- Chagrin
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Chagrin (vom türkischen sağrı für Kruppe) bezeichnet eine Ledersorte aus der Rückenhaut der Pferde, Kamele, Esel, Maultiere und anderer Tiere.
Chagrin-Leder ist ein durch Körner, die in das noch feuchte Leder gedrückt und später wieder herausgeschüttelt werden, genarbtes und auf der Oberfläche mit feinen, dicht aneinander liegenden Erhöhungen und Vertiefungen versehenes Material, das eine starke Dicke aufweist. Es kann weiß oder auch anders gefärbt werden.
Man benutzte Chagrin für das Pferdezeug, für Säbelscheiden, Futterale und Bucheinbände. Das Verfahren für diese besondere Art des Leders war lange Zeit nur im Orient, in Astrachan, Konstantinopel und Bulgarien bekannt, bis man darauf kam, es mittels erhitzter Walzen und Platten nachzuahmen. Dabei wurde das Leder gewissermaßen granuliert und graviert.
Als preiswerten Ersatz für das teure Leder verwendete man für Bucheinbände auch Chagrinpapier, ein im Aussehen ähnliches und gepresstes Papier.
Unter echtem Chagrin versteht man die fein granulierte Haut der Haifische, die zum Bezug von Dosen, Büchsen, Büchern etc. verwendet wurde.
In der Polarisationsmikroskopie bezeichnet man mit Chagrin die Stärke des Reliefs an der Ober- und Unterseite von Dünnschliffen. Durch Ermittlung des Chagrins lässt sich auf den Brechungsindex des untersuchten Minerals schließen. Ist der Unterschied des Brechungsindex zwischen Dünnschliff und umgebendem Medium, in der Regel ein Kunstharz, hoch, so wird auch das Chagrin kräftiger. Ist er hingegen klein oder gar null, so wird auch die Reliefstruktur geringer bzw. verschwindet.
Siehe auch
- Das Chagrinleder, Roman von Honoré de Balzac
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