- Lumas (Galerie)
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Lumas ist ein Galeriekonzept, das 2003 von den Berliner Unternehmern und Kunstsammlern Stefanie Harig und Marc Alexander Ullrich gegründet wurde. Die Galerie soll Fotografien unbekannter Künstler für vergleichsweise wenig Geld verkaufen, so dass einerseits Künstler einen Käufer finden, andererseits breitere Bevölkerungsschichten in die Lage versetzt werden, echte Fotokunst zu besitzen. Die Galerie, die sich selbst Editionsgalerie nennt, verkauft die Fotos nicht als Unikat, sondern in Kleinserien ab 75 Stück.[1]
Die Editionen werden online und über ein eigenes Magazin angeboten, dass 2004 eine Auflage von 500.000 Stück hatte und dreimal jährlich erschien.[1] Im November 2004 eröffnete die erste Lumas-Galerie in Berlin in der Oranienburger Straße. Später zog sie in die Hackeschen Höfe um. Es folgten drei weitere Standorte in Hamburg, München und Düsseldorf [2] sowie eine Dependance in der Fasanenstraße.[3] Mittlerweile ist Lumas mit 13 Galerien in Deutschland (2 in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart), Frankreich (Paris), der Schweiz (Zürich), in Großbritannien (London), Österreich (Wien) und den USA (New York) vertreten. Seit 2006 ist auch Hubert Burda Media an dem Lumas-Betreiber Avenso AG beteiligt. Der Jahresumsatz 2008 betrug etwa 9 Millionen Euro.[4]
Fotografien bei Lumas kosten etwa 200 bis 600 Euro und damit ungefähr ein Zehntel dessen, was Standard für Fotokunst ist.[4] Es werden Arbeiten von renommierten Künstlern wie Michel Comte, Nan Goldin, Nobuyoshi Araki, Roland Melcher, Wolfgang Joop[5] oder auch Floris M. Neusüss angeboten. Außerdem werden seit neustem nicht nur Fotografien, sondern auch grafische Arbeiten angeboten, so zum Beispiel ein Siebdruck von Andy Warhol.[6]Hierbei handelt es sich jedoch um Serien in geringer Auflage, nicht um die sonst auf dem Kunstmarkt üblichen Unikate. Zudem widmet sich Lumas mit Arbeiten noch unbekannter junger Talente der Nachwuchsförderung. Allerdings muss die Galerie mit Vorwürfen leben, dass ein Großteil der angebotenen Fotos nur altbekannte Klischees wiederholen beziehungsweise gar ganz den Stil und die Motivwahl bestimmter Fotografen wie Michael Wesely oder Candida Höfer kopieren.[4] LUMAS vertritt aktuell 160 Künstler, von denen meist 5 bis 15 Editionen verlegt werden. Im Oktober wurde das Labor WhiteWall, das sämtliche LUMAS-Editionen produziert, zu 100 % übernommen. Sowohl Lumas als auch Whitewall sind Projekte der Avenso AG.
Literatur
- Heike Dander (Herausgeber): Collecting Fine Art Photography Volume I: Highlights of the LUMAS Portfolio, Te Neues, Kempen 2008. ISBN 978-3-8327-9264-0
Anmerkungen
- ↑ a b Berliner Zeitung: Carmen Böker: Elitäre Kunst, das ist doch unsexy, 29. Dezember 2004
- ↑ Berliner Morgenpost: Lumas am Kurfürstendamm, 10. Juni 2008
- ↑ Der Bildredakteur: Alain Nicolas Lavanchy: Die LUMAS Editionsgalerie Berlin Mitte zieht um, 5. Oktober 2006
- ↑ a b c taz.de: Ralf Hanselle: Ikonen für die Epigonen, 21. Juni 2008
- ↑ Berliner Morgenpost: Franzsika von Mutius: Wolfgang Joop vertraut seinen Schutzengeln, 23. August 2009
- ↑ Flensburg online: Die Editionsgalerie LUMAS wird fünf Jahre alt, 25. November 2009
Weblinks
- Website von Lumas
- Webseite der Avenso AG
- FAZ.net: Nadine Oberhuber: Stefanie Harig: Die Discounterin, 4. Januar 2009
- Zeit-online: Bilderhandel nach dem Ikea-Prinzip: Mit großen Fotoeditionen hat die Firma Lumas viel Erfolg - und handelt sich Kritik ein, aus: Die Zeit 10/2008
- Finanznachrichten.de: Die Editionsgalerie LUMAS wird fünf Jahre alt / Andy Warhol bis Wolfgang Joop - zum Jubiläum erscheint eine Reihe besonderer Editionen, 25. November 2009
- Welt-online: Stefan Felbinger: Große Kunst für kleines Geld, 2. Oktober 2005
- brand eins Online: Peter Lau: Kunst und Wirtschaft sind keine Gegensätze, brand eins 3/2005
- Wirtschaftswoche online: Harald Schumacher: Unternehmer: Pioniere der Wirtschaft, 21. Juni 2007
Kategorie:- Galerie in Berlin
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