- Johannes von Hildesheim
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Johannes von Hildesheim (* zwischen 1310 und 1320 in Hildesheim; † 5. Mai 1375[1][2] in Marienau bei Hameln) war ein Karmelitermönch und Prior des Kloster Marienau bei Hameln.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Studium in Avignon und Paris war Johannes von Hildesheim in Straßburg tätig, ab 1358 war er Prior des Karmeliterklosters in Kassel, dann bis zu seinem Tode Prior in seinem Stammkloster Marienau bei Hameln.
Er verfasste philosophische, theologische und poetische Schriften, darunter 1364 die "Historia trium regum", die Geschichte der Drei (Heiligen) Könige, einen Hauptstrang der Legende der Heiligen drei Könige. Die Schrift entstand vermutlich im Auftrag des Kölner Domherrn Florenz von Wevelinghoven (1364 zum Bischof von Münster ernannt), eventuell aus Anlass des 200-Jahr-Gedächtnisses der Übertragung der Dreikönigsreliquien von Mailand nach Köln 1164 durch Erzbischof Rainald von Dassel (1159–1167) um 1370.[1][3]
Werke
- Die Legende von den Heiligen Drei Königen. Übertragung und Nachwort von Elisabeth Christern. Köln: Bachem 1960. Taschenbuchausgabe: München: Dt. Taschenbuch Verlag 1963
- Die Legende von den Heiligen Drei Königen von Johann von Hildesheim. Aus einer von Goethe mitgeteilten Handschrift und einer deutschen der Heidelberger Bibliothek bearbeitet von Gustav Schwab [Stuttgart 1822]. Neu herausgegeben von Wilhelm Rath. 2. Aufl. Stuttgart: Orient-Occident-Verlag 1980 ISBN 3-922551-01-7
Literatur
- Max Behland: Die Dreikönigslegende des Johannes von Hildesheim. Untersuchungen zur niederrheinischen Übersetzung der Trierer Handschrift 1183 485, mit Textedition und vollständigem Wortformenverzeichnis. W. Fink, München 1968, zugleich Dissertation, Universität Gießen
- Helmut von Jan: Johannes von Hildesheim. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, S. 554.
- Wilhelm Crecelius: Johannes von Hildesheim (1. Art.). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 458.
- Friedrich Philippi: Johannes von Hildesheim (2. Art.). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 50, Duncker & Humblot, Leipzig 1905, S. 686.
Weblinks
- Literatur von und über Johannes von Hildesheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintragungen zu den Handschriften der historia trium regum im Marburger Handschriftencensus
- Informationen zum Exemplar der Kölner Dombibliothek (cod. 169)
- Artikel über eine Handschrift der historia trium regum in Goethes Privatbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b Nachwort von Günter E. Th. Bezzenberger, in: Johannes von Hildesheim, Die Legende von den Heiligen Drei Königen, Faksimileausgabe der deutschen Bearbeitung von Karl Simrock aus dem Jahre 1842, Omega Verlag Kassel 1979, ISBN 3-88556-000-3
- ↑ Bezzenberger, S. 69 ff.: "Pfarrer Johannes Letzner (gestorben 1613), der eine Reihe von Jahren in Marienau lebte, berichtet, daß Johannes von Hildesheim im Chor der Klosterkirche rechts neben dem Stifter des Klosters bestattet wurde. Sein Grabstein trug folgende Inschrift in lateinischer Sprache. "Unter diesem Stein ruhen die Gebeine, im Himmel aber ist der geistliche Leib des ehrwürdigen Paters Johannes von Hildesheim, des rastlos tätigen Priors dieses Konvents, gestorben am 5. Mai 1375" ".
- ↑ Bezzenberger, S. 66f.:"Wie sich auf mittelalterlichen Bildern weder der Name des Künstlers noch das Entstehungsjahr findet, so hat auch der Verfasser des Buches von den Heiligen Drei Königen keinen Hinweis auf seine Person gegeben. Aus späteren Zeugnissen ergibt sich jedoch eindeutig die Verfasserschaft durch den Karmelitermöch Johannes von Hildesheim. ... Der älteste Hinweis findet sich in einem Nachtrag am Ende einer aus dem 14. Jahrhundert stammenden Handschrift, die in dem Hildesheimer Stadtarchiv aufbewahrt wird: "Vollendet ist die Legende der Drei Könige, die Bruder Johannes von Hildesheim vom Orden der Karmeliter für den Bischof von Münster verfaßte. Sie erglänzte im Jahre des Herrn 1370." (mit Photo)"
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