harz ist einzigartig und für den Naturschutz und die nachhaltige Regionalentwicklung von großer Bedeutung. Sie ist daher in Teilen als Biosphärenreservat ausgewiesen.

Städte und Gemeinden

Siehe auch: Liste der Orte im Landkreis Nordhausen

(Einwohner am 31. Dezember 2010[3])

Städte
¹ erfüllende Gemeinde für 7 weitere Gemeinden
² erfüllende Gemeinde für 2 weitere Gemeinden

  1. Bleicherode ¹ (6678)
  2. Ellrich (5712)
  3. Heringen/Helme ² (5199)
  4. Nordhausen (Große kreisangehörige Stadt) (44.296)

Gemeinden
³ erfüllende Gemeinde ist die Stadt Bleicherode
erfüllende Gemeinde ist die Stadt Heringen/Helme

  1. Etzelsrode ³ (96)
  2. Friedrichsthal ³ (231)
  3. Görsbach ⁴ (1091)
  4. Hohenstein (2606)
  5. Kehmstedt ³ (477)
  6. Kleinbodungen ³ (381)
  7. Kraja ³ (305)
  8. Lipprechterode ³ (590)
  9. Niedergebra ³ (703)
  10. Sollstedt (3251)
  11. Urbach ⁴ (939)
  12. Werther (3377)
Thüringen Bleicherode Buchholz Ellrich Etzelsrode Friedrichsthal Görsbach Großlohra Hainrode (Hainleite) Harzungen Heringen/Helme Herrmannsacker Hohenstein Ilfeld Kehmstedt Kleinbodungen Kleinfurra Kraja Lipprechterode Neustadt/Harz Niedergebra Niedersachswerfen Nohra Nordhausen Sollstedt Urbach Werther Wipperdorf WolkramshausenMunicipalities in NDH.png
Über dieses Bild

Verwaltungsgemeinschaften

1. Verwaltungsgemeinschaft Hainleite (5896)

  1. Großlohra (989)
  2. Hainrode (377)
  3. Kleinfurra (1182)
  4. Nohra (870)
  5. Wipperdorf (1442)
  6. Wolkramshausen (1036)

2. Verwaltungsgemeinschaft Hohnstein/Südharz (8135)

  1. Buchholz (215)
  2. Harzungen (207)
  3. Herrmannsacker (386)
  4. Ilfeld (2954)
  5. Neustadt/Harz (1116)
  6. Niedersachswerfen (3257)

Zu den Begriffen „Verwaltungsgemeinschaft“ bzw. „erfüllende Gemeinde“ siehe Verwaltungsgemeinschaften in Thüringen.

Gebietsveränderungen

Gemeinden

  • Auflösung der Gemeinde Rüdigsdorf - Eingliederung nach Nordhausen (23. März 1993)
  • Auflösung der Gemeinde Elende - Eingliederung nach Bleicherode (22. Januar 1994)
  • Auflösung der Gemeinden Appenrode, Gudersleben, Rothesütte und Woffleben - Eingliederung nach Ellrich (9. April 1994)
  • Auflösung der Gemeinden Bielen, Leimbach, Herreden, Hörningen, Steinbrücken und Sundhausen - Eingliederung nach Nordhausen (1. Juli 1994)
  • Auflösung der Gemeinde Wülfingerode - Eingliederung nach Sollstedt (1. Mai 1996)
  • Auflösung der Gemeinde Hesserode - Eingliederung nach Nordhausen (1. Januar 1997)
  • Auflösung der Gemeinde Steigerthal - Eingliederung nach Nordhausen (1. April 1999)
  • Auflösung der Gemeinden Petersdorf, Rodishain und Stempeda - Eingliederung nach Nordhausen (1. Dezember 2007)
  • Auflösung der Gemeinde Obergebra - Eingliederung nach Bleicherode (1. Dezember 2007)
  • Auflösung der Gemeinde Rehungen - Eingliederung nach Sollstedt (1. Januar 2009)
  • Auflösung der Stadt Heringen/Helme und der Gemeinden Auleben, Hamma, Uthleben und Windehausen- Neugründung der Stadt Heringen/Helme (1. Dezember 2010)

Verwaltungsgemeinschaften

Literatur

  • Paul Lauerwald: Von der preußischen Grafschaft Hohnstein zum Landkreis Nordhausen. In: Meyenburg Museum (Hrsg.): Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen. Heft 24, Nordhausen 1999, S. 3-8.
  • Frank Boblenz: Die Bildung des Hohnsteiner Kreises. In: Meyenburg Museum (Hrsg.): Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen. Heft 24, Nordhausen 1999, S. 9-18.
  • Albrecht Pfeiffer: Die Geschichte der Landwirtschaft im Landkreis Nordhausen. In: Meyenburg Museum (Hrsg.): Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen. Heft 24, Nordhausen 1999, S. 19-37.

Weblinks

 Commons: Landkreis Nordhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Partnerschaften des Unterallgäus. Abgerufen am 7. November 2008.
  3. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften

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