- Leopold Kiesling
-
Leopold Kiesling (auch Kissling und/oder Kißling) (* 8. Oktober 1770 in Schöneben, Oberösterreich; † 26. November 1827 in Wien) war ein österreichischer Bildhauer des Klassizismus, der als k. und k. Hofbildhauer für den Wiener Hof, die dortige Aristokratie und das begüterte Bürgertum tätig war.
Leben und Wirken
Er war erst 10 Monate als, da entschloss sich sein Vater, ein einfacher Glashändler, mit der gesamten Familie nach Wien umzusiedeln. Als er 14 Jahre alt war, starb sein Vater. Er musste das Tischlerhandwerk erlernen, da vier unmündige Geschwister und seine Mutter keinen weiteren Schulbesuch ermöglichen konnten. Ab seinem 21.Lebensjahr arbeitete er als Tischlergeselle beim Wiener Bildhauer Joseph Straub, später dann bei Joseph Schrott und studierte nebenbei an der Akademie der bildenden Künste Wien unter Professor Johann Martin Fischer. Dort fiel er Graf Philipp von Cobenzl auf, der ihn 1801 zusammen mit Peter von Nobile und Josef Abel als Stipendiat der Wiener Akademie nach Rom schickte. Hier arbeitete er im Kreise von Johann Christian Reinhart, Antonio Canova und Joseph Anton Koch, dessen Schwägerin er 1809 heiratete. Canova verhalf ihm zum kaiserlichen Auftrag der Marmorgruppe Mars, Venus und Amor, die Kaiser Franz I. anlässlich der Heirat seiner Tochter mit Napoleon I. in Auftrag gab und die er im Oberen Belvedere seines Schlosses aufstellen ließ. Er wurde in Wien zum k. und k. Hofbildhauer ernannt und starb mit 57 Jahren.
Werke
- Mars, Venus und Cupid, Rom , 1808-1810, ausgewählt von Kaiser Franz I., von Leopold Kiesling, Barockmuseum, Wien
- Im 2. Weltkrieg von Bomben vernichtete Gußeisenbürste von 1825/26 des Erzherzogs Johann von Österreich in Zidani Most/Steinbrück/Slowenien vom Bildhauer Leopold Kißling (auch Kissling)
- Bronzebüste von 1824 des Grafen Attems für dessen Denkmal in Rogaška Slatina/slowenischen Steiermark vom Bildhauer Leopold Kisling
- Porträtbüste in der Aula des Kärntner Landesmuseums des Kaiser Franz I. von 1817 von Leopold Kissling
- Bronzebüste auf Marmorsockel des Erzherzogs Johann von 1812/13 im Landesmuseum Johanneum der Aula der TU Granz von Leopold Kißling
- Im Grenzschloß zwischen Mähren und Niederösterreich in Eisgrub/Südmähren; Statue der Psyche in Bleiguß von Leopold Kiesling]
- Grabmale für Philipp Graf von Cobenzl (auch: Johann Philipp Graf Cobenzl) und seines Cousins Johann Ludwig Graf Cobenzl auf dem Sankt Marxer Friedhof in Wien
- Grabmal für Friedrich von Ostein-Dalberg auf Schloss Dacice(Datschitz)
- Von den Nazis geschändetes Grabmal für Baronin Fanny von Arnstein auf dem jüdischen Friedhof Währing in Wien
- Entwurf für eine überlebendensgroße Statue von Franz I. auf Schloss Ernstbrunn des Grafen Sinzendorf
- Auf einer Stele im Stiegenhaus des Palais Dumba in Wien steht eine klassizistische Marmorbüste, die Giorgio Bogdan Moldavo darstellt. Sie wurde 1819 von Leopold Kisling geschaffen
- Büste von Graf Ferdinand Attems (1746-1820) vom Wiener Bildhauer Leopold KISLING im Kurort Rogaska Slatina/Slowenien
Literatur
- B. Hagen: Der Bildhauer Leopold Kiesling, Leben und Werk. Dissertation, Wien 1994
- Österreichisches Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich 1815–1950
- Neues allgemeines Künstler-Lexicon: Georg Kaspar Nagler, 1839
- Franz H. Blittersdorff: Bildhauer Leopold Kiesling. Zum 100. Todestage eines Vergessenen. In: Linzer Volksblatt. 1927
- Roswitha Sycha: Studie zu Wiener Porträtbüsten um 1800. Ein Beitrag zum Klassizismus in Österreich. Diplomarbeit Wien 2008
Kategorien:- Österreicher
- Bildhauer
- Geboren 1770
- Gestorben 1827
- Mann
Wikimedia Foundation.