Fidel von Baur-Breitenfeld

Fidel von Baur-Breitenfeld
Fidel von Baur-Breitenfeld

Fidel Karl Friedrich von Baur-Breitenfeld (* 8. April 1805 in Rottweil; † 20. März 1882 in Ludwigsburg) war ein deutscher Offizier und Kriegsminister im Dienste des Königs von Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Fidel(is) von Baur-Breitenfeld (in biografischen Werken oft auch in der Form Baur von Breitenfeld geschrieben) wurde, obwohl katholisch getauft, von seinem Onkel und seiner Mutter evangelisch erzogen und wechselte dementsprechend später seine Konfession. 1813 kam er auf das Gymnasium in Stuttgart und studierte von 1821 bis 1825 an der Offizierbildungsanstalt in Ludwigsburg das Kriegswesen. Damit begann seine Karriere bei der Württembergischen Armee. Von 1825 bis 1826 war er vom Militärdienst beurlaubt und besuchte die Universität Tübingen für natur- und staatswissenschaftliche Studien. Seit dem Herbst des Jahres 1828 lehrte er an der Kriegsschule. Während seiner gesamten Laufbahn förderte er die Offizierbildungsanstalt und stellte die durch Pietismus und romantischen Idealismus bei der württembergischen Bevölkerung vorgeblich verankerten Eigenschaften wie Sparsamkeit, Fleiß und Pflichtbewusstsein in den Dienst des Militärs. Seit 1829 war Baur-Breitenfeld für längere Zeit zur Preußischen Armee abkommandiert. 1835 wurde er zum Hauptmann ernannt. 1839 unterrichtete er Kronprinz Karl im Kriegswesen. Baur-Breitenfelds Beförderung zum Major erfolgte 1842, zum Oberstleutnant 1845 und zum Oberst und Generalquartiermeister 1847. 1849 wurde er Kommissär im preußischen Hauptquartier von Prinz Wilhelm bei Rastatt. Vom 28. Oktober 1849 bis zum 2. Juli 1850 leitete Baur-Breitenfeld das württembergische Kriegsdepartement als geschäftsführender Minister im Rang eines Generalmajors. Ab August 1850 war er Chef des Generalstabs und Adjutant des Königs von Württemberg. Von Oktober 1852 bis zum August 1854 beteiligte er sich als württembergischer Gesandter bei der Bundesmilitärkommission in Frankfurt. Ab Mai 1853 kommandierte er die württembergische Artillerie und war Gouverneur von Ludwigsburg. Seit Mai 1859 war er im Range eines Generalleutnants Oberbefehlshaber der württembergischen Felddivision und seit Juni 1866 Generalstabschef beim 8. Armeekorps des Deutschen Bundes, welches unter dem Oberbefehl von Prinz Alexander von Hessen stand. Nach dem Ende des Deutschen Kriegs, bei dem Württemberg auf der Seite der unterlegenen Gegner Preußens stand, trat er im Oktober 1866 in den Ruhestand. Während des Deutsch-Französischen Kriegs vertrat er Kriegsminister Albert von Suckow.

Im März 1851 wurde Baur-Breitenfeld zum Mitglied der Ersten Kammer der württembergischen Landstände auf Lebenszeit ernannt. Er war ein sehr engagiertes Mitglied der Kammer, nahm an fast allen Sitzungen persönlich teil und richtete sein Hauptaugenmerk auf die Finanz-, Militär- und Verkehrspolitik. Seit 1861 gehörte er dem engeren ständischen Ausschuss an. Baur-Breitenfeld war auch Mitglied der Landessynode der Evangelischen Kirche und des Gustav-Adolf-Vereins. Außerdem war er Vorstand des Ludwigsburger Mathildenstifts und zählte zu den Förderern bei den Planungen zur Karlshöhe Ludwigsburg.

Familie

Fidel von Baur-Breitenfeld war der Sohn des württembergischen Offiziers Fidel Karl Joseph von Baur-Breitenfeld (* 1780; † 1813) und der Luise von Alberti (* 1785; † 1863). Sein Vater kommandierte zuletzt das zweite württembergische Infanterie-Regiment Herzog Wilhelm im Range eines Obersts. Er fiel in der Schlacht bei Dennewitz (teilweise auch als Schlacht bei Jüterbog bezeichnet). 1834 heiratete Fidel von Baur-Breitenfeld seine Frau Karoline (Lina) Friederike (* 1810; † 1897), Tochter des Generals Karl Freiherr von Kerner. Ein Bruder ihres Vaters war der Dichter Justinus Kerner. Aus der Ehe Fidels mit Lina gingen sieben Kinder hervor, darunter der Diplomat Fidel von Baur-Breitenfeld (* 1835; † 1886) und die Kinderbuchautorin Tony Schumacher.

Ehrungen

Veröffentlichungen

  • Handbuch für Offiziere des Generalstabs mit besonderer Rücksicht auf die Organisation des königlich württembergischen und des 8. Armeekorps, Stuttgart und Tübingen 1840
  • Die Operationen des achten deutschen Bundesarmeekorps im Feldzug des Jahres 1866, Darmstadt und Leipzig 1868

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Baur (Familienname) — Baur ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Karl von Kerner — Karl Friedrich Kerner Karl Friedrich Kerner, seit 1806 von Kerner, seit 1812 Freiherr von Kerner (* 7. März 1775 in Ludwigsburg; † 12. April 1840 in Stuttgart) war ein General, Gutsbesitzer, Hüttenfachmann, Bergrat und kurzzeitig Innenminister… …   Deutsch Wikipedia

  • Militär- und Zivildienst-Orden Adolphs von Nassau — Großkreuz und Stern …   Deutsch Wikipedia

  • Tony Schumacher — (* 17. Mai 1848 in Ludwigsburg als Antonie Louise Christiane Marie Sophie von Baur Breitenfeld; † 10. Juli 1931 in Ludwigsburg) war eine Schriftstellerin. Sie gehörte neben Thekla von Gumpert, Isabella Braun, Ottilie Wildermuth, Johanna Spyri,… …   Deutsch Wikipedia

  • Kriegsschule Ludwigsburg — Schulform Kriegsschule Gründung 23. Juni 1830 Ort Ludwigsburg Land Baden Württemberg Staat Deutschland Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • 1805 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 18. Jahrhundert | 19. Jahrhundert | 20. Jahrhundert | ► ◄ | 1770er | 1780er | 1790er | 1800er | 1810er | 1820er | 1830er | ► ◄◄ | ◄ | 1801 | 1802 | 1803 | 18 …   Deutsch Wikipedia

  • Rottweil — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Württembergisches Kriegsministerium — Das Württembergische Kriegsministerium im Königreich Württemberg bestand von 1806 bis 1919. Der Dienstsitz des Kriegsministeriums war in Stuttgart, Olgastraße 13. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1.1 Vorläufer 1.1.1 Kriegsratskollegium …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Schlayer — Das Kabinett Schlayer bzw. Oktoberministerium bildete vom 28. Oktober 1849 bis 2. Juli 1850 die Landesregierung von Württemberg. Amt Name Inneres Johannes von Schlayer Äußeres, Königliches Haus und Kultus Karl Eberhard Freiherr von Wächter… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”