Nils-Udo

Portrait von Nils-Udo (1997)

Nils-Udo (* 1937 in Lauf an der Pegnitz, Mittelfranken), eigentlich Nils-Udo Laas, ist ein deutscher bildender Künstler, der insbesondere für seine Beiträge zur Land Art bekannt ist.

Leben

Nils-Udo lebte von 1950 bis 1960 in Fürth. Nach zahlreichen Reisen siedelte er 1960 nach Paris über. Seine künstlerische Laufbahn begann Nils-Udo als Maler, wobei er schon in Paris Pflanzen und Naturmaterialien in seine Bilder inkorporierte.

Nach beinahe zehn Jahren als freier Maler zog Nils-Udo 1970 nach Oberbayern. 1972 wandte er sich von der Malerei ab und begann, mit der Natur zu arbeiten. Erste Erdarbeiten und Pflanzungen mit Bäumen und Sträuchern entstanden auf Wiesen, die er von Bauern pachtete.

Später realisierte er Landschafts-Interventionen u.a. in Frankreich, Österreich, Italien, Yugoslawien, Japan, Indien, Mexiko, Israel, Namibia, Reunión und Lanzarote. Seine Arbeiten, die häufig nur von kurzer Lebensdauer sind, dokumentiert Nils-Udo fotografisch. Seit 1980 realisierte er auch permanente Großprojekte für den Stadtraum.

Nils-Udo lebt und arbeitet in Riedering (Chiemgau).^[1]

Auszeichnungen (Auswahl)

• 1998 1. Preis der Internationalen Triennale für Fotografie in Freiburg, Schweiz
• 1985 1. Preis des internationalen Wettbewerbs Parc d’Éole in Brest

Einzelausstellungen (Auswahl)

Nils-Udo hatte seit 1984 verschiedene Einzelausstellungen in Frankreich, Österreich, Polen, Belgien, Italien, Kanada und wiederholt in Tokyo. Zu den mit «K» gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog.

• 2006 Circulo de Bellas Artes de Madrid^K
• 2005 Maison des Arts, Paris
• 2004 Museé de Châteauroux, Strassburg
• 2003 Nester - Kunstgalerie Fürth^[2]K
• 2002 Hokkaido Obihiro Kunstmuseum, Japan
• 2000 L'art avec la nature - Centre européen d'actions artistiques contemporaines (CEAAC), Strassburg; Nils Udo - Musée Zadkine, Paris
• 1999 Nils-Udo - Galleria d´Arte Moderna e Contemporanea di Bergamo (GAMeC), Bergamo; Nils-Udo. Kunst mit Natur - Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen / California Center for the Arts, Escondido, USA^K
• 1995 Nils-Udo - Centro de la Imagen, Mexico City

Werk

Stein - Zeit - Mensch (2001), Waldskulpturenweg Wittgenstein−Sauerland

Mit seinen Interventionen möchte Nils-Udo den Menschen für die Natur sensibilisieren.

Für die Bundesgartenschau 2005, München, beispielsweise legte Nils-Udo in einer gesondert dafür geschaffenen Erdmulde ein überdimensionales Vogelnest mit über 2 m großen Vogeleiern und bis zu 18 m langen Fichtenstämmen als Zweigen an. Der Besucher bewegte sich am Grund des Nests auf weißem Kies - der den Flaum darstellte - und erlebte so die 'Vogelperspektive' vom Nestinneren aus.^[3]

Für seine Arbeit Stein - Zeit - Mensch (2001) auf dem Waldskulpturenweg Wittgenstein−Sauerland brachte Nils-Udo einen etwa 150 t schweren Quarzit-Monolithen an die Erdoberfläche und umstellte ihn mit monumentalen Fichtestämmen, die der Sturm gefällt hatte. Auf den Betrachter wirkt der Monolith dadurch, als ob er Schutz benötigte, oder auch wie ein Tempelschrein.

Die meisten seiner Arbeiten sind jedoch weit weniger monumental. Eher feinfühlig arrangiert Nils-Udo, was er vorfindet - Steine, Zweige, Blätter, Blüten, Beeren, Sand, Salz -, und transformiert sie in Bilder, Metaphern und Symbole von oft poetischer Intensität.

«Meine Arbeit besteht darin, in der Natur, mit der Natur zu arbeiten, parallel zur Natur zu arbeiten und vor allem: aus ihr heraus zu arbeiten und für sie zu arbeiten. Das heißt: meine Arbeit besteht nicht darin, mit Artefakten die Natur zu möblieren, das funktioniert nicht.» [Nils-Udo, 2009]^[4]

Seine vielleicht bekannteste Arbeit ist das Platten-Cover für das Album OVO von Peter Gabriel.

Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)

• 1978 Nest, Lüneburger Heide (nicht erhalten)
• 1982 Der Turm und Pappelturm (1983), Skulpturenweg Kunstwegen
• 1992 Hain - Romantische Landschaft, Skulpturengarten des Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen^[5]
• 2001 Stein - Zeit - Mensch. Waldskulpturenweg Wittgenstein−Sauerland
• 2002 Habitat, Skulpturenweg Kunstweg MenschenSpuren (zerstört)^[6]
• 2005 Das Nest, Bundesgartenschau 2005, München
• 2010 Burgenland, zwischen Schlosspark Herten und Landschaftspark Hoheward^[7]

Einzelnachweise

1. ↑ Nils-Udo - Vita. Galerie Lumas, Berlin
2. ↑ Nils-Udo - Nester. Kunst Galerie Fürth, 17. Januar - 9. Februar 2003
3. ↑ Traunsteiner legt der BUGA ein Ei ins Nest. Rosenheimer Nachrichten, 14. September 2005
4. ↑ Nils Udo: Nature sculptée. BR-alpha, Bayerischer Rundfunk, 22. September 2009
5. ↑ Nils-Udo: Hain - Romantische Landschaft (1992). Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen
6. ↑ Kunstweg MenschenSpuren, Neanderthal Museum
7. ↑ Nils-Udo stellt Kunstprojekt im Schlosspark vor. Hertener Allgemeine, 9. April 2010

Weblinks

 Commons: Nils-Udo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Literatur von und über Nils-Udo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Portrait von Nils-Udo beim Environmental Art Museum (mit Gedanken des Künstlers über seine Arbeit)
• Portrait von Nils Udo auf Morning Earth (mit einem längeren Interview)
• Portrait von Nils Udo bei der Galerie Lumas, Berlin (mit Ausstellungsverzeichnis)
• Portrait von Nils Udo bei der Galerie Guy Bärtschi, Genf (mit zahlreichen Werkabbildungen)

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