Knaupsholz-Granit

Knaupsholz-Granit

Der Knaupsholz-Granit wird im Forstrevier Knaupsholz zwischen dem kleinen Ort Drei Annen Hohne und Schierke, einen Kilometer östlich des Bahnhofs Schierke in Sachsen-Anhalt abgebaut. Der Knaupsholz-Granit gehörte „lange Zeit zu den wichtigsten Werksteinen der ehemaligen DDR“.[1]

Inhaltsverzeichnis

Mineralbestand

Der Knaupsholz-Granit ist graurötlich gefärbt und grobkörnig. Er enthält 33,5 Prozent Quarz, 45,9 Prozent Alkalifeldspat, 15,1 Prozent Plagioklas, 4,8 Prozent Biotit und Chlorit sowie 0,7 Prozent Erzminerale wie Magnetit, Pyrit, Hämatit und 0,7 Akzessorien. Die Alkalifeldspatkristalle können bis zu 18 mm groß sein.[2]

Die Ausbeute im Steinbruch Knaupsholz beträgt 10–20 Prozent Sägeblöcke und 80 Prozent Gewinnungsschutt. Es können maßhaltige große Rohblöcke gewonnen werden.[2]

Vom Knaupsholz-Granit gibt es zwei Handelssorten für Naturwerksteinarbeiten, den Knaupsholz rot und Knaupsholz beige.

Geschichte des Steinbruchs

Der Steinbruch wurde um 1903 unmittelbar neben der 1898 erbauten Brockenbahn in Betrieb genommen. Zum Steinbruch existierte ein Anschlussgleis zur Harzquerbahn und die Gewinnung erfolgte mit manuellen Steinspaltwerkzeugen wie auch die Bearbeitung. Der Transport des Steinmaterials zur Brockenbahn wurde mit Kipploren auf zwei Bahnen vorgenommen. 1937 wurde ein neues Steinbruchsgelände erschlossen und die Werkstücke in Wernigerode bearbeitet. Ab 1939 war der Steinbruch an das elektrische Netz angeschlossen, dadurch konnten Maschinen eingesetzt werden. Zur Verladung war ein Derrick-Kran aufgebaut, der Lasten bis zu fünf Tonnen hob.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieg im Mai 1945 wurde der Steinbruchbetrieb kurzfristig eingestellt und am 1. Juni 1945 wieder eröffnet. Am 5. November 1945 folgte die Enteignung. Im Steinbruch kam ein weiterer Derrickkran und Maschinen zum Einsatz und die Transportprobleme wurden mit einem Kabelkran angegangen. Der Knaupsholz-Granit war in der DDR einer der wichtigsten Werksteine.

Nach der Wende wurde der Steinbruch aufgekauft und er ist bis zum heutigen Tag im Betrieb.[3]

Literatur

  • Kurt Mohr: Geologie und Mineralstätten des Harzes. S. 223 ff., 2. Auflage, Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1933, ISBN 3510651545

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Friedrich Müller: Der Knaupsholz-Granit aus dem Harz, in: Naturstein 1991 Online Verfügbar, abgerufen am 26. Juli 2009
  2. a b Werner Schwate: Harzer Granit - Abbau und Verwendung: in Stein 1993 W. Online auf www.baufachinformation verfügbar, abgerufen am 26. Juli 2009
  3. Steinbruch Knaupsholz, hrsg. von der Interessensgemeinschaft Harzer Schmalspurbahnen, abgerufen am 26. Juli 2009
51.77004410.698109

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