Königsschloss in Breslau

Königsschloss in Breslau
Wrocław Palace 2009.jpg
Legende:
1. Barocker Zentralflügel
2. Evangelische Hofkirche
3. Südwestflügel m. königl. Zimmern (1945 abgebr.)
4. Südflügel (um 1845 von Stüler, 1945 abgebrannt)
5. Ost-Pavillon (um 1845 v. Stüler, 1945 abgebrannt)
6. West-Pavillon (dito)
7. Wirtschaftsgebäude
7. Nordwestflügel
8. Nordostflügel (nach 1945 erweitert)

Das Königsschloss in Breslau (polnisch Pałac Królewski) war nach 1750 die Breslauer Residenz der preußischen Hohenzollern. Heute befindet sich in dem Gebäude das Stadtmuseum von Wrocław (Muzeum Miejskie Wrocławia).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der älteste Teil des Schlosses wurde 1719 als Residenz des bischöflichen Hofkanzlers Heinrich Gottfried von Spätgen erbaut. Als nach dem Esten Schlesischen Krieg das bis dahin zur Krone Böhmen gehörende Schlesien fast ganz an Preußen fiel, wurde das Palais 1750 von König Friedrich II. erworben und 1751–1753 nach Plänen des Berliner Baumeisters und Baudirektors Johann Boumann um den südlichen Querflügel erweitert[1]. Der Ehrenhof wurde mit niedrigen Seitenflügeln umgeben, an der Gartenseite errichtete der königliche Baumeister Carl Gotthard Langhans 1796/97 einen langen engen südwestlichen Flügel, der bis zur Fortifikation (heute Plac Wolności) reichte. Am Ende des Flügels, über der Tordurchfahrt der Querstraße, befanden sich das königliche Schlafzimmer und die Arbeitszimmer, von denen aus der König die Manöver seiner Soldaten oder eventuell die Verteidigung der Stadt leiten konnte.

In dem Schloss stiftete König Friedrich Wilhelm III. am 10. März 1813 das Eiserne Kreuz. Mit seinem „Aufruf an mein Volk“ rief er von hier aus zum Kampf gegen Napoleon auf.

Nach dem Schleifung der Stadtbefestigung wurde das Schloss im Stil der italienischen Neorenaissance umgebaut. Von 1858 bis 1868 erfolgte der Umbau des Ehrenhofes durch Friedrich August Stüler. Durch den Abriss von Nachbarhäusern konnten große klassizistische Seitenflügel im Nord- und Südosten errichtet werden, die mit dem Zentralflügel eine stimmige Einheit bildeten. Das Schloss bildete zusammen mit dem Stadttheater, der Kommandantur, dem Gerichtsgebäude und den Behörden der Provinz Schlesien das Hauptelement des Breslauer Schlossplatzes als Ort von Paraden und Symbol der Macht Preußens.

Während der Zeit der Weimarer Republik wurde das Schloss zu einem Museum umgestaltet.

Im Zweiten Weltkrieg brannten der südliche und südöstliche Gebäudeflügel aus und wurden in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen.

Heutiges Aussehen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 1087.
51.107417.028883

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