- Latentes Variablenmodell
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Ein latentes Variablenmodell beschreibt den Zusammenhang zwischen beobachtbaren (oder manifeste) Variablen und dahinter liegenden latenten Variablen. Die Faktorenanalyse ist das bekannteste Verfahren im Rahmen der latente Variablenmodelle.
Ein Beispiel für eine latente Variable ist der Intelligenzquotient. Er kann nicht direkt gemessen werden, aber aus einer Vielzahl von Testergebnissen (den beobachtbaren Variablen) können eine oder mehrere hinter den Testergebnisse liegende latente Variablen (Intelligenzquotienten, siehe auch Kritik am Intelligenzbegriff) extrahiert werden.
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Latente Variable
Als Latente Variable (auch: Konstrukt) wird in den Human- und Sozialwissenschaften eine zu bestimmende Größe bezeichnet, die einer direkten Messung oder Beobachtung nicht zugänglich ist und erst durch eine sogenannte Operationalisierung messbar gemacht werden kann. Eine latente Variable ist indirekt mit Hilfe von Indikatoren zu messen. Dazu werden manifeste Variablen verwendet, die eindeutig definiert und erfassbar sind. Beispielsweise handelt es sich beim Alter und Geschlecht einer Person um ein manifestes Merkmal (erfassbar durch den Personalausweis oder die Geburtsurkunde), während es sich bei der Intelligenz oder der Studienmotivation einer Person um latente Merkmale handelt, die indirekt erfassbar sind z.B. durch die Anzahl gelöster Aufgaben in einem Intelligenztest.
Übersicht Latente Variablen Modelle
Die Verfahren unterscheiden sich durch das Skalenniveau der latenten bzw. manifesten Variablen:[1]
Manifeste Variablen Latente Variablen Metrisch Kategoriell Metrisch Faktorenanalyse Probabilistische Testtheorie Kategoriell Latente Profileanalyse Latente Klassenanalyse Einzelnachweise
- ↑ David J. Bartholomew, Fiona Steel, Irini Moustaki, Jane. I. Galbraith: The Analysis and Interpretation of Multivariate Data for Social Scientists. Chapman & Hall/CRC, 2002, ISBN 978-1584882954, S. 145.
Literatur
Latente Variable
- Jürgen Bortz und Nicola Döring: Forschungsmethoden und Evaluation. Für Human- und Sozialwissenschaftler. Springer 2006, ISBN 978-3540333050
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