Otto Krauske

Otto Krauske

Otto Krauske (* 16. Oktober 1859 in Potsdam; † 8. August 1930 in Königsberg (Preußen)) war ein deutscher Historiker und Hochschullehrer in Göttingen und Königsberg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn des Potsdamer Apothekers Friedrich Krauske und seiner Ehefrau Ottilie geb. Dippold verlor Krauske früh seinen Vater. Er besuchte das Gymnasium in Potsdam und studierte seit 1879 in Heidelberg Jura, seit 1880 in Berlin Geschichte. Tief beeindruckt war er von Leopold von Ranke, einem Schüler von Droysen, Treitschke, Koser und Schmoller.

1884 promovierte er zum Dr. phil.[1] und arbeitete mit Schmoller und Koser im Auftrage der Historischen Kommission der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Durch die Zusammenarbeit mit Schmoller über die Behördenorganisation und allgemeine Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert verlegte sich Krauske auf den Gegenstand seiner wissenschaftlichen Lebensaufgabe, die Person des Königs Friedrich Wilhelm I.

Seit 1894 habilitierter Privatdozent in Berlin, wurde Krauske schon 1895 zum a. o. Professor für Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen ernannt.

Als Nachfolger von Hans Prutz wurde er 1902 auf den Lehrstuhl der Albertus-Universität berufen.[2] 1905 gab er die Briefe König Friedrich Wilhelms I. in den Acta Borussica heraus. Seitdem lebte Krauske ganz seinem Lehramt und trat nur noch mit einzelnen Aufsätzen hervor. Als Lehrer wirkte er höchst anregend und erfolgreich und erwies sich als väterlicher Freund seiner Schüler. Über das bei Gelehrten bis dahin gewohnte Maß hinaus ging er mit Vorträgen in die Öffentlichkeit. Seit 1902 gehörte er dem Verein für die Geschichte von Ost- und Westpreußen an und wirkte nicht nur im wissenschaftlichen, sondern auch im administrativen Bereich. 1923 wurde er der erste Vorsitzende der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung.

Er litt schwer am unglücklichen Ausgang des Ersten Weltkriegs und seinen Folgen, zumal sie ihn auch durch die Begleitumstände seiner Entlassung 1925 hart trafen.[3]

Werke

  • III. Band der Staatsschriften Friedrichs des Großen, 1892
  • Acta Borussica, Band 1 und 2, 1894-1901

Einzelnachweise

  1. Dissertation: Entwicklung der ständigen Diplomatie
  2. Hans Prutz
  3. Christian Krollmann: Altpreußische Biographie, im Auftrag der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung. Königsberg 1941

Weblinks


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