- Veit Weber
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Veit Weber mit realem Namen Leonhard Wächter (* 25. November 1762 in Uelzen (Holstein); † 11. Februar 1837 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller. Seine meist in einer idealisierten historischen Zeit - nicht selten im Mittelalter - angelegten Geschichten waren bereits zu seinen Lebzeiten erfolgreich. Heute wird sein Werk als Trivialliteratur eingeordnet.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Leonhard Wächter wurde 1762 als Sohn eines Diakons in Uelzen geboren. 1783 bis 1786 studierte er Theologie, Geschichte und Literatur in Göttingen. Dort trat er in Kontakt zum Göttinger Hainbund, besonders befreundet war er mit Gottfried August Bürger. Anschließend zog er nach Hamburg um, das – als liberaler Stadtstaat – Journalisten, Verlegern und Schriftstellern relativ freie Betätigungsmöglichkeiten bot. Wächter begeisterte sich wie viele seiner Zeitgenossen (so Georg Forster, Friedrich Schlegel oder Achim von Arnim) für die Französische Revolution. So ging er 1792 nach Frankreich und kämpfte dort im Rang eines Hauptmannes unter dem Kommando des girondistischen Generals Dumouriez. In der Schlacht von Jemappes wurde er verwundet. Er kehrte 1793 in sein Elternhaus zurück bis die gesamte Familie 1796 nach Hamburg übersiedelte. Bis 1819 war Wächter hier Lehrer in einer Erziehungsanstalt sowie Gehilfe bei der Stadtbibliothek. 1813 beteiligte er sich am Kampf der Hanseatischen Legion gegen die französische Besetzung der Stadt Hamburg. Zeit seines Lebens unternahm er viele Reisen nach England, Österreich und in die Schweiz.
In Göttingen war er, wie sein Freund Bürger auch, Mitglied der Freimaurer-Loge "Zum goldenen Zirkel".
Werk
Als sein Hauptwerk gelten die Sagen der Vorzeit (7 Bände, Berlin, 1787–98), in der er ein frei erfundenes, idealisiertes Mittelalter beschreibt. Seinen Roman Wilhelm Tell (1804) rezipierte Goethe in Zusammenhang mit Schillers gleichnamigen Drama.
Weitere Werke:
- Heideröslein (1792, historischer Roman)
- Der Nachtbote (1793, Erzählungen)
- Holzschnitte (Berlin 1793, historische Miniaturen)
- Historien (Hamburg 1794)
- Ulrich von Hutten (1818, Biografie)
- Jugendunterhaltungen (1827)
Literatur
- Max Mendheim: Wächter, Leonhard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 428–431.
- Olaf Reincke (Hrsg.): Oh Lust, allen alles zu sein. Deutsche Modelektüre um 1800. 2. Auflage. Reclam, Leipzig 1981 (Reclams Universal-Bibliothek 756), darin: Zwei „Sagen der Vorzeit“ („Das Ritterwort“, „Der graue Bruder“).
Weblinks
Wikisource: Leonhard Wächter – Quellen und Volltexte
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