Klosterkirche Wettingen

Klosterkirche Wettingen
Kirchenschiff Konversenkirche

Die Klosterkirche Wettingen ist das Kirchengebäude des ehemaligen Zisterzienserklosters Wettingen im Schweizer Kanton Aargau. Sie besteht aus der Mönchs- und der Konversenkirche, die durch ein Gitter und eine dahinter liegende Bilderwand voneinander abgetrennt sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Klosterkirche wurde im 13. Jahrhundert bei der Klostergründung erbaut und 1256 geweiht.[1] Diese Kirche wurde mehrmals umgebaut und erweitert. Im Jahre 1507 wurde die Kirche und der Grossteil des Klosters durch einen Brand zerstört. Im 18. Jahrhundert wurde das Kirchenschiff barockisiert. Mit der Aufhebung des Klosters während des Aargauer Klosterstreits im Jahre 1841 ging die Klosterkirche in den Besitz des Kantons Aargau über. Der Kanton gestattete allen Landeskirchen die Nutzung der Kirche, so fanden in der Klosterkirche bis zur Errichtung einer eigenen Kirche im Jahre 1939 auch die reformierten Gottesdienste statt. Heute werden wöchentlich römisch-katholische und christkatholische Gottesdienste gefeiert, während die reformierte Kirchgemeinde 1939 gegenüber dem Kanton auf ihr Gottesdienstrecht verzichtete. Heute kann die Klosterkirche auch für Hochzeiten gemietet werden.

Ausstattung

Glocken

Klosterkirche mit den Jalousien im Dach des linken Seitenschiffs
Orgel auf dem Empore

Die Klosterkirche ist mit acht Glocken ausgestattet, die eine c-Dur-Tonleiter bilden. Sieben dieser Glocken wurden 1639 von der Glockengiesserei Rossier gegossen. Die achte Glocke, die in G' gestimmt ist, stammt aus dem Jahre 1938 und wurde bei der Firma H. Rüetschi in Aarau gegossen. Im Zwiebelzurm der Kirche befinden sich vier Glocken (G', A', H' und C'), die anderen hinter den Jalousien im Dach der Kirche (vgl. Foto rechts).[2]

Orgeln

Bereits um 1475 erhielt die Klosterkirche ihre erste Orgel auf dem Lettner. Zu Beginn des 17. Jahrhundert wurden unter Abt Peter Schmid zwei neue Orgeln gebaut, wobei die eine das vorherige Instrument auf dem Lettner ersetzte. Sie wurde von Orgelbauer Hans Werner Muderer aus Freiburg i. Br. für 300 Gulden errichtet. Die zweite Orgel wurde von Muderers Sohn Hans auf der Empore erbaut und ab Mai 1610 benutzt. Der Preis für diese Orgel betrug 3100 Gulden, die ratenweise bezahlt wurden. Erst für das Jahr 1860 ist eine Reparatur für die Orgel auf dem Lettner belegt, die von Samuel Furter aus Ammerswil durchgeführt wurde. Für das Jahr 1865 ist die Reparatur der Orgel auf der Empore belegt. Diese Orgel wurde um 1904 durch eine neue ersetzt, die von Friedrich Goll aus Luzern errichtet wurde. Das vorhandene Rückpositiv der vorherigen Orgel wurde dabei als Attrappe übernommen. Da die Kirche um 1949 in einem schlechten Zustand war, musste die Goll-Orgel ersetzt werden. Die neue Orgel wurde von der Firma Metzler gebaut. Da die Orgel durch die direkte Lichteinwirkung und das offene Pfeiffenwerk störungsanfällig und häufig verstimmt war, wurde bei der Renovation der Kirche von 1990 bis 1995 die frühere Bossard-Orgel von Armin Hauser aus Kleindöttingen rekonstruiert. Auf dem Lettner wurde bei dieser Renovation von der Firma Graf aus Sursee eine neue Orgel gebaut.[3]

Weblinks

 Commons: Klosterkirche Wettingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wettingen Vom Klosterdorf zur Gartenstadt, S. 25
  2. http://www.kanti-wettingen.ch/kloster_glocken.cfm Über die Glocken der Klosterkirche
  3. Über die Orgeln der Klosterkirche
47.4565548.315671

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wettingen — Basisdaten Staat: Schweiz Ka …   Deutsch Wikipedia

  • Wettingen-Mehrerau — Basisdaten Staat Österreich Kirchenprovinz Immediat Abt Anselm van der Linde OCi …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Wettingen — Langhaus der Klosterkirche Wettingen Lage Schweiz …   Deutsch Wikipedia

  • Abtei Wettingen-Mehrerau — Basisdaten Staat Österreich Kirchenprovinz Immediat Abt Anselm van der Linde OCi …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Wettingen-Mehrerau — Basisdaten Staat Österreich Kirchenprovinz Immediat Abt Anselm van der Linde OCi …   Deutsch Wikipedia

  • Reformierte Kirche Wettingen — Der Innenrau …   Deutsch Wikipedia

  • Wettinger Jesuskind — Das Wettinger Jesuskind ist ein Heiligenbild. Es hängt über dem Altar der Kreuzgangskapelle in der ehemaligen Zisterzienserabtei Maris Stella (dt. Maria Meerstern), dem Kloster Wettingen im Kanton Aargau in der Schweiz …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Gnadenthal (Aargau) — Klosterkirche und Zentralbau Das Kloster Gnadenthal bei Niederwil im Kanton Aargau ist ein ehemaliges Kloster. Es befindet sich rund zwei Kilometer nördlich des Dorfzentrums am Ufer der Reuss. Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts lebten die Frauen… …   Deutsch Wikipedia

  • Tänikon — Klosterkirche Tänikon, links ehemaliges Refektorium Kloster Tänikon Wappen Das Kloster Tänikon wurde ungefähr im Jahr 1249 als Zisterzienserinnenkloster gegründe …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Tänikon — Klosterkirche Tänikon, links ehemaliges Refektorium …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”