Kornspeicher Die Eiche

Kornspeicher Die Eiche
Die Eiche an der Untertrave

Der Kornspeicher „Die Eiche“ ist ein denkmalgeschütztes Speichergebäude in der Lübecker Altstadt.

Das Grundstück An der Untertrave 34 wurde im Jahr 1323 erstmals als mit einem Kornhaus bebaut urkundlich erwähnt. Zu dem Grundstück gehörte damals noch ein Gang, der mit kleineren Buden bebaut war und Harder Gang genannt wurde. Im Jahr 1873 errichtete der Lübecker Kaufmann und spätere Senator Henry Mann das heute noch bestehende Speichergebäude mit sechs Geschossen am Lübecker Hansahafen, wobei Gang samt Buden bei dieser Gelegenheit mit überbaut wurden. Als Bestandteil des Mannschen Familienvermögens spielt Die Eiche auch im Werk seines Sohnes Thomas Mann eine kleine Rolle. In den Buddenbrooks wird er namentlich neben den anderen Speichern der Firma Mann genannt. Der turmartige Speicher war als Kornspeicher konzipiert. Die Schaufassade wurde in Formen des Historismus in Backstein ausgeführt. Der kleine Treppengiebel ist ein neugotisches Zugeständnis an den damals in Lübeck noch überwiegenden Baustil. Die Eiche wurde 1973 unter Denkmalschutz gestellt und nach Aufgabe der Nutzung als Speicher über lange Jahre von einer Segelmacherei und Taklerei genutzt. Dann wurde er in den 1990er Jahren saniert und zu einem Möbelgeschäft umgebaut. Heute wird das Speichergebäude Die Eiche von einem Auktionshaus als Ausstellungs und Geschäftsraum genutzt.

Fünf weitere Hafenspeicher der Firma Mann befanden sich am Lübecker Hafen An der Untertrave, Nrn. 16, 24, 33, 71 und 87. Sie trugen ebenfalls Namen, aber nur Die Eiche ist in annäherndem Ursprungszustand erhalten.

Literatur

  • Antjekathrin Graßmann: Lübeck Lexikon. Lübeck 2006.
  • Klaus J. Groth: Weltkulturerbe Lübeck - Denkmalgeschützte Häuser. Verlag Schmidt-Römhild, 1999, S. 39 ff.
  • Hans Wißkirchen: Spaziergänge durch das Lübeck von Thomas und Heinrich Mann. Zürich/Hamburg 1997.
53.5370439.84375

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