Kriegsschule Ludwigsburg

Kriegsschule Ludwigsburg
Kriegsschule Ludwigsburg
Schulform Kriegsschule
Gründung 23. Juni 1830
Ort Ludwigsburg
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 50′ 46,3″ N, 9° 1′ 40,4″ O48.8461891671549.0278840747288Koordinaten: 48° 50′ 46,3″ N, 9° 1′ 40,4″ O
Träger Württembergisches Kriegsministerium
Website Kriegsschule Ludwigsburg im Landesarchiv Baden-Württemberg

Die Kriegsschule Ludwigsburg war eine Offiziersbildungsanstalt des Heeres in Ludwigsburg zu Zeiten des Königreiches Württemberg. Sie wurde durch königliche Ordre vom 23. Juni 1820 errichtet und am 30. März 1874 durch königliche Ordre wieder aufgelöst. Die Kriegsschule war dem Generalquartiermeisterstab, später dem Kriegsministerium des Königreiches, unterstellt. Sie befand sich in der Hinteren Schlossstraße 24 im späteren Gebäude des Bezirkskommandos Ludwigsburg, des späteren Regimentstabes des Reichswehr-Infanterie-Regiments 15.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stadt Ludwigsburg entstand zu Anfang des 18. Jahrhunderts durch den Bau des größten unzerstörten Barockschlosses Deutschlands unter Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg. 1800 wurde Württemberg von Frankreich unter Napoleon Bonaparte besetzt und zum Bündnis mit Frankreich gezwungen. 1806 nahm Kurfürst Friedrich die von Napoléon verliehene Würde des Königs von Württemberg an. 1812 wurde in Ludwigsburg das württembergische Heer für Napoleons Russlandfeldzug aufgestellt. Aus diesem Feldzug kehrten von dem ursprünglichen Kontingent von 15.800 württembergischen Soldaten nur einige Hundert zurück.

1805 wurde in der Garnisonsstadt ein Kadetteninstitut gegründet. Das Institut hatte den Auftrag, junge Männer, die das 16. Lebensjahr vollendet hatten, in einem vierjährigen Kursus in militärtechnischen und wissenschaftlichen Fächern zu Offizieren heranzubilden. Dieses Kadetteninstitut wurde 1817 wieder aufgelöst. Um jedoch rechtzeitig für Offiziersnachwuchs zu sorgen, wurde drei Jahre später eine württembergische "Offizier-Bildungs-Anstalt" ins Leben gerufen. Die Organisation erfolgte nach den Vorschlägen des Generalquartiermeisters Ferdinand Freiherr Varnbüler von und zu Hemmingen.

1852 wurde die Offiziersbildungsanstalt offiziell in Kriegsschule umbenannt. Im Rahmen einer Neuorganisation vereinigte die Kriegsschule die Einrichtungen einer preußischen Kadettenschule und einer preußischen Kriegsschule. Ziel war die praktische und fachwissenschaftliche Ausbildung der Offiziersanwärter aller Waffengattungen, die vor Zulassung zur Offiziersprüfung zum Besuch einer Kriegsschule verpflichtet waren. Dem Besuch der Kriegsschule ging eine Dienstzeit bei der Truppe voran. Der Lehrplan der Kriegsschule umfasste Taktik, Heeresorganisation, Waffenlehre, Befestigungslehre, Geländelehre und Aufnehmen mit Planzeichnen, Militärgeschäftsstil und Dienstkenntnis. Außerdem wurden die Schüler in Exerzieren, Schießen, Turnen, Fechten und Reiten ausgebildet.

Kommandeure

Ulanen-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Württembergisches) Nr. 20
  • Hauptmann von Härtens (1820-1825)
  • Hauptmann August von Rüpplin (1825-1826)
  • Hauptmann Finkh (1826-1832)
  • Oberleutnant bzw. Hauptmann von Baer (1832-1835)
  • Hauptmann Erhardt (1835-1842)
  • Hauptmann von Baur (1842)
  • Hauptmann von Hegelmaier (1842-1851)
  • Oberleutnant bzw. Hauptmann Theodor von Wundt (1851-1858)
  • Hauptmann Ludwig Wundt (1858-1861)
  • Hauptmann Albert von Suckow (1861-1866)
  • Hauptmann Triebig (1866-1867)
  • Oberleutnant Grimm (1867-1868)
  • Oberleutnant bzw. Hauptmann Fleischmann (1868-1870)
  • Hauptmann Philipp von Klett (1870-1874)

Bekannte Absolventen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Julius von Hardegg — (* 11. April 1810 in Ludwigsburg; † 16. September 1875 in Stuttgart) war ein württembergischer Generalleutnant und Militärschriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 V …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp von Klett — Maximilian Philipp Friedrich von Klett (* 20. Juli 1833 in Ludwigsburg als Philipp Klett; † 1. Oktober 1910 in Calw) war ein deutscher Schachkomponist und Militäroffizier. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schachkomposition 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Ferdinand von Zeppelin — Ferdinand Graf von Zeppelin, deutscher Luftschiffer Hauptmann Graf Zeppelin Ferdinand Adolf Heinrich August Graf von Zeppelin (* 8. Juli 1838 in …   Deutsch Wikipedia

  • Graf Ferdinand von Zeppelin — Ferdinand Graf von Zeppelin, deutscher Luftschiffer Hauptmann Graf Zeppelin Ferdinand Adolf Heinrich August Graf von Zeppelin (* 8. Juli 1838 in …   Deutsch Wikipedia

  • Graf von Zeppelin — Ferdinand Graf von Zeppelin, deutscher Luftschiffer Hauptmann Graf Zeppelin Ferdinand Adolf Heinrich August Graf von Zeppelin (* 8. Juli 1838 in …   Deutsch Wikipedia

  • Ferdinand Graf von Zeppelin — Hauptmann Graf Zeppelin …   Deutsch Wikipedia

  • August Wintterlin — Georg August Wintterlin (* 13. Juni 1832 in Stuttgart; † 3. Juli 1900 ebenda) war ein deutscher Bibliothekar, Kunstschriftsteller und Dichter. Nach dem Studium der Theologie und Philologie in Tübingen legte er 1854 das theologische Examen ab.… …   Deutsch Wikipedia

  • Theodor von Wundt — (* 14. Juni 1825 in Stuttgart; † 22. Juli 1883 in Schuls bei Tarasp) war ein deutscher General und Kriegsminister des Königreichs Württemberg. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Werdegang 3 Kriegsminister …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Suckow — Albert Freiherr von Suckow (* 13. Dezember 1828 in Ludwigsburg; † 14. April 1893 in Baden Baden) war ein württembergischer Generalleutnant und Kriegsminister. Leben Albert von Suckow war der Sohn des 1863 verstorbenen Obersten Karl von Suckow,… …   Deutsch Wikipedia

  • Alfred Adelmann von Adelmannsfelden — Graf Alfred Adelmann von Adelmannsfelden (* 4. Juli 1848 in Stuttgart; † 18. April 1887 in Wiesbaden) war ein deutscher Offizier und Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”