Thomas Johann Heinrich Mann

Thomas Johann Heinrich Mann
Thomas Johann Heinrich Mann
Hermes im Familienwappen des Vaters von 1840
Grabstätte der Familie Mann auf dem Burgtorfriedhof in Lübeck; die Grabplatte trägt die Lebensdaten Thomas Johann Heinrich Manns

Thomas Johann Heinrich Mann (* 22. August 1840 in Lübeck; † 13. Oktober 1891 in Lübeck) war ein Lübecker Kaufmann, Senator und Vater der beiden Schriftsteller Thomas und Heinrich Mann.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Thomas Johann Heinrich (genannt Henry) wurde als zweites Kind von Johann Siegmund Mann jr. (1797–1863) und Elisabeth Marty (1811–1890) geboren. Er hatte insgesamt vier Geschwister: Elisabeth (1838–1917), Johannes (1842–1844), Olga Marie (1845–1886) und Friedrich (genannt Friedel; 1847–1926).

Er übernahm 1862 die von seinem Großvater 1790 gegründete Firma Joh. Siegm. Mann, Commissions- und Speditionsgeschäfte. Nur einen Monat nach der Firmenübergabe starb sein Vater, und er trug jetzt die alleinige Verantwortung für das Geschäft und bestimmte damit auch die Geschicke der Familie.

1869 heiratete er Julia da Silva-Bruhns (1851–1923). Ihr Vater war der nach Brasilien ausgewanderte Lübecker Kaufmann Johann Hermann Ludwig Bruhns (1821–1893). Ihre Mutter Maria Luiza da Silva entstammte einer reichen, portugiesisch-stämmigen Plantagenbesitzer-Familie. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor, die beiden späteren Schriftsteller Heinrich (1871–1950) und Thomas (1875–1955), sowie Julia (genannt Lula; 1877–1927), Carla (1881–1910) und Victor (1890–1949).

Er war seit 1864 Königlich Niederländischer Konsul. 1877 wurde er vom Senat der Freien Reichsstadt Lübeck zum Senator für Wirtschaft und Finanzen gewählt. Er war damit nach dem Bürgermeister der wichtigste Politiker und dem Rang nach Minister eines deutschen Bundesstaates. Senator Mann wohnte Breite Straße Nr. 38. Das Haus wurde 1904 abgerissen und die Lage ist heute durch den Thomas-Mann-Stein des Bildhauers Ulrich Beier markiert.

Am 13. Oktober 1891 starb er in Folge einer Blasenkrebserkrankung. Beigesetzt wurde er im Familiengrab auf dem Lübecker Burgtorfriedhof, der später auch Schauplatz war in Thomas Manns Roman Buddenbrooks.

In seinem Testament veranlasste er die Liquidation der Firma und den Verkauf des Wohnhauses, da seine Söhne „nicht nach seinem Wunsch waren“, und hinterließ so seiner Familie ein beachtliches Vermögen, allerdings wurden nur die Zinsen ausbezahlt.

Seine Frau verließ nach seinem Tod Lübeck und zog mit den drei jüngeren Kindern nach München. Sie starb 1923 in Weßling.

Mit dem Kornspeicher Die Eiche steht noch ein von ihm 1873 für die Firma Mann errichteter Kornspeicher im halbwegs ursprünglichen Zustand am Lübecker Stadthafen.

Siehe auch

Literatur

  • Michael Stübbe: Die Manns; Genealogie einer deutschen Schriftstellerfamilie. Verlag Degener & Co., Insingen bei Rothenburg o.d.T. 2004, ISBN 3-7686-5189-4.
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie von den Anfängen der Stadt bis auf die Gegenwart. I. Die Ratslinie Nr. 1–1041. II. Anmerkungen. III. Register, Verlag Max Schmidt-Römhild, Lübeck, 1925

Galerie


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