- Landtagswahlkreis Rügen I
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Wahlkreis 33: Rügen I Staat Deutschland Bundesland Mecklenburg-Vorpommern Region Rügen Wahlkreisnummer 33 Wahlbeteiligung 40,8 % Wahldatum 18. September 2011 Wahlkreisabgeordneter Name Ingulf Donig Partei SPD Stimmanteil 25,7% Der Landtagswahlkreis Rügen I ist ein Landtagswahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern. Er umfasst vom Landkreis Vorpommern-Rügen die Ämter Bergen auf Rügen und West-Rügen.
Wahl 2011
Zwei Wochen vor der Landtagswahl verstarb der Direktkandidat der CDU, Udo Timm. Um der CDU eine Frist einzuräumen, einen neuen Wahlkreisbewerber zu benennen, und um neue Stimmzettel und Briefwahlunterlagen herzustellen, wurde die Wahl für den Wahlkreis abgesagt (sowohl Erst- als auch Zweitstimmenabgabe) und eine Nachwahl für den 18. September 2011 angesetzt, 14 Tage nach dem ursprünglichen Termin.[1] Die CDU nominierte den ehrenamtlichen Bürgermeister von Hiddensee, Thomas Gens.[2] Wenige Tage nach der Nominierung wurde bekannt, dass Gens zwischen 1998 und 2002 Mitglied der rechtsextremistischen DVU war und in diesen Jahren, zumindest zeitweise, auch Vorsitzender des DVU-Kreisverbandes Nordvorpommern gewesen sein soll.[3] Dieses Verschweigen seiner politischen Vergangenheit wird in der CDU als Vertrauensbruch aufgefasst, Gens wurde deshalb aus der Partei ausgeschlossen.[4] Auf den bereits gedruckten Wahlzetteln wurde Gens weiterhin als Kandidat der CDU geführt, tatsächlich trat er jedoch als parteiloser Kandidat an, während die CDU nicht mehr mit einem Direktkandidaten an der Wahl teilnahm,[5] und dazu aufrief, einem Kandidaten einer der anderen Gruppierungen die Stimme zu geben.[6]
Erst wenige Tage vor dem Tod von Udo Timm hatte der Kandidat der NPD, Tony Lomberg, für Aufsehen gesorgt. Er war vom Amtsgericht Bergen wegen gefährlicher Körperverletzung zu 14 Monaten Haft auf Bewährung und 1000 Euro Schmerzensgeld verurteilt worden.[7] Da Lomberg zum Zeitpunkt der Einreichung der Wahlliste noch nicht vorbestraft war, durfte er jedoch kandidieren.[7] Weitere Verfahren – unter anderem wegen Körperverletzung und Landfriedensbruchs – laufen gegen Lomberg.[7]
Da die Wahlberechtigten des Wahlkreises bereits die vorläufigen Ergebnisse des restlichen Bundeslandes kannten, hatten sie die Chance, wahltaktisch ihre Stimme abzugeben, um der NPD einen Sitz "wegzuwählen". Im Vorfeld wurde veröffentlicht, dass dies durch ein FDP-Direktmandat oder durch ein sehr gutes Zweitstimmen-Ergebnis der Grünen möglich sei. Darauf hin riefen u. a. die SDAJ auf, FDP und Grüne zu wählen oder die Die Linke.Rügen/Hiddensee, die Zweitstimme ebenfalls den Grünen zu geben.
Für die Landtagswahl 2011 standen damit folgende Kandidaten zur Wahl:[8]
Name Partei Anteil der Erststimmen Anteil der Zweitstimmen Ingulf Donig SPD 25,7 % 22,4 % Thomas Gens parteilos 13,3 % 19,0 % (CDU) André Schröder Die Linke 23,5 % 18,9 % Gino Leonhard FDP 14,9 % 5,5 % Oliver Cornelius GRÜNE 14,2 % 24,8 % Tony Lomberg NPD 4,2 % 5,4 % Torsten Schäfer FREIE WÄHLER 3,7 % 1,0 % Wahlberechtigte: 26.631 Einwohner Wahlbeteiligung: 40,8 % Wahl 2006
Bei der Landtagswahl 2006 gab es folgende Ergebnisse:[9][10]
Name Partei Anteil der Erststimmen Anteil der Zweitstimmen Angelika Peters SPD 25,1 % 24,6 % Udo Timm CDU 31,6 % 31,1 % Marianne Linke Die Linke 20,3 % 18,0 % Gino Leonhard FDP 10,5 % 10,9 % Edith Lampert GRÜNE 2,3 % 3,0 % Karsten Münchow NPD 7,4 % 7,9 % Erika Jungnickel GRAUE 1,4 % 1,0 % Marlis Ruhbach Deutschland 1,4 % 0,9 % Wahlberechtigte: 28.206 Einwohner Wahlbeteiligung: 52,5 % Einzelnachweis
- ↑ wahlen.m-v.de: Pressemeldung, Landtagswahl 2011, Nachwahl im Wahlkreis 33 - Rügen I vom 22. August 2011
- ↑ ndr.de: Hiddensees Bürgermeister tritt auf Rügen an (27. August 2011)
- ↑ ndr.de: Rügens Direktkandidat mit rechter Vergangenheit (2. September 2011)
- ↑ Welt.de: CDU schließt Kandidaten nach Neonazi-Vorwürfen aus (5. September 2011)
- ↑ ndr.de: Wegen DVU-Mitgliedschaft: CDU schließt Gens aus (5. September 2011)
- ↑ CDU Rügen: Die CDU in Mecklenburg-Vorpommern steht für eine klare Trennlinie zwischen Demokraten und Demokratiefeinden. (11. September 2011)
- ↑ a b c ndr.de: NPD-Direktkandidat auf Rügen verurteilt (20. August 2011)
- ↑ service.mvnet.de: Wahlbewerber für die Wahl zum 6. Landtag in Mecklenburg-Vorpommern, Kreiswahlvorschläge Wahlkreis 33, Rügen I
- ↑ service.mvnet.de: Wahlbewerber für die Wahl zum 5. Landtag in Mecklenburg-Vorpommern, Kreiswahlvorschläge Wahlkreis 33, Rügen I
- ↑ service.mvnet.de: Wahl zum Landtag von Mecklenburg-Vorpommern 2006, Endgültiges Ergebnis Wahlkreis 33 - Rügen I
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