- Zerlegungssatz von Lebesgue
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Der Zerlegungssatz von Lebesgue (auch Lebesgue-Zerlegung) zeigt die Zerlegbarkeit eines σ-endlichen Maßes in einen absolutstetigen und singulären Anteil bezüglich eines anderen σ-endlichen Maßes an.
Seien μ und ν zwei σ-endliche Maße auf demselben Messraum
. Dann gibt es zwei Maße ψ und φ auf
mit
,
und
so dass die Zerlegung
- ν = ψ + φ
eindeutig bestimmt ist. Dabei bedeutet
, dass ψ absolutstetig gegen μ ist, und
bedeutet, dass φ und μ singulär zueinander sind.
Die beiden Maße ψ und φ können mit Hilfe des Satzes von Radon-Nikodym berechnet werden, denn nach diesem existiert eine (μ + ν)-fast überall eindeutig bestimmte Funktion π mit
. Mit der Menge
werden nun die Maße ψ, φ:
durch
eindeutig definiert.
Der Zerlegungssatz von Lebesgue findet Anwendung im Darstellungssatz in der Stochastik.
Literatur
- Schmidt, Klaus D.: Maß und Wahrscheinlichkeit, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2009, ISBN: 978-3-540-89729-3
- Klenke, Achim: Wahrscheinlichkeitstheorie, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2008, ISBN: 978-3-540-76317-8
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