- Kykkos-Kloster
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Das Kloster Kykkos (Kykkou, griechisch Moni Panagias tou Kykkos) liegt 10 km westlich von Pedoulas in 1140 m Seehöhe im Troodos und gilt wegen seiner wundertätigen Marienikone als mächtigstes Kloster Zyperns. Es ist über eine kurvenreiche Straße erreichbar.
Inhaltsverzeichnis
Gründungslegende
Der Legende nach wurde der Einsiedlermönch Isaias Ende des 11. Jahrhunderts vom Gouverneur Zyperns Manuel Voutoumetes, der bei der Jagd vom Weg abkam, in seiner Einsamkeit gestört. Der Mönch erhielt einen Fußtritt, als er sich weigerte, den Weg zu weisen. Der nach seiner Heimkehr erkrankte Gouverneur bat den Mönch um Verzeihung. Dieser heilte ihn auf Weisung der im Traum erschienenen Gottesmutter, worauf er als Gegenleistung eine vom Evangelisten Lukas gemalte Marienikone des Kaisers von Konstantinopel erhielt.
Marienikone
Die Ikone der Gottesmutter Maria soll Regen spenden. Sie wurde nach orthodoxer Auffassung vom Evangelisten Lukas zu Lebzeiten der Gottesmutter gemalt und diente, ob ihrer Authentizität, unzähligen nachfolgenden Bildnissen als Vorbild. Die Ikone ist mit Silber beschlagen und in einem kostbaren Rahmen eingefasst. Sehen kann man sie allerdings nicht, da sie stets verhüllt ist.
Klosteranlage
Da die Anlage immer wieder durch Brände und Erdbeben zerstört wurde, stammt die heutige Anlage aus dem 19. und 20. Jahrhundert. In voller Pracht erstrahlen die in den 1990er Jahren geschaffenen Fresken und Mosaike der Klostergänge. Ein schwarzer Arm soll an den angeblichen Frevel eines Schwarzen erinnern, der sich an der Öllampe vor der Ikone eine Zigarette entzündete, worauf sich sein Arm in Bronze verwandelt haben soll. Ein Seemann spendete aus Dankbarkeit für seine Errettung das Schwert eines Schwertfisches, dieses ist im Kircheninneren zu sehen.
Klosterwirtschaft
Das Kloster bewirtschaftet zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe, die von Levkosia / Nikosia aus zentral verwaltet werden und besitzt weiteren großen Grundbesitz. Es fördert Schulen, Krankenhäuser und Museen und besitzt großen politischen Einfluss.
Gäste / Tourismus
Das Kloster achtet streng auf angemessene Bekleidung (lange Hosen für Männer, knielange Röcke für Frauen). Im Kloster finden viele Taufen und Hochzeitsfeiern statt, ein Gästetrakt steht jedoch nur Einheimischen offen. Ein großes Restaurant und Imbissbuden versorgen die zahlreichen Gäste.
Museum
Im Nordwesttrakt des Klosters entstand 1997 ein umfangreiches Museum, das schön gestaltet in seine sakrale Umgebung verweist. Die Fußböden aus Granit und Marmor kontrastieren mit der verzierten Nussholzdecke. Wertvolle kirchliche Kleinode werden ausgestellt, wie frühchristliche Kreuze, Rauchgefäße, Kelche, Reliquiare in Buchform, Monstranzen und Messgewänder. Ebenso sind neben Schnitzereien und byzantinische Fresken auch Keramiken und religiöse Schriften zu sehen. Eine 4 Meter lange beidseitig beschriftete Handschrift aus dem 12. Jahrhundert mit der bis heute verwendeten Chysostomos-Liturgie zählt zu den ältesten Handschriften.
Umgebung von Kykkos
Makarios-Grab
Auf einer 2 km entfernten Anhöhe stehen Soldaten als Ehrenwache am Grab von Erzbischof Makarios III., der als Novize mehrere Jahre im Kykkos-Kloster verbrachte. Schon zu Lebzeiten ließ er eine Kapelle errichten, in derer Nähe auch sein Grab ist. In den 1950er Jahren unterstützte das Kloster beim Freiheitskampf die Untergrundbewegung EOKA.
Tal der Zedern
Das Tal der Zedern (griechisch Koilada tou Kedrou) ist ein abgeschiedenes Tal in 1100 m Seehöhe am südlichen Abhang des Tripylos (1408 m), ca. 18 km vom Kykkos-Kloster entfernt. Es ist auf einer unbefestigten kurvigen Straße erreichbar. Die Zeder gilt im Volk als Symbol des Todes; die Abgeschiedenheit und Stille der unberührten Natur hier wirkt eindrucksvoll. Geschätzte 40.000 Zypern-Zedern (Cedrus brevifolia) stehen in diesem Tal. Diese früher als Unterart der geschützten Libanon-Zeder aufgefasste Zedernart wurde einst für den Schiffs- und Hausbau verwendet.
Stavros tis Psokas
Die einsame vom Kloster etwa 20 km entfernte Forststation in 800 m Seehöhe ist von vulkanischen Berggipfeln umgeben. Es bietet sich ein Blick zum Pafos-Wald, dem größten zusammenhängenden Kiefernwald Zyperns mit Wildgehege für Mufflons und einigen Rundwanderstrecken.
Literaturnachweis
- Baedeker: Zypern. ISBN 3-87504-419-3
Weblinks
34.98358132.741151Koordinaten: 34° 59′ 1″ N, 32° 44′ 28″ OKategorien:- Kloster in Zypern
- Griechisch-orthodoxes Kloster
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