- Künstlerhaus Villa Waldberta
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Das Künstlerhaus Villa Waldberta in Feldafing ist ein internationales Stipendiatenhaus der Stadt München, das Künstlerinnen und Künstler beherbergt, die an Münchner Kulturprojekten beteiligt sind.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Villa Waldberta
Die Villa Waldberta wurde 1901/02 als Teil der Höhenberg-Villenkolonie, einem exquisiten Wohnareal in einem Park oberhalb des Starnberger Sees, erbaut. Von Anfang an war das stattliche Haus eine Begegnungsstätte für Kosmopoliten und Künstler, geprägt von den jeweiligen Besitzern – holländische Verleger, Dresdner Kunstsammler, amerikanische Mäzene. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden dort Überlebende aus Konzentrationslagern (Displaced Persons) eine Bleibe auf Zeit. 1966 kam das Haus durch die Bertha-Koempel-Stiftung in den Besitz der Stadt München. Während der Olympischen Sommerspiele 1972 wohnte Bundeskanzler Willy Brandt in der Villa und empfing dort seine Gäste, unter anderem Georges Pompidou und Henry Kissinger.
Geschichte der Villa als Künstlerhaus
Seit 1982 ist die Villa ein Künstlerhaus. 1991 wurde das Nutzungskonzept international, der inhaltliche Schwerpunkt lag auf der Literatur und Bildenden Kunst. 2005 wurde das Haus geöffnet für alle Kunst- und Kultursparten, inklusive kulturnahe Wissenschaften, „um die Vorteile interdisziplinären Denkens und Arbeitens nutzen zu können“. Die Künstler müssen zudem „in ein Projekt der Stadt München und ihrer Kooperationspartner eingebunden sein, um so den städtischen Kulturaustausch und die internationale Kulturarbeit nachhaltig zu befördern.“[1]
Konzept und Stipendiatbedingungen
Das Waldberta-Kuratorium und der Münchner Stadtrat wählen spezielle Kunst- und Kulturprojekte mit einem Münchenbezug aus, für die Stipendiaten in das Künstlerhaus eingeladen werden sollen. Die Projektverantwortlichen (Experten von Kulturinstitutionen sowie der freien Szene) schlagen dafür geeignete Künstler vor. Diese werden dann projektgebunden eingeladen. Eine Eigenbewerbung von Künstlern ist nicht möglich. Einzelpersonen oder Gruppen aller Kunstsparten kommen für die Belegung der Villa infrage. Fünf Stipendien mit einer monatlichen Zugabe von je 1000 € können gleichzeitig vergeben werden für einen Aufenthalt von bis zu 3 Monaten; Voraussetzung für ein Stipendium ist ein Wohnort außerhalb Bayerns.
Bekannte Stipendiaten
- Tsitsi Dangarembga, simbabwische Filmemacherin
- Eva Diamantstein, deutsche Regisseurin und Schriftstellerin
- Sandra Hoffmann, deutsche Schriftstellerin
- Imre Kertész, ungarischer Schriftsteller; Nobelpreis für Literatur im Jahre 2002
- Anna Langhoff, deutsche Schriftstellerin, Regisseurin und Dramaturgin
- Paolo Marzocchi, italienischer Komponist
- Virginia Phiri, simbabwische Autorin
- Peter Roos, Schriftsteller und Journalist
- Frances Scholz, US-amerikanische Künstlerin
- Saša Stanišić, deutschsprachiger Schriftsteller, ursprünglich aus Bosnien-Herzegowina
- Anja Tuckermann, deutsche Schriftstellerin
- Achim Wagner, deutscher Schriftsteller
Literatur
- Tobias Mahl: Kosmopolitentreff und Künstlerhaus. Die Villa Waldberta als Spiegel des 20. Jahrhunderts. Allitera Verlag, edition monacensia, München 2006, ISBN 3-86520-216-0
- Barbara Reitter-Welter: Das Künstlerhaus der Stadt München widmet sich immer mehr europäischen Projekten. Villa Waldberta holt Europa an den Starnberger See. In: Die Welt vom 13. Mai 2007
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eigendarstellung der Villa Waldberta auf ihrer Website
47.94416111.293918Koordinaten: 47° 56′ 39″ N, 11° 17′ 38″ OKategorien:- Villa in Bayern
- Baudenkmal im Landkreis Starnberg
- Stipendium
- Feldafing
- Kultur (München)
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