Konrad Küster (Mediziner)

Konrad Küster (Mediziner)

Konrad Küster (* 2. Februar 1842 in Kalkofen (poln. Wapnica), Insel Wollin; † 17. September 1931 in Berlin) war ein deutscher Arzt und Publizist.

Leben und Wirken

Nach Besuch des Marienstiftsgymnasiums in Stettin studierte er Medizin an den Universitäten Bonn, Würzburg und Berlin. Nach erfolgter Promotion zum Dr. med. in Berlin ließ er sich hier als praktischer Arzt nieder. Als solcher erhielt er später den Titel Geheimer Sanitätsrat. An den Feldzügen 1866 und 1870/71 nahm er als Truppenarzt teil. 1883 wurde er als Bruder der Bonner Frankoniaburschenschaft und Präsident des Festcommerses alter Burschenschaften, in Abspaltung vom Allgemeinen Deputierten-Convent (ADC), zum Begründer des Allgemeinen Deutschen Burschenbundes als Reformburschenschaft (zur Gestaltung des studentischen Lebens im Sinne der Urburschenschaft) und zugleich dessen langjähriger Vorsitzender. Von 1887 bis 1905 gab er die "Allgemeine Deutsche Universitätszeitung" als Zeitschrift für geistige Bestrebungen, Organ der Deutschen Akademischen Vereinigung, Organ der Frauengruppe der Deutschen Akademischen Vereinigung und Organ für Mitteilungen aus dem Allgemeinen Deutschen Burschenbunde, heraus. Weiterhin wirkte er als Vorstandsmitglied bzw. 2.Vorsitzender des "Deutschen Kriegerbundes", als Vorsitzender der "Vereinigung für Volksunterhaltung", sowie als Vorstandsmitglied des Schillertheaters.

Seine letzte Ruhestätte befindet sich nach Umbettung auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Schriften

  • De morborum cutaneorum divisione nomenclatura, Berlin 1865. (Diss.)
  • Ueber die Truppenärzte im Felde. Aus eigenen Erlebnissen und Erfahrungen, Berlin 1872.
  • Arzt und Publikum. Medicinische Skizzen für Laien und praktische Ärzte, Berlin 1874.
  • Zur Reform der Burschenschaften: Rede des Präsidenten des Festcommerses alter Burschenschaften, gehalten am Tage nach dem Feste auf Tivoli in Berlin am 21.Januar 1883, Berlin 1885.
  • Die Kindererziehung auf naturwissenschaftlicher Grundlage, Gütersloh 1897.
  • Das Griserin und seine Widersacher. Eine wissenschaftliche Tragödie. Eine Flucht in die Öffentlichkeit gegen Lug und Schein, Berlin 1905.
  • Ernstes und Heiteres aus grosser Zeit. Kriegserinnerungen von 1866 und 1870/71, Berlin 1907.
  • Gesammelte Schriften, 3Bde., Berlin 1907-1908.
  • Eines Burschen Frohnatur. Erinnerungen, Marburg/Lahn 1911.
  • Blicke in Gegenwart und Zukunft. Gesammelte Kriegsaufsätze, Berlin 1917.
  • Deutschland als Volksstaat mit Papierwährung und zinslosem Geld, Berlin 1920.
  • Schlüssel zur Lösung der Welträtsel, Leipzig 1925.

Literatur

  • Kürschners Deutscher Gelehrtenkalender, 4(1931).
  • Richard Wrede: Das geistige Berlin, Bd.2, Berlin 1898.
  • Julius Leopold Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des 19. Jhdts., Berlin 1901.
  • P.Wentzke/G.Heer: Geschichte der Deutschen Burschenschaften, 4Bde., Heidelberg 1919-1929. [mit Küster-Bild]
  • Helmut Krausmüller/Ernst Angerer/Martin Pabst: Die Geschichte des Allgemeinen Deutschen Burschenbundes (ADB) 1813-1933 und das Schicksal der ehemaligen ADB-Burschenschaften, Jever 1989.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Konrad Küster — ist der Name folgender Personen: Konrad Küster (Mediziner) (1842–1931), deutscher Arzt und Publizist Konrad Küster (Musikwissenschaftler) (* 1959), deutscher Musikwissenschaftler Diese Seite ist eine Begriffsklärung …   Deutsch Wikipedia

  • Küster — steht für: Küster (Kirche), einen Kirchenangestellten Küster (Unternehmen), eine Unternehmensgruppe Druckerei J. D. Küster, eine Druckerei Küster ist der Familienname folgender Personen: Ernst Küster (Botaniker) (1874–1953), deutscher Botaniker… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Stuttgart — Die folgenden Listen enthalten: In Stuttgart geborene Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Stuttgart hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Viele sind im Laufe ihres… …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Stuttgart — Die folgenden Listen enthalten: In Stuttgart geborene Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Stuttgart hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Viele sind im Laufe ihres… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten der Stadt Stuttgart — Die folgenden Listen enthalten: In Stuttgart geborene Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Stuttgart hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Viele sind im Laufe ihres… …   Deutsch Wikipedia

  • Südwestkirchhof Stahnsdorf — Versiegter Brunnen Südwestkirchhof der Berliner Stadtsynode in Stahnsdorf oder kurz Südwestkirchhof Stahnsdorf sind die Bezeichnungen für den im Jahr 1909 angelegten Friedhof der evangelischen Kirchengemeinden des Berliner Stadtsynodalverbandes… …   Deutsch Wikipedia

  • Berühmte Persönlichkeiten der Philipps-Universität Marburg — Bekannte Persönlichkeiten der Philipps Universität Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Professoren 1.1 Theologie 1.2 Rechtswissenschaften 1.3 Wirtschaftswissenschaften 1.4 Medizin …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Persönlichkeiten der Philipps-Universität Marburg — Bekannte Persönlichkeiten der Philipps Universität Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Professoren 1.1 Theologie 1.2 Rechtswissenschaften 1.3 Wirtschaftswissenschaften 1.4 Medizin …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Esskultur im Mittelalter — Bankett am Hof des französischen Königs Karl V. (Zentrum) im Jahre 1378 in Paris. Zu Gast sind Kaiser Karl IV. und sein Sohn Wenzel. Jeder Teilnehmer des Banketts hat zwei Messer, einen Salzbehälter, Serviette, Brot …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”