Landhaus Paul Nieschke

Landhaus Paul Nieschke
Landhaus Paul Nieschke, Ludwig-Richter-Allee 28

Das Landhaus Paul Nieschke, das das Architektenbüro Schilling & Graebner als „Villenprojekt“ in der Villenkolonie Altfriedstein errichtete, liegt in der Ludwig-Richter-Allee 28 im Stadtteil Niederlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul, auf einem Eckgrundstück zum unteren Prof.-Wilhelm-Ring. Es wurde für den Privatus Paul Nieschke errichtet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das zusammen mit seiner Einfriedung unter Denkmalschutz[1] stehende, villenartige Landhaus ist ein kleinerer, zweigeschossiger Putzbau auf einem Bruchsteinsockel und mit einem flach geneigten Walmdach.

In der Gebäudeecke zur Straßenkreuzung steht ein runder, turmartiger Baukörper von zwei Stockwerken Höhe mit Fenstern, obenauf eine geschweifte, vieleckige Kuppel als Dach. In der rechts davon gelegenen Straßenansicht nach Süden steht eine inzwischen massiv ausgeführte, eingeschossige Veranda mit einem Austritt obenauf. Der Eingang befindet sich auf der Gebäuderückseite nach Norden in einem Vorbau.

Der schlichte, inzwischen wohl vereinfacht gegliederte Putzbau zeigt hauptsächlich Rauputz, in den Glattputzflächen eingestreut sind. Am Turm befinden sich unter dem Dach, jeweils über den Fenstern, farblich abgehobene „stuckierte Schriftbänder“[2] mit der Datierung A.D. für Anno Domini und 1906. Auch die die Fenster einfassenden Gewände sind farblich hervorgehoben.

Die Einfriedung besteht aus Lattenzaunfeldern mit mittig verlängerten Latten zwischen Putzpfeilern mit Sandstein-Abdeckplatten. Zum Geländeausgleich steht die Einfriedung auf einem Bruchsteinsockel.

Geschichte

Die bis zum Herrenhaus Altfriedstein verlängerte Alleestraße, heute Ludwig-Richter-Allee, bietet an der Kreuzung mit der ehemaligen Lamsbachstraße, heute unterer Teil des Prof.-Wilhelm-Rings, prominent liegende Eckgrundstücke. Auf dem nordöstlichen davon errichteten die Dresdner Architekten Schilling & Graebner in den Jahren 1905/1906 im Auftrag des Privatus' Paul Nieschke ein Wohnhaus. Der Bauantrag stammte vom November 1905, die Baugenehmigung „nach den besonderen Bauvorschriften für die Villenkolonie Altfriedstein“[2] vom gleichen Monat, die Bezugsgenehmigung erfolgte im März 1906. Der Entwurf stammte von dem Dresdner Architekten Heino Otto als Mitarbeiter von Schilling & Graebner.

Der Anbau der Veranda erfolgte im Jahr 1914 durch das Serkowitzer Baugeschäft F. W. Eisold.

Literatur

  • Frank Andert: Neuerscheinungen zum Wirken der Architekten Schilling & Graebner. In: Radebeuler Monatshefte (Hrsg.): Vorschau und Rückblick. Nr. 12, Radebeul 2008, Im Archiv gestöbert − Historisches aus Radebeul, S. 3–5.
  • Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Stadt Radebeul (Hrsg.): Stadt Radebeul. [Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen]. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
  • Tobias Michael Wolf: Die Villenkolonie am Altfriedstein. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2006.

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Große Kreisstadt Radebeul, 17. April 2008, S. 17, abgerufen am 6. Juni 2009 (PDF).
  2. a b Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Stadt Radebeul (Hrsg.): Stadt Radebeul. [Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen]. SAX-Verlag, Beucha 2007, S. 198–199.
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