Kloster Marienau (Coppenbrügge)

Kloster Marienau (Coppenbrügge)

Das Kloster Marienau in Marienau, heute ein Ortsteil von Coppenbrügge im Landkreis Hameln-Pyrmont, war ein Kloster des Karmelitenordens. Es wurde auch „to deme Ouhagen“ (zum Auhagen) genannt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gegründet wurde das Kloster, das der Gottesmutter Maria geweiht war, wahrscheinlich im Jahr 1310. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1312. An derselben Stelle befand sich vorher eine Kapelle, die 1298 einen päpstlichen Gnadenbrief erhielt. Die Ländereien wurden von den Grafen von Spiegelberg gestiftet, die das Kloster auch als Grablege nutzten. 1363 wurde die Klosterkirche geweiht. Im Kloster lebten etwa 18–20 Brüder, die meist aus der näheren und weiteren Umgebung stammten. Das Kloster gehörte zur niederdeutschen Ordensprovinz und lag zusammen mit dem Karmelitenkloster in Kassel abseits der anderen Klöster dieser Provinz, die ihren Schwerpunkt im niederrheinischen Gebiet hatte. Mehrere Male – 1432, 1441 und 1507 – wurde das Kloster durch Brand oder Kriegseinwirkungen beschädigt.

Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Johannes von Hildesheim in Marienau Karmelit. Nach verschiedenen Tätigkeiten in ganz Europa starb er 1375 als Prior von Marienau und wurde in der Klosterkirche beigesetzt.

Im 15. Jahrhundert erlebte das Kloster eine Zeit des Niedergangs. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde es mit dem gesamten Fürstentum Calenberg lutherisch. 1543 fand eine lutherische Visitation der Calenbergischen Landesherrschaft statt. 1565 zog der Fürst das Kloster ganz an sich und verpachtete es. Die letzten Brüder verließen den Konvent. Ende des 16. Jahrhundert wurde das Kloster als „ein desolat Kloster“ beschrieben.[2] In der heutigen Marienauer Marienkapelle sind Mauerreste der einstigen Klosterkirche erhalten.[3]

Literatur

  • Wilhelm Hortmann: Das Karmeliterkloster Marienau, In: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte, 43. Jahrgang, 1938.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Hortmann: Das Karmeliterkloster Marienau, In: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte, 43. Jahrgang, 1938. S. 49.
  2. Wilhelm Hortmann: Das Karmeliterkloster Marienau, In: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte, 43. Jahrgang, 1938. S. 71.
  3. Kirchengemeinde St. Nicolai Coppenbrügge mit Dörpe und St. Marien Marienau
52.110329.57024

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Marienau (Coppenbrügge) — Marienau ist ein Ortsteil von Coppenbrügge (Niedersachsen) mit ca. 960 Einwohnern und liegt im Weserbergland im nördlichen Ith. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kultur und Sehenswürdigkeiten 3 Naturschutzgebiet …   Deutsch Wikipedia

  • Marienau — ist der Name folgender Orte: in Deutschland Marienau (Coppenbrügge), ein Ortsteil von Coppenbrügge in Niedersachsen Marienau (Dahlem), ein Ortsteil der Gemeinde Dahlem in Niedersachsen Marienau (Mülsen), ein Ortsteil der Gemeinde Mülsen in… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Hohnstein — (zeitgenössisch von Honstein) mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Die mangelhafte, oft fehlerhafte, Quellenlage betrifft den gesamten Zeitraum aller Familienzweige. Gesicherte Daten sind urkundlich… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kirchen in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers — Die Kirchen und Kapellen dieser Seite finden sich in dem dunkel hervorgehobenen Gebiet der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers Die Liste der Kirchen in der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers enthält alle Kirchen und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”