Zweiteilige Schuppensegge

Zweiteilige Schuppensegge
Zweiteilige Schuppensegge
Zweiteilige Schuppensegge (Kobresia simpliciuscula)

Zweiteilige Schuppensegge (Kobresia simpliciuscula)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Schuppenseggen (Kobresia)
Art: Zweiteilige Schuppensegge
Wissenschaftlicher Name
Kobresia simpliciuscula
(Wahlenb.) Mack.

Die Zweiteilige Schuppensegge, auch Zweiteiliges Schuppenried oder Kobresie genannt (Kobresia simpliciuscula (Wahlenb.) Mack., syn. Kobresia caricina, Kobresia bipartita) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schuppenseggen in der Familie der Sauergrasgewächse. Sie wurde erstmals gültig beschrieben im Jahre 1803 durch den schwedischen Botaniker Göran Wahlenberg als Carex simpliciuscula.

Beschreibung

Die Art ist ausdauernd und wächst in Rasen. Die Stängel sind starr aufrecht, 3-20(30) cm hoch und etwa 1 mm dick, glatt oder nur oben etwas rau, fast stielrund oder undeutlich dreikantig. Die Blattscheiden sind hellbraun und matt. Die Blattspreiten sind schmal, bis etwa 2 mm breit, kürzer als der Stängel und am Rand rau. Der Blütenstand ist endständig, 1-3 cm lang und aus dicht gedrängten Ähren zusammengesetzt, von denen jede wieder aus mehreren Ährchen zusammengesetzt ist. Diese sind am Grunde weiblich, im oberen Teil männlich. Das Tragblatt der untersten Ähre hat oft eine laubartige Spitze und ist so lang wie die Ähre. Die Tragblätter der einblütigen Ährchen sind etwa 4 mm lang, gekielt, rotbraun und am Rand weißhäutig. Die männlichen Blüten enthalten 3 Staubblätter. Die weiblichen Blüten enthalten 3 Narben. Die Frucht ist am Griffelrest stachelspitzig und etwa 3 mm lang. Die Chromosomenzahl ist 2n = 70-75.

Die Pflanze blüht zwischen Juli und August.

Vorkommen

Die Zweiteilige Schuppensegge kommt vor in Quellfluren, in Flachmooren, auf Kiesbänken, auf sickernassen, kalkhaltigen Kies- oder Sandböden. Sie ist eine Kennart des Kobresietum simpliciusculae und gedeiht in den Alpen in Höhenlagen zwischen 1300 und 2620 m. Ihr Verbreitungsgebiet ist auf die nördliche Halbkugel begrenzt und reicht von Nordeuropa, den Pyrenäen, Alpen und den Karpaten bis Zentralasien, Sibirien, dazu nach Grönland und Nordamerika.

Literatur

  • Wolfram Schultze-Motel: Kobresia. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band II, Teil 1. 3. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1967-1975, ISBN 3-489-54020-4, S. 92-96.
  • Arthur Oliver Chater: Kobresia. In: T.G. Tutin u. a.: Flora Europaea. Band 5. Cambridge University Press, 1980. ISBN 0-521-20108-X, S. 289-290.
  • Peter William Ball: Kobresia. In: Flora of North America. Band 23. 2002, ISBN 0-19-515207-7, S. 252-253.
  • Shuren Zhang, Henry J. Noltie: Kobresia. In: Flora of China. Band 23. 2010, S. 165-284.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5.

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