- Kohlenstoffplanet
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Ein Kohlenstoffplanet, auch als Diamantplanet oder Karbitplanet bezeichnet, ist eine hypothetische Form eines Planeten, welche von Marc Kuchner vorgeschlagen wurde. Ein solcher Planet sollte sich aus protoplanetaren Staubscheiben formen können, die sehr reich an Kohlenstoff und arm an Sauerstoff sind. Die Entwicklung eines solchen Planeten sollte nach Erkenntnissen der Planetenforschung von derjenigen von siliziumreichen Planeten (wie der Erde, der Venus etc.) abweichen.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Wie die bekannten terrestrischen Planeten sollte auch ein Kohlenstoffplanet einen Eisenkern besitzen. Um diesen Kern herum sollten sich Schalen von Siliciumcarbid und Titancarbid bilden auf welchen wiederum eine dicke Schicht Kohlenstoff ruhen sollte. Diese Kohlenstoffschicht dürfte aus Graphit bestehen, außerdem, wenn genügend Druck zu seiner Erzeugung vorhanden ist, könnten Diamanten bei Vulkanausbrüchen ausgeworfen werden und regelrechte Berge auf der Oberfläche bilden. Auf der Oberfläche sollten darüber hinaus verschiedene Kohlenwasserstoffe (z.B. Methan) und Gase wie Kohlenmonoxid vorhanden sein. Sollte Wasser auf solchen Planeten vorhanden sein, könnte ein sich eventuell entwickelndes Leben einen Stoffwechsel aufweisen, der gewissermaßen das Gegenteil dessen ist, was man von der Erde kennt: Lebewesen würden Sauerstoff als Nahrung zu sich nehmen und dieses über die kohlenstoffhaltige Atmosphäre veratmen.
Der Pulsar PSR 1257+12 könnte von einem Kohlenstoffplaneten umkreist werden. Außerdem erwartet man Kohlenstoffplaneten in der Nähe des galaktischen Zentrums, da Sterne dort einen höheren Anteil an Kohlenstoff haben als zum Beispiel die Sonne. Durch die Akkumulation von Elementen höherer Ordnungszahl im Zeitverlauf (durch Kernfusion innerhalb der Sterne mit anschließendem Freisetzen durch Supernovae) könnte die Konzentration von Kohlenstoff dort die nötige Höhe bereits erreicht haben.
Charakteristika
Kohlenstoffplaneten sollten eine ähnliche Dichte haben wie Planeten mit überwiegend siliziumhaltigem Mantel. Daher dürfte es schwer werden, sie von solchen zu unterscheiden. Geologische Strukturen wie Flüsse und Berge können auch vorhanden sein, freilich mit anderen Elementen (z.B. Meere die nicht aus Wasser, sondern aus Ölen bestehen). Sollte die Temperatur bestimmte Werte nicht überschreiten (etwa 350 K), könnten sich langkettige Moleküle bilden, die sich in der Atmosphäre ansammeln und schließlich auf die Oberfläche abregnen sollten.
Das von der NASA geplante Terrestrial Planet Finder-Projekt sollte in der Lage sein, Kohlenstoffplaneten, wenn sie existieren, zu entdecken.
Siehe auch
Weblinks
- arXiv:astro-ph/0504214 Marc J. Kuchner, Extrasolar Carbon Planets
- Ker Than: Star's Planets Might Have Mountains of Diamonds, Space.com. 7. Juni 2006.
Kategorien:- Planetologie
- Hypothetisches Objekt
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