Konrad von Gundelfingen

Konrad von Gundelfingen

Konrad von Gundelfingen (* vor 1284; † nach 1298) war von 1288 bis 1291 Gegenabt in der Fürstabtei St. Gallen. Die Gundelfinger, zu deren Geschlecht er gehörte, hatten ihren Stammsitz Hohen-Gundelfingen im heute württembergischen Amt Münsingen.

Zunächst war Konrad im Kloster Kempten Nachfolger des Administrators Rudolf von Hohenegg gewesen. Zu jener Zeit war sein Namensvetter Konrad III. von Gundelfingen (1286–1302) Abt in jenem Kloster. Zwischen dem 10. und 15. Oktober 1288 setzte Rudolf von Habsburg den Administrator Konrad in St. Gallen als Gegenabt ein, als Wilhelm von Montfort, wegen seiner Politik geächtet wurde, was dem König sehr gelegen kam. Die Bürger der Fürstabtei waren damit jedoch nicht einverstanden, und wollten eigentlich Wilhelm zurück. Konrad führte, zusammen mit dem ebenfalls königstreuen Ulrich von Ramschwag, einen erbitterten Krieg gegen Wilhelm. Dabei gewann er die Hoheit über verschiedene wichtige Burgen der Abtei, darunter die Clanx bei Appenzell, Wildberg, Iberg und Alt-Toggenburg. Auch sonst war Konrad selten in St. Gallen, sondern sehr oft im Gefolge des Königs unterwegs.

Durch die vielen Kriege brachte er die Fürstabtei finanziell an den Rand des Ruins, so dass er kaum noch den Sold seines Heeres bezahlen konnte. Immer wieder wurden Besitztümer des Klosters veräußert, um den Krieg fortzusetzen. Als nun Rudolf starb, schlug die Lage rasch um und Konrad wurde zusammen mit dem Vogt von den Bürgern verjagt. Wilhelm konnte nun zurückkehren, was er den Bürgern in der Handfeste vom 31. Juli 1291 hoch anrechnete. Konrad versuchte noch, von der Burg Schwarzenbach aus, Wil zu erobern, was aber misslang. 1292 zog er sich nach Kempten zurück und gab sich mit einer Ausgleichszahlung von 100 Mark zufrieden.

Siehe auch

Literatur

Quellen


Vorgänger Amt Nachfolger
Wilhelm von Montfort Abt von St. Gallen
1288–1291 (gleichzeitig mit Wilhelm von Montfort)
Wilhelm von Montfort

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