Siambarbe

Siambarbe
Siambarbe
Siambarben (die zwei Tiere im Vordergrund, darunter im Hintergrund Wetmors Barbe (Hypsibarbus wetmorei)

Siambarben (die zwei Tiere im Vordergrund, darunter im Hintergrund Wetmors Barbe (Hypsibarbus wetmorei)

Systematik
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysi
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Cyprinidae oder Leptobarbidae[1]
Gattung: Leptobarbus
Art: Siambarbe
Wissenschaftlicher Name
Leptobarbus hoevenii
Bleeker, 1851

Die Siambarbe (Leptobarbus hoevenii), engl. Sultan Fish, Hoven's Carp, Cigar Shark, River Barb, Mad Barb oder Pinktail Barb, chines. 何氏細鬚魮(引進), auf Thai ปลาอ้ายบ้า ist eine Barbenart aus Südostasien.[2]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Fischart hat folgende Flossenformel: Dorsale 9-9, Anale 8.[2] Jungfische weisen noch typische schwarze Streifen auf. Der Fisch hat einen langgestreckten Körper und große Schuppen. Die Siambarbe wird im Durchschnitt 50 Zentimeter lang, in Ausnahmefällen sogar bis zu einem Meter.[2] Der von der IGFA anerkannte Weltrekord der größten gefangenen Siambarbe liegt bei sechs Kilogramm aus dem Bung Sam Lan Lake in Bangkapi/Thailand.[3]

Verbreitung und Lebensraum

Die Siambarbe ist in Malaysia, Thailand, Indonesien, Sumatra und Borneo heimisch. Sie hält sich überwiegend in Strömen und Flüssen auf, periodisch auch auf Überschwemmungsauen.[2]

Lebensweise

Die Siambarbe bevorzugt Wassertemperaturen von 23 bis 26°C und ist omnivor. Sie fressen in den überschwemmten Regenwäldern Insekten, Zooplankton, pflanzliches Parenchymgewebe und unter anderen auch ins Wasser gefallene Samen des Chaulmoogra Baumes (Hydnocarpus ssp.), welcher eine narkotische Wirkung ausübt und ein ungewöhnliches Bewegungsverhalten bei der Siambarbe auslösen kann. Aus diesem Grunde wird sie teilweise auch als Mad Barb[4] bezeichnet und ist wegen der toxischen Rückstände in Laos als Speisefisch unbeliebt.[2] Leptobarbus hoevenii hält sich vornehmlich in Gruppen oder kleinen Schwärmen im Mittelwasser oder in Grundnähe auf. Obwohl einige Wissenschaftler diese Fischart nicht als Wanderfisch beschrieben, wurde wiederholt beobachtet, dass Siambarben an Nahrungswanderungen in die überschwemmten Regenwälder und zurück, teilnehmen. Im Mekong bewegen sich Siambarben in den Monaten Januar bis Februar flussaufwärts und von Juni bis Juli flussabwärts. In dieser Zeit werden sie leicht gefangen.[2]

Systematik

Die Siambarbe bildet mit vier weiteren, kleiner bleibenden südostasiatischen Karpfenfischarten die Gattung Leptobarbus [5]:

  • Leptobarbus hosii (Regan, 1906)
  • Leptobarbus melanopterus Weber & de Beaufort, 1916
  • Leptobarbus melanotaenia Boulenger, 1894
  • Leptobarbus rubripinna (Fowler, 1937)

Die Gattung Leptobarbus wird für gewöhnlich der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) zugeordnet. Wissenschaftler des Cypriniformes Tree of Life-Projekts stellten die Gattung 2009 in eine eigene Familie, die Leptobarbidae. [1]

Die systematische Stellung verdeutlicht folgendes Kladogramm:

 Karpfenartige 

 Schmerlenartige (Cobitoidea)


 Cyprinoidea 


 Spindelschmerlen (Psilorhynchidae)


     

 Cyprinidae (beschränkt auf die ehemalige Unterfamilie Cyprininae)



     

 Rasboridae


     

 Leptobarbidae


     

Weitere Familien der Karpfenartigen







Nutzung

Die Siambarbe ist ein weitverbreiteter Speisefisch vor allem in der chinesischen Küche. Falsch zubereitete Gerichte aus Siambarbenfleisch können zu Übelkeit führen. Der Marktpreis dieser Art ist in Kambodscha und Vietnam relativ hoch. Sie werden in Teichwirtschaften gemästet, dabei kann ihre Fortpflanzung durch Hormongaben induziert werden. [6] Jungfische können als Zierfische in Aquarien und größeren Schaubecken gehalten werden.[7][8]

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. a b Wei-Jen Chen, Richard L. Mayden: Molecular Systematics of The Cyprinoidea (Teleostei: Cypriniformes), the World's Largest Clade of Freshwater Fishes: Further Evidence From Six Nuclear Genes. Mol Phylogenet Evol. 2009 Jan 21
  2. a b c d e f http://fishbase.org/Summary/SpeciesSummary.php?id=4797
  3. http://www.jjphoto.dk/fish_archive/warm_freshwater/leptobarbus_hoevenii.htm
  4. Übers. verrückte Barbe
  5. Fishbase Valid Names of Genus Leptobarbus
  6. http://www.mekonginfo.org/mrc_en/doclib.nsf/0/5ab8e582982777514725702800322121?opendocument
  7. http://www.aqua4you.de/fischart301.pdf?PHPSESSID=ffagapjg0dksohj8c3q5kd15d4
  8. http://theaquariumwiki.com/Leptobarbus_hoevenii

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